SuperIllu 9. Juli 2020

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SuperIllu 9.7.2020

Eine besondere Zeitreise

Zwischen Krieg und Glück: In ihrem neuen Buch geht Autorin Doreen Mechsner der Frage nach, was wir von fast 100 Jahre alten Menschen lernen können

Charmant, galant und mit einem spitzbübischen Grinsen, so beschreibt Doreen Mechsner, 47, den 97-jährigen Gerhard L. …

Marianne, 25. Mai 2020

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Hallo Doreen,
nun habe ich am Wochenende das Buch gefressen. Lesen kann man es wirklich nicht nennen, 
ich habe es das ganze Wochenende in jeder freien Minute in mich rein gefressen. 
Da ist Dir wirklich ein tolles Werk gelungen! 
Die Kombination mit Einleitung von Deiner Seite und dann die Erzählungen finde ich
eine besonders gute Idee, weil das einen so ein wenig einstimmt auf das, was dann kommt,
und man nach einer Geschichte nicht so abrupt die nächste hat, sondern immer eine Art 
Zwischenspiel, um sich auf die nächste einzustimmen. 
Ich habe es auch ganz von vorne gelesen und nicht gespoilt. Und die Geschichte
von meiner Oma war für mich nicht das highlight! Nicht, dass sie mir nicht gefallen hätte, 
aber eigentlich kannte ich das doch alles, vielleicht nicht in der Detailtiefe, 
aber naja einiges davon habe ich ja selbst miterlebt oder es ist mir 100mal erzählt worden. 
Aber dafür haben mich die anderen Geschichten sehr fasziniert. Vor allen Dingen, wenn man 
so bedenkt, dass die ja alle so mehr oder weniger zu derselben Zeit geboren wurden. 
Und das war schon spannend, wie die Leute ihr Leben so erlebt haben mit ganz 
unterschiedlichen Hintergründen und aus ganz unterschiedlichen Startpositionen.
So richtig hin und weg war ich von der Geschichte mit dem Segelflieger, vor allen Dingen, 
dass der Hannah Reitsch kennengelernt hat! Wenn Du wüßtest! Mal abgesehen davon, 
dass sie eine 100%ige Nazitante war, das ist unbestritten, aber ich finde es vermessen 
sich ein Urteil zu erlauben, wenn man nicht zu der Zeit dabei war. Man muss mal überlegen, 
dass es eine Frau geschafft hat, eine anerkannte Pilotin zu werden, in einer Zeit, 
wo Frauen von Hitler zu Haus, Herd und Kinder kriegen verurteilt waren. 
Durch eben jene Hanna Reitsch oder besser ihr Buch'The sky, my kingdom', in dem 
Hanna Reitsch ihr Leben schildert, bin ich selbst dazu gekommen, es mit dem Segelfliegen 
zu versuchen - eben weil es eine Frau war, die in ihrer Frauensichtweise schrieb und
ich mich damit identifizieren konnte (zumindest zum Teil, denn so eine Verrückte wie die war, 
bin ich nie gewesen). Und damit schloss sich bei dieser Geschichte für mich ein Kreis 
und das fand ich total faszinierend. Der Mann hat die echt mal getroffen! Die gab es wirklich!
Mir hat Dein Buch jedenfalls gut gefallen, das war bestimmt ein hartes Stück Arbeit. 
Der Erzählstil klingt einfach authentisch und das macht es besonders. 

Gruß
Marianne

Werkstattbericht, 29. Mai 2020

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Liebe Freunde des umland verlags,

 

was für eine verrückte Zeit. Die Welt steht Kopf. Und wir irgendwie mit ihr.

Im vergangen September habe ich mir begeistert mein erstes eigenes Bullet-Journal gebastelt. Das ist ein Kalender, den sich jeder so gestalten kann, wie er ihn braucht. Für mich ist er vor allem eine Sammlung von To-do-Listen, ein Skizzenblock, Ideenmerker, Terminplaner natürlich, Abhakliste und noch vieles mehr. Mein Bulletjournal umfasst 200 Seiten und reicht für fünf Monate. Im März habe ich mein zweites begonnen. Es sieht ganz anders aus als das erste – nämlich zwei Monate lang ziemlich leer.

Seit Corona plane ich noch viel weniger als bisher und eigentlich auch nur noch von heute auf morgen. Bis auf hin und wieder mal einen Besuch beim Kieferorthopäden oder die allwöchentliche Abholung meiner Gemüsekiste vom Biobauern gab es die letzten zwei Monate so gut wie keine Termine. Dennoch waren die Tage alle supervoll und irgendwie immer zu kurz. Auch das ganze Tohuwabohu im Kopf hat mich mächtig auf Trab gehalten.

Dabei ist es dann auch passiert, dass meine Schreibpläne komplett über den Haufen geworfen geworden sind. Von wem nur? Waren es die vielleicht die Dubties? Die nämlich hatte ich sich jetzt endlich mal so richtig in der Schule austoben lassen wollen. Die Hälfte der Geschichte ist schon seit einem halben Jahr geschrieben, nun sollte sie weitergehen und bis Weihnachten auch illustriert sein. Nebenbei wollte ich die „Wege“ literarisch überarbeiten und in zwei Bänden mit vier neuen Gesprächsprotokollen veröffentlichen. Ich habe auch mit beidem angefangen … Allerdings ging es mit Corona allüberall und dem ganzen Haus voller Kinder nur schleppend voran. Dann passierte auch noch das, was mir ständig passiert – mir kamen schon wieder neue Ideen. Diese waren dieses Mal so mächtig, dass sie das Ruder übernommen haben. Aktuell schreibe ich nun an einer neuen Kindergeschichte (zum Zeitgeschehen) und bin parallel noch auf die tolle Idee einer ehemaligen Mitschülerin meines Vaters aufgesprungen. Ingeborg, so heißt sie, hat an ihren Verwandten- und Bekanntenkreis einen Corona-Fragebogen geschickt, in dem es um den individuellen Blick auf und die ganz persönlichen Erlebnisse rund um Corona geht. Nachdem ich die Ausführungen meines Vaters und seine Sicht auf Corona gelesen hatte, war ich so begeistert, dass ich mich mit Ingeborg zusammengeschlossen habe und wir nun gemeinsam an unserem Buch-Projekt arbeiten. Sollte jemand von euch Interesse haben, seine Sicht auf und seine Erfahrungen mit Corona und dem ganzen Drumherum aufschreiben oder auch diktieren zu wollen, könnt ihr euch gerne bei mir melden. Noch sind wir beim Sammeln, um dann aus der Fülle unser Buch zu basteln.

Ganz gespannt bin ich natürlich auch, was „meine“ fast Hundertjährigen zu Corona zu sagen haben. Allerdings wird die Zahl derjenigen, die ich dazu befragen kann, immer kleiner. Fünf meiner Interviewpartner sind im letzten dreiviertel Jahr gestorben (fast alle ohne lange Leidenszeit), für Rose Marie und Anneliese ändert Corona das Leben nicht so, dass es für sie thematisiert werden müsste, ABER kommende Woche bin ich mit Gerhard L. – dem Titelgeber meines Buches – verabredet und fest davon überzeugt, dass er sich sehr wohl intensiv mit den aktuellen Geschehnissen auseinandersetzt, und ganz neugierig, was er mir erzählt.

Als Dankeschön hatte ich jedem „meiner“ fast Hundertjährigen beziehungsweise deren Angehörigen ein Exemplar meines Buches zugeschickt. Natürlich war ich unheimlich gespannt, wie sie reagieren würden. Die erste, die mich anrief, war Tita, die Tochter von Jutta v. J. Erst zwei Wochen zuvor war ihre Mutter gestorben. Nun kam mein Buch und Tita erzählte mir, wie ihre Tochter und sie gemeinsam im Wohnzimmer gesessen und sich Juttas Lebensgeschichte vorgelesen hätten: „Es war wirklich, als wenn meine Mutter hier wäre und erzählte …“ sprudelte es ganz begeistert aus Tita. Mir kamen fast die Tränen vor Glück. Auch Ilona, die Tochter von Gerda (auch Gerda ist inzwischen verstorben – im Frühling, wie sie es sich gewünscht hatte) schrieb mir: „Wenn ich diese Zeilen lese, höre ich meine Mutti erzählen.“ Gestern nun rief Gerhard L. an und sagte auf seine mir so sympathische unnachahmliche Art: „Ich habe alles geprüft und für gut befunden und möchte sechs Bücher bestellen.“ Diese liefere ich ihm natürlich mit Freuden persönlich nach Haus.

Bislang habe ich ganz auf Mund-zu-Mund-Propaganda vertraut. Viel mehr war jetzt auch gerade nicht drin. Für nächste Woche nun hat mir meine Pressefachfrau – ihr kennt sie inzwischen alle: ApfelgartenAnke (www.apfelgarten-usedom.de) – eine wuchtige Pressemitteilung versprochen. Mit dieser will ich dann deutschlandweit die Buchläden und Wer-weiß-wer-mir-noch-so-einfällt fluten.

Davon abgesehen bitte ich aber auch euch wieder – sofern euch das Buch oder eines meiner anderen gefallen hat – es weiterzuempfehlen, mir Tipps zu geben, wenn ihr die Möglichkeit für eine Lesung seht, bei Amazon fleißig Sterne zu vergeben (also eine kleine Rezension zu schreiben) oder auf euren digitalen Kanälen (facebook, twitter, Instagram usw.) meine Werke ins Bild zu halten.

Als kleines Dankeschön dafür greife ich heute nicht in den Lostopf, in dem sich auf Zettelchen die Namen meiner Unterstützer tummeln, sondern gebe euch allen die Möglichkeit ein Exemplar meines letzten Buches: „Ich möchte einfach noch Bäume ausreißen…“ zu gewinnen. Derjenige, der mir als erstes, auf welchem Weg auch immer Rückmeldung gibt, dass er diesen, meinen neuen Werkstattbericht gelesen hat, bekommt ein signiertes Buch zugeschickt.

Nun schnell ran an die Tastatur oder ans Telefon oder kommt einfach hergedüst.

Ich bin gespannt und grüße euch alle ganz herzlich

eure

Doreen Mechsner.

Annerose Giewoleit, 17. Mai 2020

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Liebe Doreen Mechsner,
ganz herzlichen Dank für die Übersendung Ihres Buches. „Leider“ bin ich nur bis zur 3. Geschichte gekommen, weil es mir dann schon „aus der Hand gerissen“ wurde. Eine Super- Idee und auch sehr persönlich geschrieben, gefällt mit gut. Natürlich habe ich ja auch noch meinen persönlichen Bezug zu Ihrem Vater als ehemaligem Studienfreund wiedererkannt…
Deshalb aber hier jetzt meine Bestellung über 3 weitere Bücher, weil sich das ja als Geschenk gerade für „Mittsiebziger“ anbietet…
Mit herzlichen Grüßen,

Annerose Giewoleit

Werkstattbericht, 18. April 2020

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Liebe Freunde des umland verlags,

 

Die 2000€-Marke ist geschafft. Oh man, ich sage euch, so eine Crowdfunding-Kampagne ist immer eine ganz aufregende Angelegenheit. Manchmal ändern sich die Zahlen im Stundentakt und dann passiert zwei, drei Tage lang wieder gar nichts. Jedes Mal fürchte ich, dass es das nun gewesen ist. Doch dann geht es plötzlich wieder weiter. Manchmal peu á peu und manchmal ganz rasant. Vermutlich verbergen sich sogar mathematische Formeln dahinter. Ganz ferne dämmert mir so etwas wie Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Jedenfalls bin ich sehr zuversichtlich, ja beinahe sicher, dass ich die 2500€, die ich brauche, um die 2. Auflage drucken lassen zu können, mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit zusammenbekommen werde. Dafür möchte ich euch jetzt zwischendurch schon einmal herzlichst DANKE sagen. Ihr seid einfach spitze.

Sieben Tage noch dauert mein Crowdfunding, und 87 Prozent der ersten Fundingsumme sind bereits beisammen. Habt vielen, vielen Dank für eure tolle Unterstützung und vor allem auch für das fleißige Weitersagen. 59 Menschen haben mich bereits unterstützt, darunter sind etliche, die ich nicht kenne. Rein mathematisch hoffe ich nun sehr darauf, dass jeder Käufer mein Buch fleißig weiterempfiehlt, so dass die Leserschaft exponentiell wachsen und ich schon bald die nächste Auflage ordern (und dann auch locker bezahlen) kann. Sehr wahrscheinlich lässt sich so etwas sogar berechnen. Und noch wahrscheinlicher ist unter euch sogar jemand, der so etwas berechnen kann. Wer also Lust hat – nur zu! Ich bin gespannt; jedoch nur an überaus positiven Resultaten interessiert.

Sollte ich euch jetzt Lust auf Wahrscheinlichkeit gemacht haben, müsst ihr nun ganz schnell sein. Dann nämlich ist die Wahrscheinlichkeit richtig groß, dass ihr gleich etwas gewinnt.

Auf Anfrage habe ich unter www.startnext.com/altwieeinbaum zwei zusätzliche Dankeschöns eingefügt. Wer diese zuerst entdeckt und mir per Mail von seiner Entdeckung schreibt, bekommt das preiswertere neue Dankeschön als SonderZwischenDankeschön geschenkt.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Suchen und Finden,

herzlichst eure

Doreen Mechsner.

Schweriner Volkszeitung, 30. März 2020

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Noch kleine Bäume ausreißen

Rose Marie Kriebel aus der Feldstadt feierte am 29. März ihren 100. Geburtstag – ihr bewegtes Leben ist in einem Buch festgehalten

Wie tickten die Menschen eigentlich früher? Wie lebten sie? Was ist aus ihnen geworden? Und wie konnten sie die sein, die sie einmal waren? Fragen, denen sich Doreen Mechsner sehr verbunden fühlt…

Werkstattbericht, 24. März 2020

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Liebe Freunde des umland verlags,

 

wie schreibt man zu Zeiten von Corona einen Werkstattbericht? Ich sitze an meinem Schreibtisch und zermartere mir den Kopf. Draußen ist herrliches Frühlingswetter. Unser Storch, der vor acht Tagen deutlich früher als in den vergangenen Jahren, sein Nest bezogen hat, steht auf seinem Bein und klappert in die Welt. Genau wie wir wartet er auf seine Frau. Eine Etage unter ihm herrscht reges Treiben. Sperlinge, Bachstelzen und Stare, die sich in den Hohlräumen des Nests eingemietet haben, fliegen ein und aus. Am Ufer unseres Teiches nehmen die ersten Frösche des Jahres ein Sonnenbad. Auch die Seerosenblätter lockt die Sonne, jeden Tag reckt ein neues seine Blattspitze aus dem Wasser. Matti und Willi, unsere jungen Katzen, beäugen all das wachsende Leben neugierig. Es ist ihr erster Frühling und alles ist neu für sie. Miezi, unsere „Altkatze“ liegt im Bett und erholt sich von ihren nächtlichen Botengängen. Manchmal beneide ich sie. Für sie ist das Leben wie immer.

Und für uns? Könnte es wundervoll sein. Wenn nicht Corona über allem schwebte.

Pünktlich zur Leipziger Buchmesse habe ich mein neues Buch „Ich möchte einfach noch Bäume ausreißen! Aber nur kleine. Fast Hundertjährige erzählen“ fertig geschrieben und im Schnellverfahren eine kleine limitierte Auflage für die Buchmesse drucken lassen. Nun gab es keine Buchmesse. Angesichts meiner Erschöpfung – der Druck, das Buch zur Messe fertig zu haben, ging fast ein wenig, nicht nur, über meine Kräfte, sondern auch über die von Clara (Transkriptorin, Lektorin, Korrektorin und Mitdenkerin) und Annett (die als Grafikerin angeheuert hatte, inzwischen aber der dritte Kopf des Verlags geworden ist) – war die Absage auch eine Erleichterung. Zeitgleich natürlich aber auch eine verpasste Chance, mein neues Buch publik zu machen.

Dennoch habe ich nur noch elf Exemplare hier zu liegen. Dank eines tollen Artikels im Uckermark-Kurier gingen bei mir bereits die ersten Bestellungen ein, noch bevor ich das Buch selbst in der Hand hatte. Parallel dazu kamen auch die ersten Leseanfragen, die nun natürlich aufgeschoben sind. Außerdem riefen mich bereits drei über 90-Jährige an, die mir unbedingt ihre Lebensgeschichte erzählen wollen. So ganz genau weiß ich noch nicht, was ich damit machen soll.

Im Moment ist es mir wichtig, den Kontakt zu meinen fast Hundertjährigen zu halten. Einige von ihnen sind familiär gut eingebettet, andere jedoch sind derzeit ziemlich einsam. Rose Marie meine älteste Gesprächspartnerin, die sich so sehr auf ihren 100. Geburtstag am kommenden Sonntag gefreut hat, sitzt alleine und abgeschnitten von der Welt in ihrer Wohnung. Ricarda aus Hamburg lebt in ihrer Seniorenresidenz hinter abgeschlossenen Türen.

Jutta ist vergangene Woche verstorben. Endlich, würde sie selbst ihr Ableben vermutlich kommentieren. Schon als ich sie im vergangenen Jahr interviewte, sagte sie mir, dass sie eigentlich schon vor fünf Jahren hätte sterben wollen. Nun hat sie es geschafft. Zu ihrer Beerdigung waren nur ihre Tochter und zwei Enkelinnen. Sie haben mir ein Video geschickt. Trotz Corona und der Abwesenheit der großen adeligen Familie war es eine ganz schöne Beisetzung mit wunderschönen Blumen und unzähligen Fotos und Bildern der Familie auf dem Sarg.

Werner, der nur zwei Dörfer weiter wohnt, werde ich nachher ein Exemplar des Buches und einen lieben Brief in den Postkasten werfen. Zuletzt war ich sehr in Sorge um ihn. Im Dorfkonsum, erzählte mir die Verkäuferin, war er lange nicht einkaufen gewesen, und immer wenn ich bei ihm vorbeigefahren bin, brannte kein Licht. Gestern erfuhr ich, dass Werner tatsächlich im Krankenhaus war, nun aber wieder zu Hause ist.

Gerhard, mit dem ich gestern telefonierte, ist nach wie vor das sprudelnde Leben. Er hält sich mit seinem täglichen Gang in den Garten fit und freut sich über die ersten Radieschensprossen. Über das, was in der Welt los ist, schüttelt er nur den Kopf und sagt: „So was hat es noch nicht gegeben.“ Allerdings hofft er auch, dass sich die Welt dadurch zum Besseren wandelt. „Die Natur“, freut er sich, „atmet ja bereits auf.“

Bei uns hier draußen in der Uckermark explodiert sie förmlich. Alles blüht und grünt und wächst. Kater Willi kann sich seiner Frühlingsgefühle nur schwer erwehren und oft genug müssen wir seine Schwester Matti vor seinen umtriebigen Nachstellungen beschützen. Meist sucht er dann Zuflucht beim Kaninchenstall. Mit Pucki, so sieht es aus, hat er eine Durch-den-Kaninchendraht-Freundschaft geschlossen. Auch Pucki hat es seit einer Woche nicht leicht mit seinen Frühlingsgefühlen. Wegen der Fibonacci-Reihe (ein Begriff aus der Mathematik – ggf. bitte bei www.ecosia.de (Ecosia pflanzt Bäume für unseren Wissensdurst) nachschlagen) – haben wir unser größtes Kaninchen von den anderen trennen müssen. Beim wöchentlichen Ausmisten entdeckten unsere Kinder vergangene Woche sieben Babykaninchen. Da alle unsere Nachbarn behaupten, uns keinen Bock in den Stall gesetzt zu haben, haben wir unsere Weibchen noch mal genauer angeschaut … Nun bauen wir für Pucki und seine Söhne (wir hoffen, wir erkennen sie als solche) ein neues Gehege. Damit haben wir gleich ein prima Projekt für angewandte Mathematik, Statik, Biologie und auch Deutsch – unsere Lilo schreibt während des verordneten Homeschoolings einen Vortrag über Kaninchen.

Und ich? Vielleicht taucht die Geschichte irgendwann bei den Dubties auf … Die nämlich sollen jetzt wieder zu ihrem Recht kommen und endlich weitergeschrieben werden.

Aber erst mache ich schnell noch ein bisschen Werbung für mein neuestes Buch „Ich möchte einfach noch Bäume ausreißen! Aber nur kleine. Fast Hundertjährige erzählen“. Im Moment ist das nicht ganz einfach – mein Plan, mich auf der Buchmesse durch meinen einzigen prominenten Gesprächspartner, den weltweit ältesten noch aktiven Schauspieler Herbert Köfer ins Gespräch zu bringen, ist gescheitert, Lesungen sind vorerst nicht möglich. Also habe ich einen kleinen Film gedreht (drehen lassen – Annett, Stefan, Olli, Daniel: Habt riesengroßen Dank!!!) und versuche erneut über eine Schwarmfinanzierung auf mein Buch aufmerksam zu machen und Geld für die Finanzierung der zweiten Auflage zu sammeln.

Es wäre großartig, wenn ihr mich dabei unterstützt! Entweder, indem ihr mitmacht und/oder anderen von meinem Buch und meinem Crowdfunding berichtet. Wie schon die letzten Male habe ich meine Aktion bei startnext unter: www.startnext.com/altwieeinbaum platziert. Klickt einfach auf den Link und ihr bekommt alle Informationen.

Außerdem hilft es mir, wenn ihr das Buch auf Amazon bewertet, wenn ihr ein Feedback an mail@umland-verlag.de schickt, wenn ihr Verwandte, Freunde und Bekannte über soziale Netzwerke wie WhatsApp, Twitter, Instagram, Telegram und was es alles gibt, informiert, oder auch einfach am Telefon oder von Balkon zu Balkon davon erzählt. Das wäre klasse. Auch Philipp Sendker (wieder ein Fall für Ecosia) ist vor allem durch Mund-zu-Mund-Propaganda zum Bestsellerautor geworden.

Bevor ihr jetzt alle gleich loslegt und meine „Fast Hundertjährigen“ in die Welt streut, zieht Lilo unter meinen bisherigen Unterstützern noch schnell den Gewinner für das nächste Dankeschöngeschenk. Dieses kann heute natürlich nur mein neues Buch sein. Und es geht an Nicole Schimko.

Ich wünsche euch allen, dass ihr gut durch diese Zeit kommt!

Herzliche Grüße

Doreen Mechsner.

Frank Werner, 23. März 2020

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„Ich möchte einfach noch Bäume ausreißen – aber nur kleine – Fast Hundertjährige erzählen“

Liebe Doreen Mechsner,

ich habe Phasen, in denen ich viel lese und ich habe Phasen, in denen ich wenig lese. Momentan habe ich eine „Wenig-Lese-Phase“ – mit einer Ausnahme: Ihr Buch habe ich nicht aus der Hand legen können, bis ich es zu Ende gelesen habe. Es ist faszinierend, was sie an Lebensgeschichten zu Tage fördern und so lesenswert umsetzen. Sie haben die Gabe zuzuhören und sie haben die Gabe, dass sich ihnen die Menschen öffnen. Das bringt Rose Marie K. mit ihren 99 Jahren auf den Punkt, wenn sie sagt: Zwischen uns ist längst solch eine Nähe entstanden:“… und Ursula L schreibt „Danke, Sie sind ein Geschenk“.

Ich sage: „Ihr Buch ist ein Geschenk“. Danke dafür. Danke auch dafür, dass sie mit diesem Buch den Jungen sagen, dass die Alten aus ihrem langen Leben etwas an Lebenserfahrung zu vermitteln haben und es bereichernd ist, ihnen zuzuhören, wenn sie aus einer Zeit berichten, die der Urenkel von Ursula K. wie folgt kommentiert: „Oma das ist wie ein Märchen

Warum gibt es Krieg?

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„Mama, warum gibt es Krieg“, fragt mich meine kleine Loli durch das Telefon und weint.
Sie hat Angst, Angst davor, dass der Krieg zu uns kommen könnte.

Ich bin nicht zu Hause. Loli sollte schon längst schlafen. Aber sie kann nicht schlafen. Der Gedanke an den Krieg hindert sie. Ich kann sie verstehen. Mir ging es als Kind ähnlich. Ganz deutlich noch sehe ich mich auf dem unteren Bett unseres Doppelstockbettes sitzen. Ich muss mich nicht anstrengen, das Bild ist jederzeit abrufbar. Ich sitze auf dem Bett und habe Angst. Angst davor, dass Ronald Reagan jetzt gerade auf den roten Knopf drücken wird und ganz gleich eine Atomrakete über unser Haus hinweg düsen und irgendwo in der Sowjetunion einschlagen könnte. Die Sowjetunion ist weit weg. Aber für den Einschlag einer Atomrakete nicht weit genug. Das Loch in der Erde würde bis zu uns reichen. Ich habe gehört, es gäbe Auffangnetze, ich stelle sie mir wie Volleyballnetze vor oder Fischernetze, die am Himmel gespannt sind. Was passiert, wenn die Atomrakete dort hineinfliegt? Schnipst das Netz die Rakete zurück? Ist die USA weit genug von uns weg?

Ich erzähle Loli natürlich nicht, was sich gerade in meinem Kopf abspielt. Nein, ich will sie beruhigen. Zufällig habe ich gestern die Nachrichten gesehen. Das mache ich selten. Ich will mir die Horrorgeschichten dieser Welt nicht ins Wohnzimmer holen. Jetzt ist es gut, dass ich die Nachrichten angeschaut habe, so kann ich Loli von Angela Merkel erzählen, die sich mit ganz vielen Staatsmännern getroffen hat und die beschlossen haben, keine Waffen und auch keine Soldaten mehr nach Lybien zu schicken.

Loli ist hellwach. Sie fragt: „Schläft der Krieg dann ein?“ Ich hoffe“, sage ich. Loli will noch wissen, mit wie vielen Männern sich Angela Merkel getroffen hat und warum die plötzlich alle keinen Krieg mehr wollen. Es sind schlaue Fragen. Ich merke, ich kann sie auf die Schnelle nicht beantworten. „Vielleicht“, schlägt Loli vor, „sollte ich Angela Merkel mal fragen“. Ich denke noch darüber nach, wie das gehen soll, da hat Loli schon beschlossen: „Ich werde ihr einen Brief schreiben!“ Ich bin begeistert und muss Loli versprechen, unbedingt ihre Rechtschreibung zu kontrollieren.

Zehn Minuten nachdem wir noch etliche Gutnachtküsse durch das Telefon ausgetauscht haben, ruft mein Mann mich an, um mir zu sagen, dass Loli eingeschlafen ist. Vorher allerdings, erzählt er, habe sie ihm noch ins Ohr geflüstert, dass sie Angela Merkel außerdem noch bitten wolle, sich mit noch viel mehr Männern zu treffen, damit ALLE Kriege aufhören würden.

Werkstattbericht, 1. Dezember 2019

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Liebe Freunde des umland verlags,

am Montag bin ich zum ersten Mal seit ewig langer Zeit wieder mit der Deutschen Bahn
gefahren. Nach Bottrop. Dort habe ich „meine“ letzte fast Hundertjährige interviewt. Ich
habe eine ganze Weile suchen müssen, um so weit weg jemanden zu finden. Nun war ich
glücklich, aber auch im Dilemma. Bottrop ist sechs Stunden entfernt – sowohl mit der
Bahn als auch mit dem Auto. Ich war hin- und hergerissen. Mit dem Auto wäre ich
unabhängig, könnte fahren und halten und rasten, wann ich wollte und müsste nicht
schauen, wie ich verkehrsgünstig vom Quartier zum Interview käme. Dagegen sprach
allerdings mein Gewissen – wegen meines ökologischen Fußabdruckes. Außerdem hasst
mein Rücken weite Autostrecken. Schließlich überzeugte mich meine Freundin Silke, die
mir versprach, in der Bahn könne ich richtig viel schreiben. Also buchte ich mir einen
Fensterplatz mit Tisch und machte mich mit Laptop und Diktiergerät auf den Weg. Kaum
im Zug genoss ich schon: einfach so dahinzugleiten, die Landschaft vorbeidüsen zu sehen
und die vielen Birken. Es waren mindestens genauso viele wie damals, als ich noch ein
Kind war. Birken waren damals meine Lieblingsausdemzugguckbäume. Ihre unvollendet
weißen Stämme machten mich neugierig. Ich dachte mir, irgendein Maler würde sie
anmalen. Und weil alle angemalt sein sollten, wenn ich mir die Nase im Vorbeifahren
plattdrückte, musste der Maler unglaublich hetzen. Der Preis war Unvollkommenheit:
lauter Bäume, die nicht ganz weiß geworden waren. Vielleicht, so eine andere
Überlegung von mir, hatte aber auch einfach nur die Farbe nicht gereicht. Mein Opa
erklärte das alles für Kokolores, für ihn war klar, die Bäume waren weiß, damit sich die
Häschen nicht ihr Näschen stupsen. Ich hegte da so meine Zweifel. Aber mit einer
einzigen Frage schaffte es Opa diese zu widerlegen: „Wo, mein kleines Mädchen,“ fragte
er, „läuft das Häschen mit seinem Näschen?“ Richtig, unten. Folglich musste der Maler
auch nur unten malen. Sofort hatte ich das Bild dazu im Kopf. Heute allerdings spukte
statt eines Häschens ein Dubtie, nee, eigentlich eine ganze Dubtiebande darin herum.
Momentan sind sie hinter meiner Stirn omnipräsent. Denn jeden Tag schreibe ich ein
kleines Stückchen weiter am 2. Buch über die winzigen Frechdachse.
Nach meinem Umstieg in Berlin für die lange Strecke mit dem ICE bis in den Ruhrpott,
wollte ich Lilo und die Dubties mit der Lehrerin – ihr wisst, der zweite Teil spielt in der
Schule – mal so richtig Rambazamba tanzen lassen. Allerdings hatte die Deutsche Bahn
etwas dagegen. Sie ließ meinen ICE einfach ausfallen. Das ging ja gut los. Zum Glück fuhr
ein Stunde später der nächste Zug. Schnell sicherte ich mir auch dort noch einen
Fensterplatz, leider ohne Tisch, und vertrieb mir die Zeit zwischen Büchern und
Zeitschriften. Überpünktlich stand ich eine Stunde später erneut auf dem Bahnsteig.
Dann kam die Ansage: Auch dieser Zug entfällt. Sollte ich weinen oder lachen? Oder nach
Hause fahren? Ein Mann mit Schaffnermütze riet mir mit der S-Bahn schnell zum Hbf zu
shutteln, dort, so seine Information, würde der Zug neu eingesetzt. 14 Minuten, so sagte
er mir, hätte ich Zeit. Ich brauchte 15 Minuten. Vorausschauenderweise hatte die Bahn
uns Shuttler einkalkuliert und wartete. Nun saß ich am Fenster mit Ausklapptisch und
konnte endlich arbeiten.
Rückblickend muss ich sagen: Es war toll, Bahn zu fahren. Ich habe viel geschafft. Auch
relaxt. Mein Rücken fand es klasse. Und rückzu hatte ich lediglich eine halbe Stunde
Verspätung. Wegen dunkel gekleideter Personen im Gleisbett vor Eberswalde konnte
mein Regionalexpress nur 15km/h fahren. Wenn ich es mir genau überlege, war meine
Expedition Deutsche Bahn auch schon wieder seine Geschichten wert. (Ich verrate euch
jetzt nicht, welche Storys ich noch aufgeschnappt habe – die Leute reden ja ungeniert
über Intimstes an ihren Handys. Mal sehen, vielleicht mache ich was draus.)
Aber erst einmal vollende ich mein Buch über die fast Hundertjährigen. Mein Gespräch
mit der 96-Jährigen Anneliese Martens hat mich, wie wirklich alle meine Interviews,
wieder ganz glücklich gemacht. Es ist jedes Mal wie neue Freundschaften knüpfen.
Inzwischen pflege ich mit drei meiner „alten Freunde“ einen regen Brief- und
Telefonkontakt. Im März bin ich dann zu „meinem“ ersten 100. Geburtstag eingeladen.
Nun sitze ich voller Tatendrang am Buch und schneidere die Gespräche zurecht. Das alles
ginge jedoch nicht so flott, wenn meine rechte Hand Clara die Gespräche nicht in einer
unnachahmlichen Akkuratesse und Schnelligkeit abtippen würde. Das war bei den
„Wegen“ mein größtes Hindernis. Ich bin so froh, dass nun Clara diese Hürde für mich
nimmt. So spare ich jede Menge Zeit und habe mich auf einer meiner letzten Lesungen
dazu hinreißen lassen, zu verkünden, dass das Buch zur Messe in Leipzig fertig sein wird.
Ganz ehrlich: ich bin selbst gespannt, ob ich es (gemeinsam mit meinen Helfern natürlich)
schaffen werde.
Mein Mann ist ganz zuversichtlich und will mir die Weihnachtsferien zum Arbeiten
weitestgehend familienfrei geben.
Bis dahin habe ich hoffentlich auch noch ein bisschen mit dem Weihnachtsrun zu tun. Im
Lager stapeln sich neben den Büchern auch endlich wieder neue Hörbücher. Die erste
Auflage der vorgelesenen „Lilo und die Dubties“ war zwischenzeitlich vergriffen, so dass
ich vor Weihnachten eine neue Charge nachbestellt habe. Ich dürft gerne die
Werbetrommel rühren.
Wer das Hörbuch bereits hat, weiß, dass die Dubties ihr Aussehen geändert haben.
Anders als für das Buch habe ich die CoverIllustration selbst angefertigt – die Dubties
sehen nun so aus wie die, die hier bei uns zu Hause Rambazamba gemacht haben (und
wie ich sie im Kopf habe). Für Tante Erika war das kein Problem. Sie ist einfach eine
Häkelkünstlerin. Ich schickte ihr die Zeichnungen und sie häkelte die Dubties einfach
genauso nach, wie ich sie gemalt hatte. Mit Fingern und Zehen und Haaren – jedes
einzelne extra am Kopf montiert; eine unglaubliche Fusselarbeit. Als die ersten beiden
Exemplare kamen, war ich sofort verliebt. Damit ihr euch auch verlieben könnt, hänge ich
ein Foto mit an.
Vielleicht gibt es ja jemanden, den ihr zu Weihnachten mit einem Dubtie überraschen
wollt.
Ich selbst will natürlich auch endlich wieder einen meiner Unterstützer überraschen. Viel
zu lange stand der Lostopf ungenutzt im Lager. Nun durfte die echte Lilo hineingreifen.
Und zog meinen alten Trainer Jan als Gewinner. Als junger Vater bekommt er für sein
IdaBaby natürlich einen frechen Dubtie. So ein bisschen Stimmung zu Hause kann ja nicht
schaden. Vielleicht, lieber Jan, lasst ihr ihn aber erst nach Weihnachten raus. Sonst
könnte es in der besinnlich gedachten Adventszeit ordentlich poltern.
Wer von euch schon Dubties hat, passt also auf, behaltet sie im Auge und genießt die
Zeit!
Vielleicht mit den „Wegen“ und einem Glas Tee oder Wein oder, wer es eben doch ein
wenig temperamentvoller braucht, mit den Dubties und Weihnachtsbaumklimbim und
Rambazamba.
Herzlichst eure

Doreen Mechsner.

Nadja, 21.Juli 2019

Posted Veröffentlicht in Rezension

Hi Doreen,

ich habe „Lilo und die Dubties“ der Tochter (14 Jahre) einer Freundin gegeben. Sie hatte es in drei Stunden ausgelesen und wollte in dieser Zeit nicht von weg. Nun hat sie mich gebeten, dich persönlich zu bitten, bitte ganz schnell einen zweiten Teil zu schreiben.

Lieben Gruß, Nadja.

Nicole, 19. Juli 2019

Posted Veröffentlicht in Rezension

Liebe Doreen,

ich sitze hier mit Greti und wir basteln ein bisschen und nebenbei hören wir „Lilo und die Dubties“. Ich habe das Buch bisher noch nicht gelesen und höre die CD jetzt zum ersten Mal und habe schon gut gelacht. Am meisten eben als Tante Marina sagt: „Du hast ja wohl ´nen Trilli unterm Ponny“ – oh Gott, ich hab´ mich nicht mehr einbekommen. Du hast so herrlich alte Sprüche, es ist so lustig… Und wie du die Hühner sprichst. Herrlich. Es ist so witzig.

Danke für dieses tolle Hörerlebnis auch für uns Eltern.

Nicole

Gitta, 11. Juli 2019

Posted Veröffentlicht in Rezension

Liebe Doreen,

heute gab es für Jone (8 Jahre) deine CD zum Geburtstag und sie hat gejubelt: „Hurra, mein Lieblingsbuch!“. Sie liebt es wirklich und wird es sicher häufig hören. Vielen Dank.

Werkstattbericht, 27. Juni 2019

Posted Veröffentlicht in Werkstattbericht

Liebe Freunde des umland verlags,

noch elf Mal schlafen, dann endlich bekommt Lilo ihr Schwesterchen. Es wird Mia heißen und ganz viele Wackelzähne haben. Also so ungefähr 13. Vielleicht aber auch 14. Egal. Hauptsache sie wird endlich da sein. Also so in echt und im Buch und zum Angucken und Lesen und Ausmalen…

In meinem Kopf nämlich ist Mia schon seit mehr als sechs Jahren und fast genauso lange auch schon in meinem PC. Als meine Lotte zur Schule kam, habe ich diese Geschichte für sie  geschrieben. Und wollte sie tatsächlich auch damals schon drucken lassen. Allein mir fehlten die Illustrationen.

Nun, sechs Jahre später, hat Mia endlich ein Gesicht bekommen. Dank meiner Freundin, der Illustratorin Anke am Berg, habe ich mich getraut und einfach selbst losgemalt. Oder sagt man gezeichnet? Ach egal. Gefühlte zwei Monate habe ich nichts anderes gemacht als  gemalt, gemalt, gemalt, selbst in der Nacht und in meinen Träumen habe ich gemalt, gemalt, gemalt. Gestern nun endlich habe ich die letzten Pinselstriche gesetzt und alles an Antje und Eva geschickt. Diese beiden guten Feen, ihres Zeichens Grafikerinnen, machen zum ersten Mal ein Buch – ABER: ich sag euch, was für eins. Ich bin jetzt schon ganz verliebt.

Das eine ist es ja, zu schreiben und zu malen, das andere, daraus ein Buch zu machen. Antje und Eva sind ein Geschenk des Himmels. Ich kann den beiden gar nicht oft genug DANKE sagen. Außerdem hat natürlich mein zweites Hirn Vanessa im Hintergrund wieder ordentlich gewirbelt. Und dann hatte ich noch Mitmalerinnen – Lilo, Hannah, Frieda, Lotte und Trine…. Ihr seht, das Buch ist ein richtiges Gemeinschaftswerk.

Offizielles Erscheinungsdatum ist der 9. Juli, gerade noch rechtzeitig vor der Einschulung. Das war wichtig. Mia mit ihren Wackelzähnen ist nämlich ein richtiges Einschulungsbuch-Geschenk. Mit einer Größe von 15x15cm passt es sogar in (fast) jede Zuckertüte. Es heißt: „Wackelzahn und Zuckertüte“ und ist ein Vorlese-, Lese- und Ausmalbuch. Man bekommt also gleich drei Geschenke in einem. Besonders stolz sind wir auf die Idee, die Kinder auch selbst ausmalen zu lassen – dafür haben wir extra starkes und malfähiges 160g-Papier ausgewählt…

Ihr seht, ich bin begeistert.

In den nächsten Tagen wird die Ankündigung auch auf meiner Homepage zu finden sein.

Und nicht nur die. Ganz nebenbei ist in der Zwischenzeit auch das Hörbuch von „Lilo und die Dubties“ fertig geworden. Seit einer Woche stapeln sich (stapelten sich – es sind nämlich von der ersten Auflage nur noch acht übrig) bei mir die CDs, die Dank Antje und Eva auch optisch ein herrlicher Augenschmaus sind. Allerdings – manche Fehler muss man mehrmals machen – gab es auch hier wieder einen Riesenschreckmoment für mich. Sowohl die Aufnahmen als auch die Grafiken waren gerade ans Presswerk gegangen, da fiel mir ein, dass ich nirgendwo vermerkt hatte, wer das Hörbuch eigentlich überhaupt erst möglich gemacht hatte – nämlich das Tonstudio „alias film und sprachtransfer“. Natürlich hatte die Produktion, als ich anrief, schon begonnen und war nicht mehr zu stoppen. Antje rettet mich und entwarf flugs kleine Stickerchen, die ich jetzt ganz liebevoll auf jedes Hörbuch klebe, bevor ich es versende.

Nun bin ich aber auch echt urlaubsreif. Zum Glück wohne ich hier im Paradies und habe Kinder, die mich nötigen, jeden Tag in den See springen…

Das habe ich übrigens auch getan, bevor ich Herbert Köfer interviewt habe. Kennt ihr Herbert Köfer? Und „Rentner haben niemals Zeit“? Fünf Jahre war ich alt als die ersten Teile dieser tollen DDR-Vorabend-Serie gedreht wurden. Herbert Köfer – alias der Rentner Paul Schmidt- war schon damals ein alter Mann für mich. Rentner eben. Inzwischen sind 32 Jahre vergangen und Herbert Köfer, denkt überhaupt nicht daran, im wirklichen Leben auch Rentner zu werden. Mit 98 Jahren steht er noch immer quicklebendig und schauspielerisch wirklich grandios auf der Bühne. Für mein neues Buch über Menschen, die auf die 100 zugehen, habe ich ihn Anfang Juni bei 33 Grad in Beelitz interviewt. Bei zwei Stunden Anfahrt ohne Klimaanlage war der Neuseddiner See am Rande des Weges meine Rettung und ich für das Gespräch mit Herbert Köfer herrlich erfrischt. Es ist ein ganz besonderes Gespräch geworden, ein ganz anderes als die Gespräche, die ich mit anderen fast 100jährigen geführt habe… Nach meinem Urlaub werde ich intensiv daran arbeiten. Es soll das nächste Buch werden, das erscheint. Sofern Lilo nicht noch einen Spurt einlegt und Herbert Köfer und Co. mit ihrem zweiten Teil – Lilo und die Dubties in der Schule – überholt.

Ihr seht, es bleibt spannend.

Und wird es auch jetzt gleich noch mal. Meine große Tochter greift gerade in  den Lostopf mit den Namen meiner emsigen Unterstützer… Lieber Gottfried Schröter, du hast gewonnen und du bekommst „Lilo und die Dubties“ als Hörbuch.

 

Vielleicht schon morgen (Freitag, 28. Juni 2019) und ganz persönlich? Um 16 Uhr lese ich im Kunsthandwerkerhof in Thomsdorf aus meinen „Weg“en.  Gottfried und ihr alle seid herzlich willkommen.

Bis vielleicht ganz gleich,

eure

Doreen Mechsner.

PS: Heute mit gedruckter Unterschrift – meine rechte Hand Vanessa urlaubt heute und mein PC macht nicht alles, was ich will.

 

Werkstattbericht, 03. Mai 2019

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Liebe Freunde des umland verlags,
gestern sagte meine echte Lilo wieder einen jener Sätze, die mich immer tief
beeindrucken, wenn sie von meinem gerade erst neun Jahre alt gewordenen
Nesthäkchen kommen. Lilo also saß hinter mir im Auto. Ich hatte sie schon einige Zeit im
Rückspiegel beobachtet. Sie saß da und guckte so vor sich hin, wie sie immer guckt, wenn
sie schwerwiegende Gedanken wälzt. Ich fragte mich gerade, was sie wohl denken
würde, als sie unvermittelt sagte: „Mama, ich denke gerade über meine Zukunft nach.“
Und dann erzählte sie mir, worüber sie konkret nachdachte.
Jetzt seid ihr sicher neugierig, aber nein, ich verrate es euch nicht. Nur so viel, es ging
schon sehr weit in die Zukunft. Und war so durchdacht. Ich war mal wieder beeindruckt,
wie weise unsere Kinder doch sind. Also nicht nur meine. Vor zehn Jahren schon habe ich
begonnen, Kinder zu interviewen, zu ihren Vorstellungen vom Leben, zu ihren
Erfahrungen – sie erzählten mir von ihren Traumwelten und davon, was sie alles anders
machen würden – es klang alles so richtig und wichtig.
Und dann laufe und fahre ich durch die Gegend und sehe Menschen, große, dicke, dünne,
kleine, junge, alte und denke, hey, die waren alle mal Kinder. Ich finde das so enorm,
dieses Wachsen und Werden. Später dann sitze ich in Weißensee im Wohnzimmer von
Rosa. Sie ist 97 Jahre alt und erzählt mir aus ihrem Leben. Dabei glänzen ihre Augen und
sie ist so fit und jung und schlau. Mit Rosa habe ich mich über Hirnforschung unterhalten
und über Yoga und indische Weisheitslehre. Und natürlich auch: über die Zukunft. Die bei
Rosa wesentlich kürzer sein dürfte (und in diesem Fall darf ich auch sagen: sollte) als bei
Lilo. Dabei hat Rosa noch lange keine Lust zu gehen. Weil sie sehen will, wie sich alles
entwickelt. Die Politik und die Gesellschaft und überhaupt. Sieben fast Hundertjährige
habe ich inzwischen interviewt. Die nächsten Termine sind schon vereinbart. Ich bin ganz
beglückt, dieses Buchprojekt begonnen zu haben. Ich finde es so wichtig, diese unsere
Alten zu Wort kommen zu lassen. Einfach, indem sie aus ihrem Leben erzählen. Ihre
Erfahrungen, ihre Erlebnisse, die Steine, die auf ihrem Weg lagen, haben sie so weise
gemacht. Anders, aber irgendwie auch ähnlich weise, wie es unsere Kinder sind, wie wir
es und auch wie die Alten es als Kinder schon einmal waren.
Ich habe hier eine Freundin, Alma. Sie ist 14 Jahre alt und macht sich unglaublich viele
und unglaublich spannende Gedanken darüber, warum wir eigentlich hier sind, weshalb
wir ticken, wie wir ticken, die einen anders als die anderen und wo es mit uns hingehen
wird oder besser gehen sollte. Mir macht es wahnsinnig viel Spaß mit ihr zu
philosophieren… In letzter Zeit denke ich, da müsste ich doch ein Buch draus machen.
Aber Halt! Vorerst bleibe ich – Schuster – bei den Leisten, mit denen ich mich gerade
beschäftige. Gestern habe ich lose meine erste Lesung für das Buch mit den fast
Hundertjährigen vereinbart. Im Januar/Februar soll diese stattfinden – in der
Buchhandlung Wandlitz. Neben „meiner“ Prenzlauer Buchhandlung ist der Wandlitzer
Buchladen mein größter Verkäufer. Nach vier Tagen Ostsee-Urlaub hoffe ich, dass der
Usedomer Buchhandel schnell aufholen wird. Gleich drei Buchläden – Ahlbeck, Bansin
und Zinnowitz – haben meine Bücher jetzt im Sortiment.
Auf der Fahrt nach Usedom habe ich einen Podcast mit Jan-Philip Sendker gehört. Ich
liebe seine Bücher. Um so gespannter war ich, von seinem Werdegang zu hören. Zehn
Jahre hat es gedauert, bis er auf der Bestsellerliste stand. Sein (zugegebenermaßen sehr
langwieriges) Erfolgsrezept: Mund-zu-Mund-Propaganda. Ich bin sehr gewillt, wenn auch
bitte schneller, den gleichen Weg zu gehen. Wenn ihr mir dabei helfen wollt, wäre es
spitze, wenn ihr in den Buchläden eures Vertrauens fragen würdet, ob sie Lust hätten,
meine Bücher in ihr Sortiment aufzunehmen. Bei Interesse würde ich dann direkten
Kontakt zum jeweiligen Laden aufnehmen – vielleicht springt ja auch gleich noch eine
Lesung bei euch um die Ecke heraus. Egal, wo im deutschsprachigen Raum diese Ecke
auch sein mag.
Und weil ich selber gerne unterstütze, mache ich gleich noch Mund-zu-Mund-Propaganda
für ein Buch, das ich gerade verschlungen habe. Die ehemalige Mitschülerin einer 70-
jährigen Patientin meines Mannes hat es geschrieben – sechs Monate lag es auf meinem
Nachttisch, bevor ich es vorsichtig versuchte und nicht mehr weglegen konnte. Vera
Studier: Wie lange dauern tausend Jahre – ist meine Empfehlung für euch.
Nun zurück zu meinen Leisten. Ihr habt es möglich gemacht. Mein Crowdfunding zu „Lilo
und den Dubties“ als Hörbuch war erfolgreich. Habt riesengroßen Dank dafür! Inzwischen
ist das Dubtie-Abenteuer eingelesen. Erscheinen werden sie jedoch nicht wie
angekündigt jetzt, sondern erst im Juni. Sowohl der Tonmeister als auch die Grafikerin
haben gerade Land unter. Sie hätten sich den Stress gemacht, für mich in Nachtschichten
jetzt schnell alles fertig zu machen. Aber das will ich nicht. Oft genug bin ich selbst über
meine eigenen Grenzen gegangen, um irgendwas vermeintlich Unaufschiebbares fertig zu
bekommen. Nun im Alter bin ich zu der Einsicht gelangt: Wenn ich es erst morgen mache,
passiert auch nichts. Jedenfalls möchte ich nicht, dass Leute, die die Umsetzung meiner
Projekte erst möglich machen, sich dafür aufbrauchen. Ich hoffe, ihr habt dafür
Verständnis und danke euch für eure Geduld.
Lüften kann ich aber schon die Entscheidung um das Cover. Es gab ein ganz eindeutiges
Votum für die helle Variante. Unter all denjenigen, und das waren sehr viele, die
abgestimmt haben, habe ich Stefanie Vietz als Gewinnerin eines Häkeldubties ausgelost.
Und weil es so schön ist, andere zu überraschen, gibt es auch noch einen Lostopf für die
Unterstützer des Crowdfundings. Er steht direkt neben mir, ich greife jetzt hinein… And
the winner is: Uli Meyer.
Uli Meyer kenne ich bereits seit 25 Jahren. Er ist der Macher der Deutschen Hockey
Zeitung und hat im Dezember einen ganz liebevollen Artikel über mich geschrieben
(nachzulesen unter: www.umland-verlag.de). Uli – herzlichen Glückwunsch! Zum ersten
von mir selbst gestalteten umland-Becher. Eigens dafür war ich gestern in Berlin in einem
Paint-your-style-Keramikladen und habe eineinhalb Stunden hingebungsvoll gemalt.
Dabei bin ich auf den Geschmack gekommen, so dass es wohl auch künftig immer mal
handbemalte Keramik für umland-Unterstützer geben wird. Vielleicht beim nächsten Mal
schon mit Illustrationen aus meinem Kinderbuch „Wackelzahn und Zuckertüte“, für das
ich im Mai ganz emsig malen werde.
Für mich heißt es also: Pinsel frei!
Euch wünsche ich einen wonnigen Mai,
seid herzlich gegrüßt, eure

Bettina, 02. April 2019

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Liebe Doreen,

ich wollte dir eigentlich schon seit vielen Monaten schreiben, dass meine Tochter Nelly (8) dermaßen begeistert von den Dubties war, dass sie vor Weihnachten angefangen hatte, eine Fortsetzung zu schreiben (urheberrechtlich sicherlich bedenklich ;o) … Durchhaltevermögen hat sie aber noch nicht, die Geschichte versandete. Sie wird sich auf alle Fälle über das neue Buch irgendwann sehr freuen!

Liebe Grüße, Bettina.

Messe-Werkstattbericht 22. März 2019

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Liebe Freunde des umland verlags,

dieses Mal waren es nicht die Dubties. Definitiv nicht. Da bin ich mir ganz sicher. Dieses Mal war es vermutlich Mieze – unsere Katze. Aber ähnlich wie die Dubties wird auch sie nur in guter Absicht gehandelt haben. Ja mehr noch, ich glaube, eigentlich wollte sie mir nur einen Messeglücksbringer mit auf den Weg geben. Dieser war mausgrau und mausetot und fiel gestern, als ich gerade dabei war, mich messefein zu machen aus meinem Hosenbein. Ich habe einmal laut gekreischt, wie wohl fast alle Frauen kreischen, wenn ihnen eine tote  Maus aus dem Hosenbein fällt, danach aber sofort überlegt, wie ich diese groteske Situation literarisch verarbeiten kann… Lasst euch überraschen…

Glück hat Miezis Glücksbringer auf jeden Fall gebracht. Wir hatten bereits mehrere großartige Begegnungen auf der Messe, tolle Gespräche, Vernetzungen und sogar schon das ZDF am Stand. Wir sind erschöpft, aber auch voller Lust auf die kommenden zwei Tage…

In den Standpausen, die sich meine rechte (und manchmal linke) Hand Vanessa Groß und ich wechselnd gönnen, arbeiten wir weiter an unseren Projekten. Ich spinne weiter an Lilo und die Dubties  in der Schule und Vanessa transkribiert meine  Interviews mit den fast 100-Jähringen UND hat unsere nächste CROWDFUNDINGAKTION ins Rollen gebracht.

Wenn ihr Interesse am Hörbuch zu „Lilo und die Dubties. Rambazamba im Hühnerhaus“ habt, könnt ihr uns unterstützen, indem ihr die CD jetzt bereits bei www.startnext.com/lilo-und-die-dubties-alshoerb erwerbt und damit die Produktion erst möglich macht. Außerdem gibt es wieder Postkarten, Ausmalbilder oder ein Lesungen als Dankeschöns.

Solltet ihr heute oder morgen in Leipzig vorbeischauen wollen, lese ich dort auch gerne nur für euch – Halle 5/Stand F113,

bis vielleicht gleich,

liebe Grüße

Doreen Mechsner.

Nicole, 18. März 2019

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Hallo Doreen,

gestern Abend hat meine Greta ihr Buch ausgelesen und wollte sich ein neues nehmen. Dann sagte sie aber: Es kann kein dicker Roman sein. Ich fragte: Warum? Na weil ich doch auf „Lilo und die Dubties“ Teil II warte und dann bin ich vielleicht noch nicht fertig mit dem dicken Roman und will aber erst Lilo lesen.

Das fand ich so niedlich, dass ich dir das mal erzählen muss.

Liebe Grüße, Nicole.

Greta, 5. März 2019

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Hallo Doreen,

hier ist Greta. Ich wollte mal fragen, wann „Lilo und die Dubties“ Teil II rauskommt. Ich finde die nämlich total lustig. Die sind richtig witzig.

Tschüss, Greta (7 Jahre).

Werkstattbericht, 13. März 2019

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Liebe Freunde des umland verlags,

ich muss euch etwas verraten. Lilo, also die echte Lilo, meine Jüngste, hat gebeichtet. Allerdings weiß ich nicht, was ich von dieser Beichte halten soll. Und zwar hat Lilo behauptet, die Dubties gäbe es überhaupt nicht. Alles, von dem wir fest überzeugt waren, die Dubties seien es gewesen, will unsere Lilo gemacht haben. Die ganzen Lilos an der Wand, sagt Lilo, hätte sie gemalt. Und auch die Lilos auf ihrem schönen Holzbett und die Malerei auf der Heizung in der alten Wohnung, die Scherenschnittmuster im T-Shirt, die Zahnpasta auf der Türklinke, der zugeklebte Toilettendeckel – alles will unsere Lilo gewesen sein. „Weil“, sagt sie, „ich Langeweile hatte.“ Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Das kann sie doch nicht machen. Mir und uns unsere Dubties wegnehmen. Auweia, meine Nichte Frieda darf das nicht erfahren. Und schon gar nicht ihre Eltern. Nachher glauben die noch, alles, was bei ihnen zu Hause an Unsinnigkeiten geschieht, sei Friedas Werk. Und ich sag euch, da geschieht viel. Und dann bekommt Frieda Ärger. Nein, das kann ich nicht zulassen. Was mache ich nur?

Ich habe eine Idee. Momentan sind Silke und Caro dabei, meine Homepage ein bisschen frischer zu machen. Wenn die beiden so weit sind, wird es möglich sein, dass meine Leser selber Kommentare auf die Seite setzen können. Da wäre es doch großartig, wenn der eine oder andere von euch, bei dem die Dubties auch schon mal waren, erzählt, was die bei euch angestellt haben. Haha, dann bin ich gespannt, was meine Lilo sagen wird. Im Moment will sie mir einfach nicht glauben, dass es die Dubties gibt. Dabei passieren bei uns immer noch Sachen, die Lilo gar nicht gewesen sein kann… Mhm. Aber nein, ich verrate nichts. Noch nicht. Sonst habt ihr nachher womöglich keine Lust mehr, Lilo und die Dubties Teil II zu lesen. Da bin ich nämlich gerade dran. Jeden Tag geht es ein kleines bisschen voran. Naja, fast jeden. Es gibt leider immer noch so viele andere Sachen zu tun. Manche sind ganz schön, andere, naja, die müssen halt gemacht werden.

Zur Zeit zum Beispiel, da laufen die Vorbereitungen für die Leipziger Buchmesse auf Hochtouren. Es muss alles organisiert sein, nichts darf vergessen werden. Es muss schick aussehen und ein bisschen aus dem Rahmen fallen. Schließlich wollen wir einen Akzent setzen zwischen all den anderen hunderttausend Ausstellern. Ab nächsten Donnerstag werden wir – meine rechte (und manchmal auch linke) Hand Vanessa Groß und ich – vier Tage lang auf 2+2 Metern in Messehalle 5 zu Hause sein. Mit Felix Kaden vom Tinx-Verlag  teilen wir uns unser Messeständchen. „Meine“ Grafikerin Antje „bastelt“ gerade noch an neuen Postkarten, Vanessa erstellt Barcodelisten und managt den ganzen organisatorischen Kram. Ich trage Regale, Kisten, Stühle, Lichterketten, Postkartenleine, Klebeband und all das, was als Improvisationsmaterial in Frage kommt, zusammen. Unser für die Messe geplantes Hörbuch von Lilo und den Dubties wird es allerdings erst Ende April/Anfang Mai geben. Eine erste Aufnahme entsprach nicht meiner Qualitätsvorstellung, so dass ich nach der Messe noch einmal ins Studio gehen werde. Leider ist es mir, trotz halbintensiver Suche, bisher noch nicht gelungen, einen Mäzen für den umland verlag zu finden. Deshalb habe ich mich entschlossen, auch dem Hörbuch durch eine Crowdfunding-Aktion auf die Beine zu helfen. Diese planen wir pünktlich zur Messe zu starten. Im Grunde läuft es wieder darauf hinaus, dass Interessenten am Hörbuch dieses über die Crowdfunding-Plattform www.startnext.de bereits vor seinem Erscheinen kaufen können und damit die Produktion ermöglichen. Wer von euch „Lilo und die Dubties“ also gerne einmal oder zweimal oder dreimal oder vielmal vorgelesen haben möchte, kann mit Messebeginn unser Crowdfunding unterstützen. Sobald die Aktion online ist, informiere ich euch per Mail.

Damit nicht genug, juckt es mich auch schon seit geraumer Zeit, endlich NEUE Bücher auf den Markt zu bringen. Zwei Kinderbücher sind bis auf die Illustrationen fertig. Im Juli soll das erste davon – Wackelzahn und Zuckertüte – erscheinen. Parallel dazu arbeite ich an einem Interviewbuch über fast 100-Jährige. Nachdem mir die ersten fünf fast 100-Jährigen quasi zugeflogen sind, stagniert es nun ein bisschen. Daher wäre es klasse, wenn ihr, sofern ihr jemanden kennt, der die 95 überschritten hat und geistig fit ist und der dann auch noch Lust hat, mir für mein Buch aus seinem Leben zu erzählen, einen Tipp geben oder noch besser einen Kontakt herstellen könntet.

Außerdem bin ich nach wie vor dankbar, wenn ihr mir Einrichtungen empfehlen könnt, die eventuell Interesse an einer Lesung meiner „Wege“ oder der „Dubties“ haben. Noch besser wäre – so meine Erfahrung – eine direkte Vermittlung.

Auch über Amazon-Bewertungen freue ich mich weiterhin.

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Der umland verlag ist ein kleiner Verlag. Ich habe den umland verlag vor eineinhalb Jahren gegründet, weil ich einen großen Traum hatte und diesen unbedingt verwirklichen wollte. Mit meinen 46 Lebensjahren habe ich gelernt, dass Träume wirklich in Erfüllung gehen können. Wenn man nur fest genug daran glaubt, dann (mitunter einfach) macht und immer tolle Menschen findet, die aktiv mitträumen. Ich habe das große Glück, von ganz vielen solcher Mitträumer umgeben zu sein (auch wenn einige davon zunächst skeptisch waren). Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht nur gerne nehme, sondern fast noch lieber gebe. Das war mein Beweggrund, im letzten Werkstattbericht anzukündigen, dass ich künftig mit jedem Werkstattbericht aus einem Lostopf (in dem ich Zettelchen mit den Namen meiner Unterstützer sammle) ein Zettelchen ziehen und demjenigen, dessen Name darauf steht ein kleines umland-Dankeschön zukommen lassen  werde. Soeben habe ich das erste Mal gezogen…

Silke Scholz wird in den nächsten Tagen eines unserer eigens für die Leipziger Buchmesse angefertigten umland-verlags-T-Shirts erhalten.

 

Vielleicht sehen wir uns auf der Buchmesse – seid herzlich gegrüßt,

eure Doreen Mechsner.

Janka, 07. Februar 2019

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Ich war zur Lesung am 25.Januar 2019 im Theater unterm Dach und erlebte
einen inspirierenden, unterhaltsamen und auch ganz wundvoll leichtblütigen Abend, 
mit Witz und Humor gelesene Passagen aus einem Buch, welches den Blick auf´s eigene Leben
erweitert, alltägliche Dinge relativiert, den Horizont vergrößert und durchaus ermutigt, 
auch mal neue Pfade zu begehen und zu entdecken - jedes einzelne Leben so spannend und 
einzigartig und auf jeden Fall eine große Inspiration.
Ich bin neugierig auf noch mehr „Lebenswege". 

Werkstattbericht, 23.12.2018

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Liebe Freunde des umland verlags,

 

meine Mutter ist eine sehr pflichtbewusste Oma. Wenn ihr ihre Enkel anvertraut werden, tut sie alles, um sowohl die Enkel als auch ihre Töchter, also mich und meine Schwester, glücklich zu machen. Das heißt konkret, die Enkel bekommen bei ihr mehr, okay, sagen wir viel mehr Eis und Schokolade als zu Hause und nehmen diese Extraportionen vorzugsweise, und auch das anders als zu Hause, vor einem flimmernden Kasten zu sich. Das macht die Enkel definitiv glücklich. Nebenbei malt Oma, die von sich behauptet, gar nicht malen zu können, die schönsten Landschaftsbilder mit den Enkeln, bringt ihnen die Gartenarbeit nahe und begeistert sie fürs Sticken. Das macht, na klar, wieder die Enkel, aber auch uns Töchter sehr glücklich. Und natürlich meine Mutter. Denn wenn wir glücklich sind, ist auch sie glücklich.

Daher gibt es für sie (fast) nichts Schlimmeres, als wenn beim Glücklichmachen etwas schiefgeht. Unlängst passierte aber genau das. Während der Glücklichmachzeit meiner Nichte Frieda entdeckte meine Mutter unter ihrem Couchtisch plötzlich ein Büschel strohblonder ziemlich langer Haare. Da mein Vater sehr, sehr kurze silberne Haare hat und meine Mutter zwar etwas längere, aber rotbraun-gefärbte, musste das gefundene Büschel schönster blonder Haare eindeutig meiner Nichte Frieda zugeordnet werden. Ein Kontrollblick auf Friedas Kopf bestätigte die Vermutung. Nun muss man wissen, meiner Schwester sind die Haare meiner Nichten heilig. Seit die Kinder so etwas wie Haarwuchs haben, werden sie regelmäßig vom Friseur onduliert – Laien haben Berührungsverbot. Gut, hin und wieder durfte ich auch schon einen Zopf machen – aber ihr versteht, um der Spannung willen muss ich ein bisschen dicker auftragen. Nun lag also diese dicke Locke unter dem Tisch und fehlte, gut erkennbar, auf Friedas Kopf. Meine Mutter erfasste sogleich: Kaschieren war unmöglich. Was sollte sie tun? Sie machte, was auch jedes Kind sofort tun würde: Sie suchte den Schuldigen. „Frieda“, fragte sie mit ernster Stimme und noch ersterem Blick, „warst du das?“ Nun muss man wissen, Frieda ist fünf Jahre alt und das jüngste von Mamas Enkelkindern. Allerdings trägt sie die Überzeugungskraft einer 80-jährigen in sich. Mit dieser erwiderte sie nun also sehr unschuldig Omas Blick und versicherte: „Ich war es nicht.“

Meine Mutter glaubte ihr (kein bisschen). Aber was sollte sie machen? Ein Kind der Lüge bezichtigen? Die verbleibende Stunde bis zum Auftauchen meiner Schwester zermarterte sie sich den Kopf, wie die Eskalation zu vermeiden war. Just in dem Moment, in dem die Klingel schrillte, hatte sie die Lösung. Sie hatte die Tür noch nicht richtig aufgerissen, da rief sie schon: „Wir waren es nicht. Es waren die Dubties!“

Meine Schwester ist eine kluge Frau. Nachdem sie sich in einem doppelten Redeschwall alles angehört hatte – erst berichtete meine Mutter sehr schnell und sehr lang und dann Frieda, sehr ausufernd – fragte sie: „Habt ihr Doreen Bescheid gesagt?“ Meine Mutter und Frieda hatten mit allem gerechnet. Vor allem mit einer Schimpftirade. Schließlich lagen Friedas heilige Haare auf dem Teppich. Aber was machte meine Schwester? Die wollte wissen, ob ich schon Bescheid wüsste. „Wieso sollten wir Doreen anrufen?“, fragte meine Mutter verunsichert. „Na man, die sucht doch die Dubties. Für den zweiten Teil von Lilo und den Dubties. Wir müssen ihr sagen, dass sie hier sind.“

Meine Mutter griff zum Hörer. Und war glücklich. Zwar fehlten Frieda eine stattliche Zahl Haare, aber meine Schwester war nicht sauer und ich den Dubties wieder auf der Spur. Jeden Tag komme ich Ihnen ein Stückchen näher. Und mit mir Lilo. Am vergangenen Donnerstag hatten wir sie gerade fast erwischt, da klingelte mein Telefon. Dran war Jana. Jana war unlängst auf einer meiner Lesungen, hatte meine „Wege“ gekauft, inzwischen gelesen und brauchte nun ganz dringend noch pünktlich zu Weihnachten zwei Exemplare zum Verschenken. Da die Berliner Buchläden, die ich auf Vorrat versorgt hatte, blank waren, belud ich mein Auto und düste am Freitag nach Pankow, um Nachschub zu bringen. Gerade als ich fertig war, bimmelte erneut mein Handy. Auch der Buchhändlerin aus Wandlitz waren meine „Wege“ ausgegangen. Zum Glück hatte ich ein paar mehr Bücher eingeladen. Nach einem kleinen Schlenker auf dem Nachhauseweg waren dann auch die weg und eine Buchhändlerin sehr, sehr glücklich, weil sie wiederum eine Kundin glücklich machen konnte. Nebenbei hatte sie auch noch mich glücklich gemacht, mit nur einem einzigen kleinen Satz, der da lautete: „Ihre ‚Wege‘ scheinen sich rumzusprechen!“ Yeahhh, dachte ich mir und ballte in mir drin die Becker-Faust. Ich bin auf dem richtigen Weg. Wenn ich dem Verleger glauben darf, der mir erst kürzlich verriet, dass der Erfolg eines Buches von Mund-zu-Mund-Propaganda abhänge. Genau auf diese Mund-zu-Mund-Propaganda habe ich die ganzen letzten Monate hingearbeitet. Und ganz viele von euch mit mir. Habt ihr mal auf meiner umland-Seite die Liste meiner Termine für Lesungen gesehen? Lediglich zwei davon habe ich selbst initiiert. Alle anderen habt ihr für mich auf den Weg gebracht. Etliche Buchläden ordern bei mir meine Bücher. Die ersten davon fragen nun ebenfalls Lesungen an. Es ist so schön, zu erleben, wie ein Rädchen ins andere greift. Wie beispielsweise Julia ins Pankebuch rennt, dort meine „Wege“ bestellt, als diese kommen, ins Schwärmen gerät und empfiehlt, doch gleich noch ein paar mehr zu ordern. Diese Wege werden gekauft (ob von Julia oder ihren Freundinnen habe ich lieber nicht hinterfragt), die Macherin vom Pankebuch reagiert und nun werde ich am 3. April dort lesen. Ein anderes Beispiel ist Erika. Für ihre Wandergruppe kaufte sie eine Lesung, diese fand im Sportmuseum in Berlin-Marzahn statt. Der Chef des Hauses Wolfgang Turowski konnte aus terminlichen Gründen nicht dabei sein. Irgendwer muss ihm aber so vorgeschwärmt haben, dass er mich bat, zur Weihnachtsfeier des Hauses zu lesen. Das war toll. Der ehemalige „Medizin-nach-Noten-Mann“ Karl-Heinz Wendorff, dem ich als Kind öfter nachgeturnt hatte, sagte mich ganz feierlich und sehr blumig an und anschließend plauderte ich mit Olympiasiegerinnen, die um meine Geburt herum auf ihrem sportlichen Zenit waren. Vor zwei Tagen rief mich Wolfgang Turowski erneut an. Im neuen Jahr, so versprach er, wolle er mit mir zusammen was ganz Großes machen. Ich bin gespannt, was das wird. Ganz konkret was Großes haben meine Freunde Jette und Oli für mich organisiert. Anlässlich Jettes Geburtstag werde ich im „Theater unterm Dach“ im Prenzlauer Berg direkt neben „meinem“ Hockeyplatz lesen.

Julia, Erika, Jette und Oli, immer wieder gab es Menschen, denen ich in meinen Werkstattberichten noch einmal ganz offiziell und besonders danken wollte. Das möchte ich auch weiterhin so handhaben. Angeregt durch meine Adventssonntagstürchen-Aktion, die sich großer Beliebtheit erfreut hat, habe ich mir für das kommende Jahr allerdings noch etwas Neues einfallen lassen, um meinen Unterstützern zu danken. Ihr müsst wissen: Ich liebe Überraschungen. Einmal liebe ich es, wenn ich selbst überrascht werde, fast mehr aber noch liebe ich es, wenn ich andere überraschen kann. Deshalb möchte ich im neuen Jahr einen Los-Topf kreieren, in den jeder kommt (also der Name eines jeden), der entweder besonders viele Neuleser, Neubesteller für den umland verlag gewonnen hat oder aber eine Lesung für mich initiiert hat. Natürlich kommt auch jeder hinein, der meine Bücher in die Zeitung, ins Radio oder Fernsehen bringt. Theater und Kinoleinwand zählen selbstverständlich auch :-). An Preisen wird es, wie jetzt im Advent, meine Bücher, Häkel-Dubties sowie handgetöpferte Umland-verlags-Becher geben und alles, was mir sonst noch so einfällt. Und hoffentlich ein großes Glücksgefühl – wie zuletzt bei Cornelia Peters, der ersten Adventssonntagstürchengewinnerin. Sie schrieb mir, dass sie NOCH NIE zuvor bei einem Gewinnspiel etwas gewonnen hatte. Nun teilt sich der gewonnene Regenbogendubtie die Couch mit dem Familienkater und Cornelias Söhne warten ungeduldig darauf, dass endlich einmal Unfug geschieht. Zum Glück haben Cornelias Jungs kurze Haare. Dem Dubtie, da bin ich mir sicher, wird aber gewiss etwas, womöglich noch besseres, einfallen. Wenn nicht mehr im alten, dann garantiert im neuen Jahr.

 

Möge es für uns alle ein gesundes, friedliches, glückliches und erfolgreiches werden.

Seid herzlich gegrüßt von

 

 

 

Doreen Mechsner

Neues Deutschland, 01. Dezember 2018

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Keiner will’s gewesen sein

Eine Geschichte von Doreen Mechsner für kleine freche Kobolde

Von Samuela Nickel

Lilo ist ein lustiges kleines Mädchen mit einer riesengroßen Persönlichkeit. Zusammen mit ihrer frechen Schwester Lotte drängt es sie, schon seit sie ganz klein war, nach Selbstbestimmung. Im Kinderbuch »Lilo und die Dubties« erzählt Doreen Mechsner von Lilos aufgeweckten Abenteuern und verschweigt auch nicht, dass dabei auch ganz schön viel Unfug dabei herauskommt… mehr lesen: https://www.neues-deutschland.de/artikel/1106847.buecher-zum-verschenken-keiner-willrs-gewesen-sein.html