Werkstattbericht, 18. März 2024

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Liebe Freunde des umland verlags,

 

die Leipziger Buchmesse ruft. In meinem Arbeitszimmer stapeln sich die Bücher, die alle noch wohlsortiert und abgezählt in Kisten verpackt werden müssen. Daneben steht mein Koffer und wartet darauf gefüllt zu werden. Wenn ich ihn sehe, kommt mir unweigerlich mein Messeschreckerlebnis von 2019 wieder in Sinn. Erinnert ihr euch noch? Damals schrieb ich:

Dieses Mal waren es nicht die Dubties. Definitiv nicht. Da bin ich mir ganz sicher. Dieses Mal war es vermutlich Miezi – unsere Katze. Aber ähnlich wie die Dubties wird auch sie nur in guter Absicht gehandelt haben. Ja mehr noch, ich glaube, eigentlich wollte sie mir nur einen Messeglücksbringer mit auf den Weg geben. Dieser war mausgrau und mausetot und fiel gestern, als ich gerade dabei war, mich messefein zu machen aus meinem Hosenbein. Ich habe einmal laut gekreischt, wie wohl fast alle Frauen kreischen, wenn ihnen eine tote  Maus aus dem Hosenbein fällt, danach aber sofort überlegt, wie ich diese groteske Situation literarisch verarbeiten kann…“

Die Verarbeitung bin ich euch bislang schuldig geblieben, zu viele andere Themen drängten dazwischen…

Zwei Bücher – die „Wege“  und „Lilo und die Dubties. Rambazamba im Hühnerhaus“ waren es, die ich bei der umland-Premiere vor fünf Jahren in Leipzig mit dabei hatte. Mittlerweile biegt sich mein Packtisch unter der Last von sechs Büchern, die ich in Riesestapeln aufgeschichtet habe. Und obendrauf tanzen die Dubties, die Tante Erika extra wieder für die Messe gehäkelt hat, eine wilde Polka. Vermutlich frohlocken sie, weil sie demnächst Nachwuchs bekommen werden. Der zweite Band von „Lilo und die Dubties“, der dieses Mal „Bambule in der Schule“ heißen wird, nähert sich seiner Vollendung. Ein wenig hoffe ich, in Leipzig auch zum Schreiben zu kommen.

Denn anders als 2019 werde ich dieses Mal nicht mit einem eigenen Stand in den riesigen Messehallen zu finden sein (den ich dann ununterbrochen hüten müsste),  sondern unterstütze meine Freunde und Kooperationspartner von „Die Gehörgäng“, die inzwischen bis auf die „Wege“ all meine Bücher ganz wundervoll verhörbucht haben. Das neueste, die Geschichten meiner fast Hundertjährigen, sind gerade noch im Schnitt und werden wirklich erst mit Messebeginn hochgeladen. Ihr könnt sie euch dann ganz taufrisch anhören.
Extra für die Messe haben wir auch das Experiment gewagt und die  „Winterschmetterlinge“  auf CD pressen lassen. Warum Experiment? Weil wir uns einfach nicht sicher sind, ob CDs überhaupt noch gefragt sind. Aber umland-Grafikerin Annett Lehmann hat sowohl die Coverhülle als auch die Presslinge so zauberhaft und liebevoll gestaltet, dass wir davon überzeugt sind, dass die CD ihre Liebhaber finden wird.

So, nun muss und will ich aber weiter packen.
Wir sehen uns in Leipzig?!
Halle 2 / Stand G 303

Bis ganz gleich,
Doreen Mechsner.

 

Werkstattbericht, 9. Dezember 2023

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Liebe Freunde des umland verlags,

ich sitze gemütlich auf der Couch, um mich herum ist alles weihnachtlich geschmückt und ich lausche meiner Lieblingsweihnachtsplatte „Weihnachten in Familie“. Draußen taut der erste dicke Schnee dieses Winters und unsere Schneemänner Günther und Gisela sacken peu à peu in sich zusammen.
Völlig unbeeindruckt davon sind „meine“ Dubties. Nach Rambazamba veranstalten sie gerade ordentlich Bambule – in der Schule. Seit zwei Jahren sitze ich an der Fortsetzung meines Kinderbuches, nun endlich geht es rasant vorwärts. Im Frühjahr soll der zweite Teil nun endlich erscheinen und der dritte wirbelt schon in meinem Kopf. Was fehlt, ist einen Illustratorin. Vielleicht und ganz eventuell habe ich sie aber am Montag gefunden.

Zwischen meinen beiden diesjährigen Abschlusslesungen im Café Kleinschmidt – nachmittags ließ ich auf einer unglaublich zauberhaft gestalteten Bühne die Dubties tanzen und am Abend rissen die Winterschmetterlinge Bäume aus – zeigte mir Barkeeper Eddi einige Kunstwerke seiner Mama, einer Malerin. Sie ist Feuer und Flamme und will sich versuchen… Außerdem gibt es noch Julia, die ebenfalls große Lust hat und an ersten Probezeichnungen sitzt. Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen.

Darüber hinaus  bescherte mir die Lesung in Eberswalde einen neuen fast Hundertjährigen – also auch da geht es weiter, zwei Interviews sind bereits geführt, drei weitere stehen noch an. Auch der zweite Teil der Winterschmetterlinge schreibt sich gaaaanzzz langsam weiter. Im kommenden Jahr wird, davon gehe ich fest aus, mehr als nur ein Buch erscheinen.

Um diese finanzieren zu können, brauche ich immer noch mehr Reichweite. Und jetzt seid ihr gefragt: Es ist Weihnachtszeit. Ich finde: Die „Winterschmetterlinge“, die Erinnerungen der fast Hundertjährigen („Ich möchte einfach noch Bäume ausreißen. Aber nur kleine.“) und natürlich auch „Lilo und die Dubties – Rambazamba im Hühnerhaus“ sind das perfekte Geschenk! Es wäre toll, wenn ihr das per Mundpropaganda weitergebt. Ich danke euch.

Reichweite – mein Thema dieses Jahr. Was habe ich darauf hingearbeitet und die Schreiberei Schreiberei sein lassen. Das hat sich ausgezahlt.
Hört ihr Radio München? Nein? Dann aber jetzt. Über zwölf Wochen läuft mein „Briefwechsel“ jeden Montag um 16 Uhr als Fortsetzungsroman bei Radio München und zum Nachhören als Podcast auf youtube und soundcloude – https://www.youtube.com/watch?v=n7ApPwgKZ9w / https://soundcloud.com/radiomuenchen/briefwechsel-stimmungsbild-einer-krise-folge-1?utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing /
https://soundcloud.com/radiomuenchen/briefwechsel-stimmungsbild-einer-krise-folge-1?utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing.
Ich bin unglaublich froh und dankbar – zwanzig Sprecher und Sprecherinnen haben den Briefwechsel eingelesen, ohne einen Cent dafür zu bekommen. Einfach der Sache wegen –  um die Menschen, die Corona auseinandergebracht hat, wieder ins Miteinander zu bringen. Ich hoffe, es gelingt.

Wie ihr wisst, habe ich bereits einen zweiten Teil des Briefwechsels begonnen. Er liegt nach wie vor im Schrank, wiegt zu schwer, belastet noch zu sehr. Ich werde ihn schreiben, sobald die Zeit dafür reif ist. Leichter geht mir der dritte Teil von der Hand. Diesen schreibe ich aktuell als Blog auf meiner Homepage:  https://umland-verlag.de/briefwechsel/.
Warum? Zum einen, weil ich Zeugnis ablegen möchte, zum anderen – und noch viel wichtiger –, weil ich FRIEDEN stiften möchte, weil ich das MITEINANDER möchte, das Miteinander-Reden. Für den aktuellen Briefwechsel hat Nora einen neuen Fragebogen entworfen – ihr seid herzlichst eingeladen, diesen zu beantworten und euch auf Noras Reaktion zu freuen: Der Briefwechsel soll breit gefächert und ein Abbild der Gesellschaft werden und einladen sich wertschätzend auszutauschen.

Das praktizieren übrigens auch die Dubties. Während meiner Lesung am Montag waren einige der kleinen bunten Kobolde mit dabei – die kleinen gehäkelten von Tante Erika kennt ihr ja schon, aber dieses Mal war auch ein richtiger Riesendubtie dabei. Im wirklichen Leben heißt er Sylvia, ist meine Freundin und Inhaberin meiner Lieblingsbuchhandlung, der Schatzinsel in Bernau. Für die Lesung im Kleinschmidt zwängte sich Sylvia für eine Stunde in einen riesigen Pappmachédubtiekopf, den meine Nichte Hannah über mehrere Wochen in akribischer Kleinarbeit und mit einer unglaublichen Kreativität gekünstlert hat, und begeisterte unsere Zuhörerschar. Unser Austausch war grandios und bei allem Blödsinn immer wertschätzend.

Ob wir das auch im neuen Band von „Lilo und die Dubties“ durchhalten?
Ihr dürft gespannt sein!

Erst einmal aber feiern wir Weihnachten – das Fest der Liebe und des Lichts!
Genießt die Zeit

Und verschenkt gerne meine Bücher J .
Herzlichst
Doreen Mechsner.

 

Werkstattbericht, 18. Oktober 2023

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Liebe Freunde des umland verlags,

die Welt steht Kopf und ich manchmal auch. So viele Turbulenzen, so viel Tohuwabohu – manchmal ist es einfach nur zu viel.
Lässt sich die Kinderwelt noch mit den Streichen der Dubties erklären, so können wir sie für das, was gerade mit und um uns herum geschieht, nicht mehr verantwortlich machen.
Wie agieren in dieser Zeit?
Sich auf sich, in sich zurückziehen?
Nein, das liegt mir nicht. Ich will Frieden. In mir. Und um mich herum. Und der soll weiterschwappen, anstecken.
Ein hehres Ziel?
Bin ich größenwahnsinnig?
Nein! Lediglich davon überzeugt, dass ein kleines Steinchen ins Wasser geworfen große Wellen erzeugen kann.

Unlängst las ich gemeinsam mit meiner Freundin, der Schauspielerin Dana Golombek von Senden für den Kontrafunk eine Stunde lang aus meinem „Briefwechsel“. Das Buch verkauft sich schwer. Kein Wunder, immer wieder höre ich: Corona – ich kann es nicht mehr hören, will das alles am liebsten vergessen.
Das halte ich für falsch. Ich denke, es ist wichtig, sich anzuschauen, was in den zurückliegenden dreieinhalb Jahren geschehen ist. Deckel drauf und zu – das hatten wir in der Vergangenheit oft genug.
Anfang des Jahres veröffentlichte Dirk Oschmann sein Buch: Der Osten: eine westdeutsche Erfindung? Vierunddreißig Jahre nach dem Fall der Mauer ist das Buch hoffentlich endlich Anstoß, das, was unter dem Wort Wiedervereinigung zusammengefasst wird, aufzuarbeiten. Dafür, davon bin ich überzeugt, werden wir allerdings noch viel mehr als nur vierunddreißig Jahre zurückgehen müssen. Schon lange habe ich dazu eine Buchidee. Allerdings muss sie noch warten. Wie gerade alle Bücher warten müssen.
Die letzten drei Monate war ich fast ausschließlich damit beschäftigt, meine Reichweite auszubauen. Zwar sind meine Erfolge, vor sechs Jahren als Noname gestartet, ganz beträchtlich, reichen jedoch bei Weitem noch nicht aus, um davon leben zu können.

Es ist Herbst – Erntezeit.
Birnen, Äpfel, Kürbisse – bis auf die Nüsse ist alles eingebracht.
Zeit, nun endlich auch als Schriftstellerin und Verlegerin zu ernten.

Noch nie habe ich so viele Buchhandlungen abgeklappert und Eigenwerbung gemacht wie in diesem Jahr. Noch nie hatte ich so viele Lesungen wie in diesem Jahr.
Ich habe einen Vertrag mit dem Zwischenhändler Libri abgeschlossen, so dass meine Bücher in jeder Buchhandlung nun von heute auf morgen erhältlich sind.
Ich bin auf Instagram (umland_verlag und autorin_doreenmechsner) sowie facebook (als Doreen Mechsner und umland verlag) aktiv und habe einen Account auf der Literaturplattform lovelybooks. Dort habe ich bereits mehrere Verlosungen gestartet, damit neue Leser gewonnen und durchweg positive Bewertungen und Rezensionen erhalten.
Im Frühjahr verhörbuchte „Die Gehörgäng“ die „Winterschmetterlinge“ und derzeit laufen beim Hörbuchverlag „Montalto verita“ die Aufnahmen zum „Briefwechsel“. Zwanzig Schauspieler- und SprecherInnen sowie unser Tonmeister Stefan werden den „Briefwechsel“ zu einem wahren Hörerlebnis machen. Und das alles ohne eine Pfennig dafür zu verlangen. Einfach nur, weil sie – genau wie wir drei Frauen des umland verlags – mit unseren Büchern dabei helfen wollen, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen.
Wir hoffen, die Zeit ist endlich reif für den „Briefwechsel“, und damit dafür, (wieder) miteinander ins Gespräch zu kommen, einander zuzuhören, die Meinung des anderen auszuhalten und sich im besten Fall sogar mal einzufühlen und die Perspektive zu wechseln.
Angesichts der vielen neuen Brandherde auf unserer Welt finde ich es wichtiger denn je, ins Gespräch zu kommen – unter anderem deshalb bin ich nun auch noch unter die Blogger gegangen. Unter der Rubrik „Briefwechsel“ nehme ich auf meiner Homepage den Austausch zwischen Hannelore und Nora wieder auf und lade euch alle ein, euch daran zu beteiligen. Unter der Rubrik „Nachdenkereien“ veröffentliche ich mindestens einmal im Monat Beiträge zu Themen, die mich bewegen, und freue mich über Kommentare.
Außerdem gibt es seit zwei Wochen die Möglichkeit, über den in beiden Rubriken aufploppenden Spendenbutton meine Arbeit wertschätzend zu unterstützen. Mit diesem Button habe ich mich lange schwergetan, dabei unterstütze ich auf anderen Kanälen selbst gern. Es ist einfach eine kleine Anerkennung je nach Portemonnaiefüllung und bedeutet für mich und den Verlag eine große Unterstützung, um endlich das nächste Buch herausbringen zu können.

Das nächste Buch: Welches wird es wann sein?
Im Verlauf des Jahres habe ich meine Prioritäten mehrmals verschoben. Nachdem ich im Januar mit der Überarbeitung und der Fortsetzung der „Wege“ begonnen hatte, drängte sich im Frühjahr die Fortsetzung der „Winterschmetterlinge“ dazwischen, um nun aber endgültig von den Dubties abgelöst zu werden. Seit 2018 schon warten etliche Kinder, von denen einige inzwischen Teenager sind, auf die Fortsetzung. Sie wächst kontinuierlich und der Titel steht: „Lilo und die Dubties. Bambule in der Schule“ Nebenbei befrage ich auch immer mal den einen oder anderen fast Hundertjährigen nach seinem langen Leben.

Noch im Oktober wird es allerdings auch noch etwas Handfestes geben. Dank umland-Grafikerin Annett Lehmann, die sich in eine völlig neue Materie eingearbeitet hat, erscheinen die „Winterschmetterlinge“ nun auch als eBook. Damit erhalten nun endlich auch die Fans des digitalen Lesens die Möglichkeit für leseromantische Stunden vor dem Kamin, eingemummelt am Lagerfeuer, gemütlich im Bett, auf der nächsten Dienstreise oder schon in Weihnachtsstimmung mit Lebkuchen bei Kerzenschein.

Ich wünsche euch in jedem Falle eine gute Zeit
und freue mich über Rezensionen, Kommentare, Briefe oder einen Plausch bei der nächsten Lesung.

Herzlichst, eure
Doreen Mechsner

Werkstattbericht, 22. April 2023

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Liebe Freunde des umland verlags,

ob ihr es glaubt oder nicht: Die Dubties sind wieder da. Eigentlich hatte ich gedacht, sie mit dem Schreiben von „Lilo und die Dubties“ aus unserem Haus und in die Welt geschickt zu haben. Aber nichts da. Nach einer lange Zeit der Ruhe, sind sie „zufällig“ genau jetzt, da ich mir das seit zwei Jahren in der Schublade schlummernde Manuskript des zweiten Teils von Lilo und den Dubties vorgenommen habe, wieder aufgetaucht und treiben ihren Schabernack. Werkstattbericht April 2023

Werkstattbericht, 27. November 2022

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Liebe Freunde des umland-verlags,

 

wir haben es gerade noch so geschafft. Wie schon 2018, 2019, 2020, 2021 wird es auch 2022 ein neues Buch von mir geben. Gestern gingen die „Winterschmetterlinge“ in die Druckerei und sollen zu Beginn der 50. Kalenderwoche im Verlag einfliegen. Gemeinsam mit Clara, „meiner“ liebsten umland-Lektorin, sowie Stine, „meiner“ einzigartigen umland-Grafikerin, habe ich einen fulminanten Endspurt hingelegt und bin jetzt voller Vorfreude.

Siebzehn kleine große Geschichten darüber, wie Paare einander kennengelernt haben, sind es geworden. Die früheste, die zarte Geschichte von Alma und Mathis, beide fast noch Kinder, spielt vor mehr als einhundert Jahren, die jüngste „Unvermittelbar“ trug sich vor knapp zwei Jahren zu. Mitten in der Corona-Zeit verlieben sich Tim und Lizzi, beide schon jenseits der fünfzig, ineinander. Dass die Liebe auch vor dem Alter nicht Halt macht, erzählt Ida in ihren lebhaften Erinnerungen, die ich  „Winterschmetterlinge“ genannt habe.
Tatsächlich basieren alle Geschichten auf wahren Begebenheiten – einige habe ich ähnlich wie in den „Wegen“ und in den Erzählungen der Fast-Hundertjährigen als Erlebnisberichte niedergeschrieben, aus anderen habe ich „richtig echte“ Kurzgeschichten gemacht, die allesamt mit mindestens einer Prise ganz viel Fantasie gewürzt sind. Das Tüpfelchen aufs i sind die wundervollen kleinen Zeichnungen geworden, mit denen Stine die Geschichten illustriert hat.

In den nächsten Tagen und Wochen geht es nun darum, die „Winterschmetterlinge“ das Fliegen zu lehren. Wir werden fleißig die Werbetrommel rühren und hoffen, dass in Zeitungen und Zeitschriften auf die „Winterschmetterlinge“ aufmerksam gemacht wird. Eine entscheidende Rolle könnt natürlich auch ihr spielen, in dem ihr in euren Bekanntenkreisen und mit Hilfe eurer Kanäle auf das Buch aufmerksam macht. Das wäre wirklich ganz großartig.

Ein bisschen stolz sind wir darauf, dass es uns erstmals gelungen ist, unser Buch zu einem großen Fest, an dem traditionell geschenkt wird, auf den Markt zu bringen. Nun hoffen wir auf viele Menschen, die bis zuletzt auf das passende Geschenk gewartet haben. Denn das sind die „Winterschmetterlinge“: Geschichten über die LIEBE passen einfach immer – und ganz besonders zu Weihnachten.

Am 28. November werde ich erstmals – noch aus dem Manuskript – der „Winterschmetterlinge“ lesen. Darauf freue ich mich riesig. https://umland-verlag.de/category/termine/.

 

Ganz klamm und heimlich haben sich auch die Dubties wieder auf den Weg gemacht. Verantwortlich dafür ist „Die Gehörgäng“, der tollste Hörbuchverlag überhaupt. Die Zusammenarbeit ist federleicht und das, was am Ende rauskommt, beglückt mich einfach nur. Momentan sind das die Dubties, die mich mit der Stimme der Schauspielerin Dana Golombek von Senden auf meinen Autofahrten durchs Umland begleiten und immer wieder herzlich lachen lassen. Habe das wirklich ich geschrieben? Herrlich! Demnächst muss es mit den Dubties unbedingt weitergehen. Die Hälfte, vielleicht erinnert ihr euch, ist bereits seit zwei Jahren geschrieben. Zwei weitere Bände geistern durch meinen Kopf. Gemeinsam mit etlichen anderen Ideen.

Über den Jahreswechsel werde ich diese sortieren und dann mal schauen, was 2023 in Buchform gebunden werden will. Ich bin selbst sehr gespannt.

Erst einmal jedoch sollen die „Winterschmetterlinge“ flattern. Es wäre klasse, wenn ihr ihnen bei den ersten Flügelschlägen ordentlich Rückenwind gebt.

Habt herzlichen Dank.

Eure
Doreen Mechsner.

 

PS: Unter https://umland-verlag.de/belletristik/ könnt ihr die „Winterschmetterlinge“ bereits vorbestellen.

 

Werkstattbericht, 8. Juli 2022

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Liebe Freunde des umland verlags,

ist es wirklich schon sieben Monate her, dass ich meinen letzten Werkstattbericht geschrieben habe?
Es ist verrückt, seit etlichen Jahren verfolgt mich das Gefühl, die Zeit würde mich überrollen. Liegt es an der Zeit? Also der rasanten, in der wir leben? Oder an meinem zunehmenden Alter? Jeder Mensch, der älter ist als ich, versichert mir, dass seine Zeit noch schneller dahinrasen würde als meine. Dabei geht es doch schneller als bei mir (fast) gar nicht.

Es sei denn, man schafft es, die Zeit einfach mal zu stoppen. Wie? Ganz simpel, man muss nur aussteigen aus dem Hamsterrad des Alltags, sich in die Bahn setzen (das 9€-Ticket macht es möglich) und sich dahin treiben lassen, wohin einen der Zug fährt. Zehn Tage lang habe ich genau das mit meiner Lotte-Tochter getan. Als eine Art Jugendweihe-Herausforderung. Zehn Tage lang wussten wir heute noch nicht, wo wir morgen sein und vor allem, wo wir schlafen würden. Tagtäglich ging es für uns nur darum, ein preisgünstiges Quartier für die nächste Nacht zu finden, eine unkomplizierte Bahnverbindung dorthin sowie eine Möglichkeit, für die nächsten zwei Mahlzeiten einzukaufen. Gleich in der ersten Nacht sind wir im Heu gelandet und am darauffolgenden Morgen vom Gezwitscher und Geflatter der Schwalben geweckt worden. Drei Nächte haben wir in zwei ausrangierten Wohnwagen in jeweils wundervollster Landschaft verbracht, im Hostel in Weimar wurden wir von einer Schlagerparty in der angrenzenden Kleingartenanlage vom Schlaf abgehalten, im Muldental von Glühwürmchen zur Abendtoilette geleitet, im Erzgebirge sind wir in eine Grube eingefahren und auf der Bastei bescherten uns die magischen Klänge der West Side Story, die aus der Felsenbühne in Rathen heraufwehten, eine Gänsehaut. Obwohl wir so viel erlebt haben, dass ich mit dem Schreiben meines Reisetagebuchs gar nicht hinterherkam, schien die Zeit viel langsamer zu vergehen und unserem Wahrnehmen mehr Intensität zu geben. Drei Tage lang habe ich zu Hause noch aufholen müssen, um wirklich alles, was mir wichtig war, festzuhalten. Irgendwann, so mein Plan, soll aus unseren Erlebnissen ein Jugendbuch werden. I

Natürlich würde ich am liebsten gleich losschreiben. Alles ist noch so frisch, und die Ideen wirbeln in meinem Kopf. Um weiterhin den Spagat zwischen den beiden Büchern zu schaffen, an denen ich derzeit arbeite, muss ich mich selber bremsen. Bevor ich mit etwas Neuem beginne, will ich erst einmal das Angefangene zu Ende bringen. Das ist zum einen der zweite Teil des Briefwechsels, für den ich immer mal wieder den nächsten Brief schreibe und Fragebogenrückläufer bearbeite, und zum zweiten und am vordergründigsten mein Buch über die LIEBE und darüber, wie Paare sich kennengelernt haben. Die Arbeit daran ist herzerwärmend. Ich habe wundervolle Begegnungen und die ganze Zeit über Liebe im Kopf. Im Herbst, so mein ehrgeiziges Ziel, soll das Buch erscheinen. Anfang September werde ich im Rahmen eines Festivals bereits aus dem Manuskript lesen (Informationen dazu findet ihr unter https://umland-verlag.de/category/termine/).

Lesungen – endlich sind sie wieder möglich. Seit Ende März hatte ich eine ganze Reihe beglückender Lesungen. In einer meiner Lieblingsbuchhandlungen, der Schatzinsel Bernau, war eine Zuhörerin so begeistert von den Erzählungen „meiner“ fast Hundertjährigen, dass sie mich bat, ihr doch das ganze Buch vorzulesen. Schon geraume Zeit geisterte die Idee in mir, „Ich möchte einfach noch Bäume ausreißen! Aber nur kleine.“ in Hörbuchform zu bringen. Bislang hatte ich mich vor dem Aufwand und den Kosten gedrückt. Nun streckte ich behutsam die Fühler aus und… fand in „Die Gehörgäng“ (https://die-gehörgäng.de/) nicht nur einen wunderbaren Hörbuchpartner, sondern auch Gleichgesinnte und Freunde. Inzwischen hat die Schauspielerin Antje Widdra mein kleines feines Einschulungsbuch „Wackelzahn und Zuckertüte“ ganz bezaubernd eingelesen. In sieben Wochen ist Einschulung – wer noch eine klitzekleine Wunderüberaschung für sein Einschulungskind benötigt, wird auf der Seite der Gehörgängster (oder bei i-tunes, bücher.de, hugendubel und thalia) fündig. Ende Juli werden auch die Dubties neu verhörbucht. In einem Tonstudio in Italien wird Astrid Kohrs meinen kleinen Lieblingskobolden ihre Stimme leihen. Ich fürchte, in den vergangenen drei Jahren habe ich die Dubties arg vernachlässigt. Oder haben sie mich vernachlässigt? Irgendwie waren sie verschwunden. Nun jedoch sind sie wieder da. Hier bei mir zu Hause – überaus aktiv. Das ist nicht immer lustig, das könnt ihr mir glauben. Vermutlich wollen mir unsere kleinen Begleiter nur zu verstehen geben, dass es nun endlich mal mit ihnen und ihren Geschichten weitergehen sollte. Ein halbes Manuskript steckt bereits im Rechner und zwei weitere Bücher in meinem Kopf. Die Zeit, die Zeit, sie rast und rast und ich komme nicht hinterher.

Seit kurzem habe ich eine PR-Beraterin. Auch sie ist eine absolute Bereicherung in meinem Leben. Wenn sie mir nur nicht ständig Hausaufgaben geben würde, die meine Zeit immer noch mehr beschneiden. Neuerdings „muss“ ich mindestens vier Mal die Woche meinen Instagram-account (umland_verlag) bestücken. Das macht zwar Spaß, hält aber vom Schreiben ab. Immerhin: Peu á peu wächst die Zahl meiner Follower. Und die sind definitiv besser informiert als diejenigen, die ein halbes Jahr auf meinen Werkstattbericht warten mussten.

Damit das Warten auf das neue Buch nicht über den Herbst hinaus strapaziert wird, schreibe ich nun aber flugs weiter.

Ich wünsche euch einen wundervollen Sommer!

Herzlichst

Doreen Mechsner

Werkstattbericht, 13. Dezember 2021

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Liebe Freunde des umland verlags,

drei Adventskerzen flackern bereits, das Kaminfeuer knistert, das Storchennest in Nachbars Garten ist mit einer leichten Schneeschicht bedeckt, vor meinem Fenster flockt es und der Schneemann, der seit einer Woche unsere Kaninchen bewacht, wird nachher, wenn meine Jüngste vom Schlittenfahren auf unseren Feldhügeln genug hat, gewiss eine Frau bekommen. Angesichts des steten und unbeeindruckten Laufs der Natur könnte man glatt vergessen, in welch ver-rückten Zeiten wir gerade leben.

Obwohl ich nach wie vor überquelle vor Ideen, fällt es mir derzeit nicht leicht zu schreiben. Das Zeitgeschehen hält mich auf Trab. Nicht nur tagsüber, sondern zunehmend auch Nächtens in meinen Träumen. Es ist einfach zu viel, was gerade alles auf uns einprasselt, um uns herum und mit uns geschieht. Wie soll ich meinen „Briefwechsel“ wieder aufnehmen, wenn das Heute permanent das Gestern überholt. Zunehmend verstehe ich mich als Chronistin dieser, unserer Zeit. Um in dem wilden Ritt, den wir seit zwanzig Monaten absolvieren, nichts aus der Erinnerung zu verlieren, habe ich den bereits begonnen zweiten Teil des Briefwechsels zwischen Hannelore und Nora erst einmal wieder beiseitegelegt. Stattdessen sammle ich und verarbeite auch gleich all das, was aktuell geschieht. Weil das mitunter aber viel zu viel und nur schwer zu verdauen ist und ich für mich selbst etwas Schönes zu schreiben brauche, habe ich beschlossen, endlich die Anregung meiner alten (sie ist jünger als ich) Nachbarin Sylvia aufzunehmen und Paare dazu zu befragen, wie sie sich kennengelernt haben.
Ich erlebe es als unheimlich beglückend, Menschen gegenüber zu sitzen, die sich mit leuchtenden Augen erinnern, wie die Liebe ihren Lauf genommen hat. Noch weiß ich nicht, wie viele solcher Geschichten ich einsammeln werde, ABER zum jetzigen Zeitpunkt suche ich noch Menschen, die von ihrem besonderen, ungewöhnlichen, umwegigen oder sonst wie spannenden Zueinanderfinden erzählen möchten. Wenn ihr solche Menschen seid oder von welchen wisst, schreibt mir gerne.

Mein „Briefwechsel“ hatte es schwer in die Welt zu kommen. Nach einem Interview, das die Drehbuchautorin Henriette Piper im Rahmen der Aktion #allesaufdentisch mit dem Schoenfelder Pfarrer Tomas Dietz Mitte November geführt hat, erreichen mich nun endlich täglich etliche Bestellungen. Pfarrer Dietz erzählt in diesem Gespräch von seinem Erleben der Coronakrise und erwähnt in diesem Zusammenhang meinen „Briefwechsel“, aus dem ich gemeinsam mit Elke Niechziol und musikalisch begleitet von Tobias Morgenstern (das ist der Macher vom Theater am Rand, der das Bundesverdienstkreuz nicht bekommen hat) im Juni in der Malchower Dorfkirche gelesen habe. Auch ohne den für mich so werbeträchtigen Verweis auf mein Buch empfehle ich, in das Interview von Henriette Piper und Pfarrer Dietz (und gerne auch andere Gespräche dieser Aktion) hineinzuhören: https://www.allesaufdentisch.tv/diffamierung-von-ungeimpften.html

Angesichts dessen, was unsere Zeitgeschichte gerade an Geschehnissen und Erlebnissen bereithält, ist mir noch einmal deutlich bewusst geworden, worum es in meinen Büchern schon immer ging und weiterhin gehen wird, nämlich um unser MITEINANDER. Ich finde es enorm wichtig, einander zuzuhören, nicht nur akustisch, sondern so richtig, von Herz zu Herz, sich einzufühlen, den anderen in seinen Sorgen und Ängsten wahrzunehmen und Gehörtes stehen lassen zu können. Daniele Ganser, Schweizer Historiker und Friedensforscher, sagt: Jeder hat immer ein bisschen Recht. Ich denke, das trifft es.

Die letzten Tage habe ich mich wieder ein wenig in die Geschichten „meiner“ fast Hundertjährigen hineingelesen und dabei festgestellt: Kein Leben vergeht ohne Turbulenzen. Nun befinden wir uns selbst mitten in solch Turbulenzen, alle gemeinschaftlich. Mögen wir gut hindurchkommen!

Der Schnee fällt und fällt. Es sieht aus, als wolle er die Welt neu machen. Was haben wir die letzten Jahre geschimpft, über das Wetter – Weihnachten ohne Schnee. Nun endlich ist Frau Holle wieder mit uns. Als Kind habe ich gerne im Wohnzimmer unter dem Tisch mit dem von den Heinzelmännchen bunt geschmückten Tannenbaum gelegen und Wintermärchen gehört. Meine Lieblingsgeschichte war die von der „Weihnachtsgans Auguste“ – ich habe es noch ganz deutlich im Ohr, das Peterle, das nach seiner verschwundenen Gustje ruft. Für mich gehören Geschichten und Lesen schon immer zu einem gelungen Weihnachtsfest dazu. Mehrere „meiner“ fast Hundertjährigen erzählen in ihren Lebensrückblicken von der Winter und –Weihnachtszeit ihrer Kindheit.
Da es für mich im Moment nicht mehr möglich ist, auf öffentlichen Bühnen (davon) zu lesen, werde ich am 27. Dezember meine erste Zoom-Weihnachtslesung veranstalten. Gegen eine Spende (von empfohlenen 5€) lese ich um 20 Uhr ca. 45/50 Minuten lang einige Passagen aus „Ich möchte einfach noch Bäume ausreißen!“ und plaudere im Anschluss gerne noch mit interessierten Zuhörern. Vielleicht ist diese Weihnachtslesung etwas für den einen oder anderen von euch, dem bisher noch die zündende Idee für eine kleine Weihnachts-Aufmerksamkeit für liebe Menschen fehlte.

Wie funktioniert´s? Schreibt einfach eine E-Mail an: mail@umland-verlag.de, dann erhaltet ihr den Einladungslink sowie die Daten zum Spendenkonto.

Damit nicht genug, habe ich mich weiter auf technisches Neuland begeben und auf Telegram einen Kanal für den umland verlag eingerichtet. Dort wird es immer wieder mal und häufiger als im Werkstattbericht kleine Informationshäppchen geben. Der Einladungslink zum Kanal lautet: t.me/umland_verlag.de.

Außerdem habe ich das Abonnementverfahren für meinen Werkstattbericht professionalisieren lassen. Wenn ihr die Werkstattberichte weiterhin regelmäßig erhalten wollt, tragt euch bitte auf: https://umland-verlag.de/werkstattberichte/ in das rechts unten aufploppende Bestellfeld ein.

 

Inzwischen ist es dunkel. Im Garten liegen mindestens zehn Zentimeter Schnee und machen das Dunkel hell. Über allem leuchtet unser Herrnhuter Stern.

Ich wünsche euch und uns allen ein licht- und wunder-volles Weihnachtsfest.

Herzlichst

Doreen Mechsner.

 

Werkstattbericht, 9. Oktober 2021

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Liebe Freunde des umland verlags,

was tut eine Autorin, wenn ihr Buch geschrieben ist?

  1. Sie geht auf Lesetour
  2. Sie schreibt ihr nächstes Buch.

Wenn es nur so einfach wäre.

Zu1) Wir haben Corona. Immer noch und immer weiter. Viele potentielle Veranstalter haben sich eingerichtet, vorläufig nicht mehr zu veranstalten. Andere kommen wegen des Abstandsgebots häufig nicht mal mehr auf die halbe Auslastung und verzichten deshalb auf Lesungen. Einige wenige jedoch trotzen allen Unbilden. Einer davon ist Pfarrer Thomas Dietz. Am 29. Juni durfte ich gemeinsam mit meiner Freundin Elke Niechziol in „seiner“ Malchower Kirche die Premiere meines „Briefwechsels“ lesen. Drei Wochen gab mit Pfarrer Dietz, um die Lesung auf den Weg zu bringen. Ansich ist das genügend Zeit, eine Lesung vorzubereiten. Wenn da nicht Pfarrer Dietzens Wunsch im Raum gestanden hätte, den Briefwechsel musikalisch zu ergänzen. Wie der Zufall es will, hatte ich im November den Musiker und Intendanten des Theaters am Rand Tobias Morgenstern und seine Freundin Anne kennengelernt. Ohne zu ahnen, dass die Zukunft eine persönliche Begegnung für mich bereithalten würde, nimmt Tobias im „Briefwechsel“ bereits eine wichtige Rolle ein. Nun sollte, wollte ich mit ihm gemeinsam auf der Bühne stehen. Wäre Anne nicht gewesen, ich hätte mich nie getraut, Tobias zu fragen, ob er dem „Briefwechsel“ mit seiner Musik eine zweite Ebene geben würde. Ich sehe die Bilder noch ganz deutlich vor mir. Tobias der das Lesen von Elke und mir mit seinen Augen dirigiert hat, das Publikum, das stehend applaudierte, meine Dankesworte – an Elke, die noch nie zuvor öffentlich gelesen hatte und an Tobias, den ich bis dato immer nur aus dem Zuschauerraum heraus bewundert hatte und der nun nach der Lesung, das erzählte ich unserem Publikum, bei mir im Hause schlafen würde.

Inspiriert von dem, was Tobias mir von seiner der Arbeit am Theater erzählt hat, bin ich augenblicklich dabei unsere Lesung noch abwechslungsreicher und pointierter zu gestalten. Am Sonntag werden Elke und ich dafür proben. Richtig mit Regisseurin. Die Premiere dieser neuen Lesung wird am 29. Oktober im Freizeithaus in Weißensee stattfinden. Angedacht sind weiterhin Lesungen in Kiel (voraussichtlich am 12. 11.), Eberswalde, Schossow und Thüringen. Die Termine dafür gebe ich rechtzeitig auf meiner Homepage bekannt.

Immer öfter höre ich davon und erlebe es zunehmend leider auch selbst, wie sehr Corona unser Miteinander beeinträchtigt. Ich glaube, es ist wirklich das Wichtigste, MITEINANDER im Gespräch zu bleiben, einander zuzuhören und zu erfahren und zu horchen, wie es uns in dieser Zeit (er)geht. Mit meinem „Briefwechsel“ möchte ich solche Gespräche (wieder) möglich machen. Deshalb bin ich bereit (fast) überall hinzufahren, um (fast) überall zu lesen – wenn ihr Interesse habt oder jemanden kennt, für den eine Lesung, eine Buchlieferung und/oder ein Gesprächsabend interessant sein könnte, meldet euch bitte!

Zu2) Ich stecke in einem Dilemma. Weil ich mich nicht entscheiden kann, welches Buch ich als nächstes schreiben soll. Seit einem Jahr schon will ich die „Wege“ überarbeiten, aus einem Band zwei machen und jeden mit zwei neuen Interviews bereichern. Ein neues Kinderbuch ist zur Hälfte fertig geschrieben, ebenso wie die Dubties (seit zwei Jahren inzwischen) und dann will natürlich der Briefwechsel fortgeführt werden. Was tun? Um die Entscheidung hinauszuzögern, habe ich erst einmal meinen Schreibtisch aufgeräumt und alles Material für den zweiten Teil des Briefwechsels sortiert. Danach habe ich begonnen, einen zweiten Schreibtisch einzurichten, um an diesem mein neues Kinderbuch schreiben zu können. Und schließlich habe ich mich auch noch den Wegen zugewandt. Um überhaupt ein Gefühl für eine mögliche Entscheidung zu bekommen, wollte ich einen Blick auf das begonnene Transkipt des einen neuen Interviews werfen. Einen ganzen Vormittag suchte ich in allen Schränken, in jeder Schublade, in Regalen, in denen es eigentlich unmöglich sein konnte. Nichts. Die Transkription war verschwunden. Ich nahm es als höhere Fügung und begann mit der Fortsetzung des Briefwechsels. Auch am Kinderbuch beschloss ich weiterzuschreiben. Ein wenig Abwechslung im Kreativprozess, dachte ich mir, kann nicht schaden.

Und dann … keine Woche später, tauchte die verschollene Transkription plötzlich auf. Fein säuberlich lag sie in der Ablage, die ich meiner verzweifelten Suche, etliche Male durchwühlt hatte. Ich freute mich, beschriftete den Hefter signalfarbend und vertröstete ihn auf später. Ich hatte meine Entscheidung getroffen. Doch dann lief mir an einem Ort, an dem ich eigentlich gar nicht sein wollte, Karim über den Weg. Karim, den ich vor drei Jahren interviewt hatte und dessen Interview ich erst verzweifelt gesucht und dann zu spät (für die „Wege“) gefunden hatte. Inzwischen war Karim weggezogen, er lebt jetzt in Konstanz am Bodensee. Nach Prenzlau war er nur gekommen, um sein Zeugnis abzuholen und seinen Abschluss als Pfleger zu feiern.

Deutlicher konnte der Wink von oben nicht sein. Die „Wege“ scheinen dran zu sein. Der „Briefwechsel“ jedoch auch. Und das Kinderbauch, ganz unbedingt, ebenfalls.

Was tun? Ich fragte meine Freundin Elke. Sie hatte sofort einen Rat: „Das ist doch einfach“, sagte sie, „du musst dich klonen“.

Gesagt, getan. Während ich hier meinen Werkstattbericht schreibe, sitzt nebenan eine Doreen und werkelt am Briefwechsel, im Garten unterm Walnussbaum sitzt eine andere Doreen und spinnt an meiner Kindergeschichte und die dritte schließlich habe nach oben unters Dach geschickt, um das ergänzende Interview, dass ich vergangene Woche noch schnell mit Karim geführt habe, abzutippen.

Ich bin gespannt, wer von den dreien und damit welches meiner geplanten Bücher das Rennen macht.

Vielleicht hilft ein Feedback von euch. Schreibt mir doch gerne, welches Buch ihr als nächstes lesen möchtet!

 

Um eure Zeit bis dahin zu überbrücken, empfehle ich euch das Buch meiner Kollegin Sophia Plöchl. Ebenso wie ich hat sie sich intensiv mit dem Thema Alter auseinandergesetzt. Zum Teil auf ähnliche Weise, dann aber wieder auch ganz, ganz anders. Um ihr Buch „Impressionen des Alterns“ in Auflage drucken zu können, braucht sie Anschubhilfe. Schaut doch mal auf: https://www.startnext.com/impressionen-des-alterns   , ob ihr Sophias Buchidee unterstützen wollt.

Eine Lektüre ganz anderer Art schickte mir meine Freundin Erika. Seit zehn Jahren engagiert sich Erika in dem Verein „Julenka“ aktiv für verwaiste und/oder obdachlose Kinder sowie alleinerziehende (und häuslicher Gewalt entflohener) junge Mütter in der Ukraine. Im Anhang sende ich euch den Festbericht zum zehnjährigen Bestehen von „Julkenka“.

Wenn ihr nach dem vielen Lesen noch Lust und Zeit habt, schenkt mir gerne Sterne auf amazon. So kritisch wie ich der Firma gegenüberstehe, erlebe ich doch, wie maßgeblich sich die Sterne-Bewertungen bei amazon auf das Kaufverhalten der Leser auswirken.

Habt herzlichen Dank und genießt den Herbst!

 

Werkstattbericht, 2. Juni 2021

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Liebe Freunde des umland verlags,
es ist vollbracht. Gestern vor zwei Wochen ist mein neues Buch „Briefwechsel. Stimmungsbild einer viralen
Krise“ in den Druck gegangen. Die Endphase hatte es, wie bei jedem der bisherigen Bücher, noch einmal
ordentlich in sich. Als ich nämlich schon fast dabei war, die Freigabe zu erteilen, fiel mir plötzlich auf, dass ich
irgendwie eine Passage überlesen haben musste. War ich schon so durch den Wind, dass ich nicht wusste, was ich
gelesen hatte? Noch einmal studierte ich mich von vorn bis hinten durch mein Buch, um kurz vor Schluss – Oh
Schreck – festzustellen, dass nicht nur eine kleine Passage, sondern ein komplettes Kapitel verschwunden war?
Wie konnte das sein? Wer hatte es geklaut? Wir wissen es bis heute nicht. Allerdings haben wir eine Vermutung.
Ihr ahnt es vielleicht – die Dubties. Vermutlich fühlen sie sich vernachlässigt. Ich kann sie verstehen. Aber sie
müssen noch warten. Die letzten zwei Wochen waren erst einmal Schreibpause angesagt. Dafür habe ich im
Garten gewirbelt – Kartoffeln gesteckt, Möhren gesät, Gurken, Kürbisse und Zucchinis gepflanzt, Tomaten
gezogen, die Radieschen schmecken schon, der Salat ist gleich erntereif … Hier wächst und grünt es, dass es eine
Freude wäre, wenn nicht die Beikräuter immer viel, viel schneller wachsen würden als alles Gepflanzte.
Parallel laufen im meinem Kopf natürlich schon die nächsten Projekte. Zwei Kinderbücher sind jeweils zur Hälfte
geschrieben, die Wege wollen überarbeitet werden und ständig kommen neue Ideen dazu. Um dieses Hamsterrad
zum Stillstand zu bringen, habe ich mir – und der weltbesten umland-Grafikerin Annett gleich mit – eine
Zwangspause verordnet. Am vergangenen Wochenende sind wir gemeinsam an die Küste gedüst und haben das
Leben in vollen Zügen genossen. Erst dort oben, an der Ostsee haben wir gemerkt, wie viele Nerven und wie viel
Schlaf uns unser jüngstes Werk in der der Endphase gekostet hat.
Die Auszeit war überfällig! Außerdem hatten wir endlich und zum ersten Mal auch so etwas wie FreundinnenZeit,
gekoppelt natürlich mit einem klitzekleinen bisschen ArbeitsZeit (schließlich muss die Werbemaschinerie
angekurbelt werden). Ursprünglich hatten wir es uns bei meiner Freundin Anke im Apfelgarten ganz luxuriös sein
lassen wollen. Aber Pustekuchen! Die Bestimmungen waren nicht so, dass sich Anke wagte, uns als
Geschäftsreisende zu beherbergen. Da es aber unbedingt die Ostsee sein sollte, suchte ich hier und dort und
bekam nach etlichen Absagen plötzlich die Möglichkeit, ein Segelschiff zu chartern. Weder Annett noch ich hatten
bisher je einen Fuß auf ein Segelschiff gesetzt. Diese Erfahrung musste gemacht werden! Wir haben zugegriffen,
ein grandioses Wochenende verlebt und eine neue Leidenschaft entdeckt. Dabei war nix mit Luxus – nur
Abenteuer pur! Am liebsten würden wir gleich morgen wieder in See stechen. Gestern Abend im heimischen Bett
schaukelte noch immer alles.
Gemeinsam mit Herbert und Christian – Mecklenburger Seebären wie sie im Buche stehen – durchpflügten wir
das windseeige Achterwasser, nahmen die eine oder andere Gischtdusche und wurden – wir Heldinnen! – nicht
seekrank.
Natürlich durchmaßen wir auch den Ostseesandstrand, der bedingt durch die Coronamaßnahmen noch wie
leergefegt war – wir fühlten uns wie Auserwählte. Annett beeindruckte durch ihre Surfkünste und zum Schluss
tauchten wir tatsächlich noch ein in die kalte Ostsee.
Ganz nebenbei recherchierten wir selbstverständlich auch – viel mehr als gedacht – für die Fortsetzung meines
Romans „Briefwechsel“. Wir mussten uns gar nicht groß anstrengen, um in Erfahrung zu bringen, wie die
Insulaner und erste „auserwählte“ Gäste unmittelbar vor der Öffnung ticken. Ein Gespräch, ohne auf Corona zu
kommen, ist nahezu unmöglich. Seit einem Jahr hält das Virus und/oder das, was um das Virus herum geschieht,
die ganze Welt in Atem. Ob das die Kellnerin in meinem Lieblingscafé Asgard betrifft oder Henrieke aus Hannover,
die in der Kurklinik von Heringsdorf neue Kräfte tanken will, unseren Skipper Christian, der im wahren Leben Rettungswagenfahrer ist, oder Theaterregisseurin Iris aus Ecuador, die sich zum Buchschreiben auf der Insel in
Klausur begeben hat.
Alle ohne Ausnahme nehmen wahr, dass ein Riss durch die Menschenheitsfamilie geht – je nachdem, was wem
die größere Angst macht: das Virus oder die Maßnahmen, um das Virus in den Griff zu bekommen.
Genau dieses Thema habe ich in meinem „Briefwechsel. Stimmungsbild einer viralen Krise“ aufgegriffen.
Meine Intention und große Hoffnung ist es, mit diesem Buch Menschen zu erreichen, sie zu bewegen
miteinander im Gespräch zu bleiben beziehungsweise wieder aufeinander zuzugehen. Seit inzwischen mehr als
einem Jahr, seit Corona, erlebe ich, wie Freundschaften und Familien auseinanderdriften. Das macht mich traurig.
Ich denke, man kann unterschiedlicher Ansichten sein und sich dennoch gewogen bleiben. Mein „Briefwechsel“
ist der Versuch aufzuzeigen, wie das gelingen kann.
Während nämlich Corona die Menschen rund um Hannelore und Nora spaltet, wird
das Virus für die beiden Frauen zum verbindenden Element.
Es ist die Frage ihres zehnjährigen Enkels Max: „Oma glaubst du eigentlich, dass Corona
so wichtig ist, dass die Kinder später in den Geschichtsbüchern darüber lesen werden?“,
die die 74-jährige Hannelore dazu veranlasst, Freunde und Bekannte zu bitten, ihre
Gedanken und Meinungen zur Corona-Krise aufzuschreiben.
Eine der Adressatinnen ist die 47-jährige Nora. Zwischen der jungen Autorin und
Hannelore entwickelt sich ein reger Briefwechsel. Obwohl die beiden Frauen durchaus
konträre Sichtweisen auf die von der Weltgesundheitsorganisation ausgerufene
Pandemie und die damit verbundenden Maßnahmen haben, zeigen sie auf frappierend
einfache Art, wie man miteinander im Gespräch und sich dabei wohlgesonnen bleiben
kann.
Ganz nebenbei sammeln sie die Meinungen und Gedanken ihrer Freunde und weben
diese in ihren sehr bewegenden Briefwechsel ein.
Am kommenden Freitag, also am 4. Juni 2021 wird der „Briefwechsel“ erscheinen. Bei Interesse könnt ihr ihn
bereits jetzt bestellen, so dass er am Freitag direkt auf den Weg zu euch gehen kann.
Für alle diejenigen, die noch ein bisschen mehr Vorgeschmack haben möchten, hat meine Erstleserin Elke notiert,
wie es ihr mit meinem „Briefwechsel“ ergangen ist:
Ich hatte das große Glück, den Entstehungsprozess von „Briefwechsel“ begleiten zu
dürfen. Die Idee, die verschiedenen Sichtweisen auf ‚Corona‘ und alles, was mit dem
Erscheinen des Virus zu tun hat, aus der Sicht zweier so unterschiedlicher, aber einander
zugetaner Frauen zu beleuchten, gefiel und gefällt mir sehr gut. Vor allem das daraus
sprechende Bedürfnis miteinander in Verbindung zu bleiben, während sich um sie
herum durch unterschiedliche Sichtweisen auf Corona in so vielen Familien und
Freundschaften plötzlich Risse auftaten (und immer noch auftun).
Mir begegneten mit Hannelore und Nora zwei Frauen, die nicht nur Fakten und
Gedanken mit mir teilten, sondern auch ihren Schmerz, ihr Staunen, ihre Verwunderung,
ihre Trauer sowie ihre Verzweiflung. Darüber hinaus ließen sie mich aber auch teilhaben
an ihrer unbändigen (Lebens-)Freude, ihren Hoffnungen, Erinnerungen, Erfahrungen und Begegnungen. Das brachte mich ihnen nahe. Ich konnte vieles gut nachempfinden und
wiedererkennen, anderes hingegen war mir neu, manchmal fremd, aber immer
bedenkenswert.
Durch den offenen, einfühlsamen und wertschätzenden Austausch zwischen Hannelore
und Nora fiel es mir leichter, mich in dieser oft verstörenden Zeit zu orientieren.
Besonders berührt war und bin ich von der Hingabe, mit der Doreen Mechsner an
diesem Buch gearbeitet, Fakten, Sichtweisen, Erlebnisse und Begegnungen gesammelt
und literarisch verarbeitet hat. Sie ist empathisch mit ihren Figuren verbunden, lässt sie
lebendig werden und durchgängig wertschätzend (anders als es uns vielfach vorgelebt
wird) miteinander in Kontakt sein.
Doreen Mechsners „Briefwechsel“ dokumentiert und kommentiert auf wertungsfreie
Weise einen Zeitabschnitt, in dem mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit
Veränderungen auf uns alle eingeprasselt sind.
„Briefwechsel“ ist mehr als nur ein Buch, „Briefwechsel“ ist die Möglichkeit, einander die
Hände zu reichen.
Liebe umland-Freunde, vielleicht noch ein bisschen mehr als bei den bisherigen Büchern, hoffe ich auf viele, viele
LeserInnen. Ich freue mich, wenn ihr eine oder einer der ersten seid.
Zum Reinschnuppern haben Annett und ich eine dreiundzwanzigseitige Leseprobe drucken lassen, die wir
deutschlandweit an Buchläden verschicken wollen. Sollte der eine oder andere von euch Läden, Arztpraxen,
Institutionen, Menschen wissen, die eine Leseprobe interessieren könnte, schreibt uns, wir freuen uns über
Verteilerhilfe und schicken euch gerne einige Exemplare zu. Hilfreich ist natürlich auch eine großzügige Mund-zuMund-Propaganda.
Für all diejenigen, die durchgehalten und bis zum Ende gelesen haben, sage ich jetzt: Auf die Plätze, fertig, los!
Denn: Unter den ersten zehn Bestellern verlose ich ein Gratisexemplar! Ein weiteres gibt es für denjenigen, der als
erstes eine Amazon-Rezension verfasst. Ihr merkt, hier kommt die alte Sportlerin in mir durch. Also – alle in die
Startlöcher und: Auf los geht’s los!
Viel Glück und herzliche Grüße

Werkstattbericht, 31.12.2020

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Liebe Freunde des umland verlags,

 

was für ein komisches Jahr. Mir ist noch immer, als hätte es gerade erst begonnen. Irgendwie sie sind sie an mir vorbeigaloppiert die verrückten Monate seit März, seit Corona und haben mich mitgerissen wie in einem Strudel. Wo ist die Zeit nur hin? Oder liegt es gar nicht an diesem besonderen, diesem merkwürdigen Jahr und hat viel mehr mit dem zunehmenden Alter zu tun?

Nein, das kann es nicht sein. Denn Alter kommt erst noch. Immer wieder fällt es mir ein, wenn ich an meine fast hundertjährigen Freunde denke. Ich bin nicht einmal halb so alt wie sie. Da kann ich noch gar nicht von Alter reden. Das Leben fängt doch gerade erst an.

Rein beruflich betrachtet, scheint es tatsächlich so zu sein. Während überall die Kultur brach liegt und Musiker, Schauspieler und andere Kunstschaffende mitunter nicht wissen, wie es weitergehen soll, ob es weitergehen wird und wie sie ihr Leben finanzieren sollen, war 2020 für mich als Autorin und Verlegerin mein bisher erfolgreichstes Jahr. Ohne Buchmesse und ohne Lesungen haben meine Bücher ihre Wege in die Welt und zu vielen Lesern gefunden.

Das geschah natürlich nicht einfach so und von ganz alleine. Manchmal braucht man einfach das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein oder auch zur richtigen Zeit, die richtigen Menschen zu erwischen. Bei mir war der wichtigste Mensch, abgesehen von meinen wunderbaren Gesprächspartnern, meine Grafikerin Annett Lehmann. Ich bin noch immer ganz verliebt in das Coverbild meiner „Bäume“. Überhaupt in das ganze Buch. Mit einer unglaublichen Geduld, wirklich immer guter Laune und dem Motto: „Weitermachen!“ ist sie neben meiner Freundin und Lektorin Clara inzwischen das dritte Gesicht des umland verlags. Ob Lesezeichen, Postkarten, ein Verlagsprogramm oder unlängst eine Neujahrskarte, Annett zaubert mir alles, was ich wünsche.

Während ich mit meinem neuen Buch „Briefwechsel. Stimmungsbild einer Pandemie“ noch immer im Schreibprozess stecke, hat Annett das Cover schon wieder fertig. Ich liebe es. Ihr dürft gespannt sein.

Die Pressemitteilung dazu wird hoffentlich wieder meine Freundin Anke Frey (ihr wisst, das ist die mit dem Apfelgarten auf Usedom) schreiben. Ihre Kurzinformationen zu „Ich möchte einfach noch Bäume ausreißen“ war so einschlägig, dass die SuperIllu, die Märkische OderZeitung und sogar DAS MAGAZIN Lust auf das Buch bekommen haben und schließlich alle drei auch groß darüber berichtet haben. Seitdem vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht Bestellzettel ausdrucke und Bücher eintüte. Ich bekomme ganz entzückende Leserbriefe. Per Mail werde ich angefragt, ob ich nicht mal vorbeikommen und mich mit der Oma unterhalten könnte und besonders kontaktfreudige Leser greifen einfach zum Telefonhörer und freuen sich, wenn ich mit ihnen plaudere.

Ich kann mich noch erinnern, wie ich der Buchhändlerin meines Vertrauens vor zwei Jahren von meiner Idee erzählt habe, ein Buch über Menschen, die älter als 95, aber noch keinen 100 Jahre alt sind, zu schreiben. Die Buchhändlerin, auch sie heißt Annette, wusste damals sofort: „Das Buch wird gut ankommen. So etwas wollen die Leute lesen.“

Inzwischen überlege ich, ob ich nicht einen zweiten Band über die Fast-Zentauren schreiben sollte. Es ist immer wieder bereichernd, diesen so viel älteren Menschen zuzuhören und von ihnen lernen zu dürfen. Für mich steht Alter wirklich auch für Weisheit. Egal wie schlicht verpackt sie daherkommt, merke ich jedes Mal, wie viel ich aus den Gesprächen mit den alten Menschen für mich selber mitnehme. Und wie verbunden ich mich ihnen fühle. Es sind wirklich Freundschaften entstanden.

Sehr intensiv zum Beispiel war mein Kontakt zu Werner. Er lebte nur zwei Orte weiter. Anfang April ist er 98-jährig gestorben. Eine Woche zuvor hatte ich ihm mein Buch – es war Lockdown und ich habe mich nicht getraut, ihm das Buch persönlich zu übergeben – in den Briefkasten geworfen. Seine Familie hat mir geschrieben, dass er es noch gelesen hat. Das hat mich glücklich gemacht.

Bereits im März hatte ich Rose Marie in Schwerin besuchen wollen. Obwohl; besuchen ist untertrieben – ich hatte ganz groß mit ihr ihren 100. Geburtstag feiern wollen. Sie hatte sich so gefreut und es sich so schön ausgemalt – ein (letztes?) großes Fest sollte es werden, mit vielen, vielen Gästen in Saus und Braus und TANZ. Mindestens einen langsamen Walzer hatte sie tanzen wollen, vielleicht wäre auch noch ein schneller drin gewesen. Auf alle Fälle wollte sie, statt ihrer sonst roten, dieses Mal silberne Fingernägel tragen. Und dann? Saß sie alleine zu Haus. Ohne Gäste. Im Lockdown.

Als ich sie Anfang November endlich besuchte, erzählte sie mir, dass die schlimmste Krankheit des Alters die Einsamkeit sei. Seit vier Wochen nun lebt sie im Pflegeheim. Alleine zu Hause ging inzwischen doch über ihre Kräfte. Jetzt hat sie zwar ständig viele Menschen um sich, aber einsam ist sie trotzdem. Bislang, erzählte mir ihre Freundin, hat sie niemanden gefunden, mit dem sie sich unterhalten könnte.
Bei meinem Besuch beklagte sie, dass sie gar nicht wüsste, was in meinem Buch über sie geschrieben stünde. Ich war entsetzt. Natürlich wusste ich, dass Rose Marie nicht mehr lesen konnte, sie ist nahezu blind, aber ich hatte gedacht, ihre Freundin hätte ihr längst aus dem Buch vorgelesen. Kurzerhand las ich. Rose Marie war zu Tränen gerührt. Immer wieder rief sie entzückt: „Sie haben ja wirklich aufgeschrieben, was ich gesagt habe. Das ist mein Reden“. Größer hätte ihr Lob nicht ausfallen können.

In meinem Ofen schmort gerade ein Hähnchen. Wenn ich es nachher rausziehe, benutze ich dazu die wertvollsten Topflappen, die ich jemals besessen habe. Maria hat sie gestrickt. Maria, genau, jene Bergbäuerin, durch die ich überhaupt auf die Idee gekommen bin, ein Buch über fast Hundertjährige zu schreiben. Während unseres Österreichurlaubs ist sie 100 Jahre alt geworden. An einem Montag. Doch weil montags alle arbeiten müssen, feierte sie einfach schon am Sonntag. Bei strahlendem Sonnenschein empfing sie ihre riesengroße Familie und Freunde und Bekannte. Wenn ich daran denke wird mir noch immer ganz warm ums Herz. Es war eine Feier des Lebens, die Lust aufs Altwerden gemacht hat.

Ich hoffe und wünsche uns allen, dass wir dieses Altwerden selbstbestimmt gestalten dürfen, ohne Einsamkeit, in Fülle und Herzlichkeit!

Ich freue mich auf ein entspanntes neues Jahr,

herzlichst

 

 

 

PS: In der Nachauflage der „Bäume“ sind beim Transport einige Bücher (Buchumschläge) beschädigt worden. All diejenigen, die Interesse an einem dieser Mängelexemplare haben (der Inhalt ist unversehrtJ), dürfen sich gerne bei mir melden – ich verschenke sechs Stück.

 

Werkstattbericht, 4. Oktober 2020

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Liebe Freunde des umland verlags,

 

einige von euch waren in Sorge, dachten, ich hätte sie aus dem Verteiler genommen. Nein, das ist nicht der Fall. Ich schweige, weil ich schreibe. Und dafür, wie immer, viel zu wenig Zeit habe. Also muss ich mich fokussieren. Dabei sind die Werkstattberichte hinten runtergefallen.

Heute nun will ich mich melden, um euch einen kurzen Einblick in meine Schreibwerkstatt zu geben.

Meine Vorhaben aus dem April habe ich wirklich in die Tat umgesetzt – ich schreibe sowohl an einem neuen Kinderbuch als auch an einem neuen Erwachsenenbuch. In beiden geht es um das Thema unserer Zeit: Corona. Zum Kinderbuch will ich nur so viel verraten, als dass es eine kleine Ausreißergeschichte wird, die hier und überall und jederzeit passieren kann. Vor allem, wenn solch kleinen Fieslinge wie Viren unterwegs sind, die keiner sieht und die, auf der einen Seite jede Menge Unfrieden stiften, auf der anderen aber auch sehr verbindend wirken können.

In meinem Erwachsenbuch lasse ich wieder, wie schon in den Wegen und bei den Hundertjährigen, viele verschiedene Menschen zu Wort kommen. Sie schildern ihr Erleben und ihren Umgang mit Corona. Die ersten Beiträge stammen aus dem Mai, die letzten aus dem September. Es wird also ein Stimmungsbild der deutschen Mittelschicht in fünf Monaten Corona werden. Eingebunden ist das Ganze in einen Briefwechsel zwischen zwei Frauen, die unterschiedlich auf das Virus und den Umgang damit schauen. Anders als es in Wirklichkeit häufig geschieht, bleiben die beiden sich wohlgesonnen, sind erpicht auf den Austausch und können einander zuhören, ohne die andere überzeugen zu wollen.

Wie schön wäre es, wenn alle Welt das so leben könnte – einander zuhören, sich in andere hineinversetzen, abwägen, auf Augenhöhe diskutieren und andere Meinungen stehen lassen können…

Natürlich habe ich auch einen Plan, bis wann die Bücher fertig sein sollen. Allerdings behalte ich diesen für mich. Ich will nicht unter Druck geraten und gegebenenfalls umdatieren können.

Ganz nebenbei muss ich mich ja auch weiter um „meine“ fast Hundertjährigen kümmern. Nachdem die SuperIllu im Juli einen Bericht über mich und mein Buch veröffentlicht hat, ist der Verkauf richtig gut ins Rollen gekommen. Es ist wirklich erstaunlich, was eine Zeitung bewirken kann. Und auch die Leser. Im Nachgang hat die SuperIllu zwei Leserbriefe abgedruckt, die das Buch noch einmal gepuscht haben. Im Urlaub wurde ich sogar als „DIE“ Autorin erkannt. Das war ungewohnt und irgendwie witzig. Inzwischen haben zwei weitere Zeitungen angekündigt über „Ich möchte einfach noch Bäume ausreißen“ schreiben zu wollen. Ich warte ganz ungeduldig und gespannt. Wer von euch dann vielleicht den Impuls verspürt, auch einen Leserbrief schreiben zu wollen, nur zu! – das hilft wirklich richtig dolle! Ansonsten freue ich mich auch weiterhin über Rückmeldungen oder Sterne (Rezensionen) bei Amazon.

Da ich nicht nur gerne Hilfe empfange, sondern mindestens ebenso gerne helfe, möchte ich euch noch von meinem vorgestrigen Abend erzählen. Ich war das erste Mal seit Corona wieder im Theater. Genauer: im Theater am Rand. Es ist mein Lieblingstheater. Vor zwanzig Jahren haben der Schauspieler Thomas Rühmann (Chefarzt der Sachsenklinik in „In aller Freundschaft“) und der Musiker Tobias Morgenstern in Zollbrücke direkt an der Oder (eine wundervolle Gegend) zunächst im Wohnzimmer von Tobias Morgenstern ihren Traum von einem kleinen eigenen Theater verwirklicht. Inzwischen haben die beiden ein einzigartiges Theatergebäude mit eigener Randwirtschaft erschaffen, das längst kein Geheimtipp mehr ist. Die letzten Veranstaltungen, die ich besucht hatte, waren rappeldickevoll, so um die 200 Menschen (oder sogar noch mehr?). Nun, unter Coronabedingungen dürfen nur noch maximal 80 Zuschauen in die Vorstellungen. Ohne Spenden wäre das Theater längst eingegangen. Vorgestern war ich eine von 26 Zuschauern. Thomas Rühmann und das Stück waren soooo gut und haben mehr verdient. Wer von euch Lust auf Theater hat, fahre mal an die Oder, esse lecker in der Randwirtschaft und genieße Theaterkunst. Mich hat es wieder so gepackt, dass ich für heute und auch nächste Woche bereits Karten reserviert habe. Ich bin voller Vorfreude. Und ganz nebenbei habe ich auch noch das Gefühl, etwas Gutes zu tun. www.theateramrand.de

Wer nicht ganz so weit fahren will, dem empfehle ich das Theater unterm Dach in der Danziger Straße. Dort ton- und lichttechnikt mein Freund Olli. Auch er freut sich, wenn „sein“ Theater besucht wird und er weiterhin arbeiten darf.

Ich selbst sitze im November endlich mal wieder auf der „Bühne“. Im November habe ich nach acht Monaten Pause gleich drei Lesungen. Die Termine findet ihr unter www.umland-verlag.de.

Vielleicht sehen wir uns.

Bis dahin habt eine gute Zeit.

Herzlichst

 

 

Werkstattbericht, 29. Mai 2020

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Liebe Freunde des umland verlags,

 

was für eine verrückte Zeit. Die Welt steht Kopf. Und wir irgendwie mit ihr.

Im vergangen September habe ich mir begeistert mein erstes eigenes Bullet-Journal gebastelt. Das ist ein Kalender, den sich jeder so gestalten kann, wie er ihn braucht. Für mich ist er vor allem eine Sammlung von To-do-Listen, ein Skizzenblock, Ideenmerker, Terminplaner natürlich, Abhakliste und noch vieles mehr. Mein Bulletjournal umfasst 200 Seiten und reicht für fünf Monate. Im März habe ich mein zweites begonnen. Es sieht ganz anders aus als das erste – nämlich zwei Monate lang ziemlich leer.

Seit Corona plane ich noch viel weniger als bisher und eigentlich auch nur noch von heute auf morgen. Bis auf hin und wieder mal einen Besuch beim Kieferorthopäden oder die allwöchentliche Abholung meiner Gemüsekiste vom Biobauern gab es die letzten zwei Monate so gut wie keine Termine. Dennoch waren die Tage alle supervoll und irgendwie immer zu kurz. Auch das ganze Tohuwabohu im Kopf hat mich mächtig auf Trab gehalten.

Dabei ist es dann auch passiert, dass meine Schreibpläne komplett über den Haufen geworfen geworden sind. Von wem nur? Waren es die vielleicht die Dubties? Die nämlich hatte ich sich jetzt endlich mal so richtig in der Schule austoben lassen wollen. Die Hälfte der Geschichte ist schon seit einem halben Jahr geschrieben, nun sollte sie weitergehen und bis Weihnachten auch illustriert sein. Nebenbei wollte ich die „Wege“ literarisch überarbeiten und in zwei Bänden mit vier neuen Gesprächsprotokollen veröffentlichen. Ich habe auch mit beidem angefangen … Allerdings ging es mit Corona allüberall und dem ganzen Haus voller Kinder nur schleppend voran. Dann passierte auch noch das, was mir ständig passiert – mir kamen schon wieder neue Ideen. Diese waren dieses Mal so mächtig, dass sie das Ruder übernommen haben. Aktuell schreibe ich nun an einer neuen Kindergeschichte (zum Zeitgeschehen) und bin parallel noch auf die tolle Idee einer ehemaligen Mitschülerin meines Vaters aufgesprungen. Ingeborg, so heißt sie, hat an ihren Verwandten- und Bekanntenkreis einen Corona-Fragebogen geschickt, in dem es um den individuellen Blick auf und die ganz persönlichen Erlebnisse rund um Corona geht. Nachdem ich die Ausführungen meines Vaters und seine Sicht auf Corona gelesen hatte, war ich so begeistert, dass ich mich mit Ingeborg zusammengeschlossen habe und wir nun gemeinsam an unserem Buch-Projekt arbeiten. Sollte jemand von euch Interesse haben, seine Sicht auf und seine Erfahrungen mit Corona und dem ganzen Drumherum aufschreiben oder auch diktieren zu wollen, könnt ihr euch gerne bei mir melden. Noch sind wir beim Sammeln, um dann aus der Fülle unser Buch zu basteln.

Ganz gespannt bin ich natürlich auch, was „meine“ fast Hundertjährigen zu Corona zu sagen haben. Allerdings wird die Zahl derjenigen, die ich dazu befragen kann, immer kleiner. Fünf meiner Interviewpartner sind im letzten dreiviertel Jahr gestorben (fast alle ohne lange Leidenszeit), für Rose Marie und Anneliese ändert Corona das Leben nicht so, dass es für sie thematisiert werden müsste, ABER kommende Woche bin ich mit Gerhard L. – dem Titelgeber meines Buches – verabredet und fest davon überzeugt, dass er sich sehr wohl intensiv mit den aktuellen Geschehnissen auseinandersetzt, und ganz neugierig, was er mir erzählt.

Als Dankeschön hatte ich jedem „meiner“ fast Hundertjährigen beziehungsweise deren Angehörigen ein Exemplar meines Buches zugeschickt. Natürlich war ich unheimlich gespannt, wie sie reagieren würden. Die erste, die mich anrief, war Tita, die Tochter von Jutta v. J. Erst zwei Wochen zuvor war ihre Mutter gestorben. Nun kam mein Buch und Tita erzählte mir, wie ihre Tochter und sie gemeinsam im Wohnzimmer gesessen und sich Juttas Lebensgeschichte vorgelesen hätten: „Es war wirklich, als wenn meine Mutter hier wäre und erzählte …“ sprudelte es ganz begeistert aus Tita. Mir kamen fast die Tränen vor Glück. Auch Ilona, die Tochter von Gerda (auch Gerda ist inzwischen verstorben – im Frühling, wie sie es sich gewünscht hatte) schrieb mir: „Wenn ich diese Zeilen lese, höre ich meine Mutti erzählen.“ Gestern nun rief Gerhard L. an und sagte auf seine mir so sympathische unnachahmliche Art: „Ich habe alles geprüft und für gut befunden und möchte sechs Bücher bestellen.“ Diese liefere ich ihm natürlich mit Freuden persönlich nach Haus.

Bislang habe ich ganz auf Mund-zu-Mund-Propaganda vertraut. Viel mehr war jetzt auch gerade nicht drin. Für nächste Woche nun hat mir meine Pressefachfrau – ihr kennt sie inzwischen alle: ApfelgartenAnke (www.apfelgarten-usedom.de) – eine wuchtige Pressemitteilung versprochen. Mit dieser will ich dann deutschlandweit die Buchläden und Wer-weiß-wer-mir-noch-so-einfällt fluten.

Davon abgesehen bitte ich aber auch euch wieder – sofern euch das Buch oder eines meiner anderen gefallen hat – es weiterzuempfehlen, mir Tipps zu geben, wenn ihr die Möglichkeit für eine Lesung seht, bei Amazon fleißig Sterne zu vergeben (also eine kleine Rezension zu schreiben) oder auf euren digitalen Kanälen (facebook, twitter, Instagram usw.) meine Werke ins Bild zu halten.

Als kleines Dankeschön dafür greife ich heute nicht in den Lostopf, in dem sich auf Zettelchen die Namen meiner Unterstützer tummeln, sondern gebe euch allen die Möglichkeit ein Exemplar meines letzten Buches: „Ich möchte einfach noch Bäume ausreißen…“ zu gewinnen. Derjenige, der mir als erstes, auf welchem Weg auch immer Rückmeldung gibt, dass er diesen, meinen neuen Werkstattbericht gelesen hat, bekommt ein signiertes Buch zugeschickt.

Nun schnell ran an die Tastatur oder ans Telefon oder kommt einfach hergedüst.

Ich bin gespannt und grüße euch alle ganz herzlich

eure

Doreen Mechsner.

Werkstattbericht, 18. April 2020

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Liebe Freunde des umland verlags,

 

Die 2000€-Marke ist geschafft. Oh man, ich sage euch, so eine Crowdfunding-Kampagne ist immer eine ganz aufregende Angelegenheit. Manchmal ändern sich die Zahlen im Stundentakt und dann passiert zwei, drei Tage lang wieder gar nichts. Jedes Mal fürchte ich, dass es das nun gewesen ist. Doch dann geht es plötzlich wieder weiter. Manchmal peu á peu und manchmal ganz rasant. Vermutlich verbergen sich sogar mathematische Formeln dahinter. Ganz ferne dämmert mir so etwas wie Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Jedenfalls bin ich sehr zuversichtlich, ja beinahe sicher, dass ich die 2500€, die ich brauche, um die 2. Auflage drucken lassen zu können, mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit zusammenbekommen werde. Dafür möchte ich euch jetzt zwischendurch schon einmal herzlichst DANKE sagen. Ihr seid einfach spitze.

Sieben Tage noch dauert mein Crowdfunding, und 87 Prozent der ersten Fundingsumme sind bereits beisammen. Habt vielen, vielen Dank für eure tolle Unterstützung und vor allem auch für das fleißige Weitersagen. 59 Menschen haben mich bereits unterstützt, darunter sind etliche, die ich nicht kenne. Rein mathematisch hoffe ich nun sehr darauf, dass jeder Käufer mein Buch fleißig weiterempfiehlt, so dass die Leserschaft exponentiell wachsen und ich schon bald die nächste Auflage ordern (und dann auch locker bezahlen) kann. Sehr wahrscheinlich lässt sich so etwas sogar berechnen. Und noch wahrscheinlicher ist unter euch sogar jemand, der so etwas berechnen kann. Wer also Lust hat – nur zu! Ich bin gespannt; jedoch nur an überaus positiven Resultaten interessiert.

Sollte ich euch jetzt Lust auf Wahrscheinlichkeit gemacht haben, müsst ihr nun ganz schnell sein. Dann nämlich ist die Wahrscheinlichkeit richtig groß, dass ihr gleich etwas gewinnt.

Auf Anfrage habe ich unter www.startnext.com/altwieeinbaum zwei zusätzliche Dankeschöns eingefügt. Wer diese zuerst entdeckt und mir per Mail von seiner Entdeckung schreibt, bekommt das preiswertere neue Dankeschön als SonderZwischenDankeschön geschenkt.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Suchen und Finden,

herzlichst eure

Doreen Mechsner.

Werkstattbericht, 24. März 2020

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Liebe Freunde des umland verlags,

 

wie schreibt man zu Zeiten von Corona einen Werkstattbericht? Ich sitze an meinem Schreibtisch und zermartere mir den Kopf. Draußen ist herrliches Frühlingswetter. Unser Storch, der vor acht Tagen deutlich früher als in den vergangenen Jahren, sein Nest bezogen hat, steht auf seinem Bein und klappert in die Welt. Genau wie wir wartet er auf seine Frau. Eine Etage unter ihm herrscht reges Treiben. Sperlinge, Bachstelzen und Stare, die sich in den Hohlräumen des Nests eingemietet haben, fliegen ein und aus. Am Ufer unseres Teiches nehmen die ersten Frösche des Jahres ein Sonnenbad. Auch die Seerosenblätter lockt die Sonne, jeden Tag reckt ein neues seine Blattspitze aus dem Wasser. Matti und Willi, unsere jungen Katzen, beäugen all das wachsende Leben neugierig. Es ist ihr erster Frühling und alles ist neu für sie. Miezi, unsere „Altkatze“ liegt im Bett und erholt sich von ihren nächtlichen Botengängen. Manchmal beneide ich sie. Für sie ist das Leben wie immer.

Und für uns? Könnte es wundervoll sein. Wenn nicht Corona über allem schwebte.

Pünktlich zur Leipziger Buchmesse habe ich mein neues Buch „Ich möchte einfach noch Bäume ausreißen! Aber nur kleine. Fast Hundertjährige erzählen“ fertig geschrieben und im Schnellverfahren eine kleine limitierte Auflage für die Buchmesse drucken lassen. Nun gab es keine Buchmesse. Angesichts meiner Erschöpfung – der Druck, das Buch zur Messe fertig zu haben, ging fast ein wenig, nicht nur, über meine Kräfte, sondern auch über die von Clara (Transkriptorin, Lektorin, Korrektorin und Mitdenkerin) und Annett (die als Grafikerin angeheuert hatte, inzwischen aber der dritte Kopf des Verlags geworden ist) – war die Absage auch eine Erleichterung. Zeitgleich natürlich aber auch eine verpasste Chance, mein neues Buch publik zu machen.

Dennoch habe ich nur noch elf Exemplare hier zu liegen. Dank eines tollen Artikels im Uckermark-Kurier gingen bei mir bereits die ersten Bestellungen ein, noch bevor ich das Buch selbst in der Hand hatte. Parallel dazu kamen auch die ersten Leseanfragen, die nun natürlich aufgeschoben sind. Außerdem riefen mich bereits drei über 90-Jährige an, die mir unbedingt ihre Lebensgeschichte erzählen wollen. So ganz genau weiß ich noch nicht, was ich damit machen soll.

Im Moment ist es mir wichtig, den Kontakt zu meinen fast Hundertjährigen zu halten. Einige von ihnen sind familiär gut eingebettet, andere jedoch sind derzeit ziemlich einsam. Rose Marie meine älteste Gesprächspartnerin, die sich so sehr auf ihren 100. Geburtstag am kommenden Sonntag gefreut hat, sitzt alleine und abgeschnitten von der Welt in ihrer Wohnung. Ricarda aus Hamburg lebt in ihrer Seniorenresidenz hinter abgeschlossenen Türen.

Jutta ist vergangene Woche verstorben. Endlich, würde sie selbst ihr Ableben vermutlich kommentieren. Schon als ich sie im vergangenen Jahr interviewte, sagte sie mir, dass sie eigentlich schon vor fünf Jahren hätte sterben wollen. Nun hat sie es geschafft. Zu ihrer Beerdigung waren nur ihre Tochter und zwei Enkelinnen. Sie haben mir ein Video geschickt. Trotz Corona und der Abwesenheit der großen adeligen Familie war es eine ganz schöne Beisetzung mit wunderschönen Blumen und unzähligen Fotos und Bildern der Familie auf dem Sarg.

Werner, der nur zwei Dörfer weiter wohnt, werde ich nachher ein Exemplar des Buches und einen lieben Brief in den Postkasten werfen. Zuletzt war ich sehr in Sorge um ihn. Im Dorfkonsum, erzählte mir die Verkäuferin, war er lange nicht einkaufen gewesen, und immer wenn ich bei ihm vorbeigefahren bin, brannte kein Licht. Gestern erfuhr ich, dass Werner tatsächlich im Krankenhaus war, nun aber wieder zu Hause ist.

Gerhard, mit dem ich gestern telefonierte, ist nach wie vor das sprudelnde Leben. Er hält sich mit seinem täglichen Gang in den Garten fit und freut sich über die ersten Radieschensprossen. Über das, was in der Welt los ist, schüttelt er nur den Kopf und sagt: „So was hat es noch nicht gegeben.“ Allerdings hofft er auch, dass sich die Welt dadurch zum Besseren wandelt. „Die Natur“, freut er sich, „atmet ja bereits auf.“

Bei uns hier draußen in der Uckermark explodiert sie förmlich. Alles blüht und grünt und wächst. Kater Willi kann sich seiner Frühlingsgefühle nur schwer erwehren und oft genug müssen wir seine Schwester Matti vor seinen umtriebigen Nachstellungen beschützen. Meist sucht er dann Zuflucht beim Kaninchenstall. Mit Pucki, so sieht es aus, hat er eine Durch-den-Kaninchendraht-Freundschaft geschlossen. Auch Pucki hat es seit einer Woche nicht leicht mit seinen Frühlingsgefühlen. Wegen der Fibonacci-Reihe (ein Begriff aus der Mathematik – ggf. bitte bei www.ecosia.de (Ecosia pflanzt Bäume für unseren Wissensdurst) nachschlagen) – haben wir unser größtes Kaninchen von den anderen trennen müssen. Beim wöchentlichen Ausmisten entdeckten unsere Kinder vergangene Woche sieben Babykaninchen. Da alle unsere Nachbarn behaupten, uns keinen Bock in den Stall gesetzt zu haben, haben wir unsere Weibchen noch mal genauer angeschaut … Nun bauen wir für Pucki und seine Söhne (wir hoffen, wir erkennen sie als solche) ein neues Gehege. Damit haben wir gleich ein prima Projekt für angewandte Mathematik, Statik, Biologie und auch Deutsch – unsere Lilo schreibt während des verordneten Homeschoolings einen Vortrag über Kaninchen.

Und ich? Vielleicht taucht die Geschichte irgendwann bei den Dubties auf … Die nämlich sollen jetzt wieder zu ihrem Recht kommen und endlich weitergeschrieben werden.

Aber erst mache ich schnell noch ein bisschen Werbung für mein neuestes Buch „Ich möchte einfach noch Bäume ausreißen! Aber nur kleine. Fast Hundertjährige erzählen“. Im Moment ist das nicht ganz einfach – mein Plan, mich auf der Buchmesse durch meinen einzigen prominenten Gesprächspartner, den weltweit ältesten noch aktiven Schauspieler Herbert Köfer ins Gespräch zu bringen, ist gescheitert, Lesungen sind vorerst nicht möglich. Also habe ich einen kleinen Film gedreht (drehen lassen – Annett, Stefan, Olli, Daniel: Habt riesengroßen Dank!!!) und versuche erneut über eine Schwarmfinanzierung auf mein Buch aufmerksam zu machen und Geld für die Finanzierung der zweiten Auflage zu sammeln.

Es wäre großartig, wenn ihr mich dabei unterstützt! Entweder, indem ihr mitmacht und/oder anderen von meinem Buch und meinem Crowdfunding berichtet. Wie schon die letzten Male habe ich meine Aktion bei startnext unter: www.startnext.com/altwieeinbaum platziert. Klickt einfach auf den Link und ihr bekommt alle Informationen.

Außerdem hilft es mir, wenn ihr das Buch auf Amazon bewertet, wenn ihr ein Feedback an mail@umland-verlag.de schickt, wenn ihr Verwandte, Freunde und Bekannte über soziale Netzwerke wie WhatsApp, Twitter, Instagram, Telegram und was es alles gibt, informiert, oder auch einfach am Telefon oder von Balkon zu Balkon davon erzählt. Das wäre klasse. Auch Philipp Sendker (wieder ein Fall für Ecosia) ist vor allem durch Mund-zu-Mund-Propaganda zum Bestsellerautor geworden.

Bevor ihr jetzt alle gleich loslegt und meine „Fast Hundertjährigen“ in die Welt streut, zieht Lilo unter meinen bisherigen Unterstützern noch schnell den Gewinner für das nächste Dankeschöngeschenk. Dieses kann heute natürlich nur mein neues Buch sein. Und es geht an Nicole Schimko.

Ich wünsche euch allen, dass ihr gut durch diese Zeit kommt!

Herzliche Grüße

Doreen Mechsner.

Werkstattbericht, 1. Dezember 2019

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Liebe Freunde des umland verlags,

am Montag bin ich zum ersten Mal seit ewig langer Zeit wieder mit der Deutschen Bahn
gefahren. Nach Bottrop. Dort habe ich „meine“ letzte fast Hundertjährige interviewt. Ich
habe eine ganze Weile suchen müssen, um so weit weg jemanden zu finden. Nun war ich
glücklich, aber auch im Dilemma. Bottrop ist sechs Stunden entfernt – sowohl mit der
Bahn als auch mit dem Auto. Ich war hin- und hergerissen. Mit dem Auto wäre ich
unabhängig, könnte fahren und halten und rasten, wann ich wollte und müsste nicht
schauen, wie ich verkehrsgünstig vom Quartier zum Interview käme. Dagegen sprach
allerdings mein Gewissen – wegen meines ökologischen Fußabdruckes. Außerdem hasst
mein Rücken weite Autostrecken. Schließlich überzeugte mich meine Freundin Silke, die
mir versprach, in der Bahn könne ich richtig viel schreiben. Also buchte ich mir einen
Fensterplatz mit Tisch und machte mich mit Laptop und Diktiergerät auf den Weg. Kaum
im Zug genoss ich schon: einfach so dahinzugleiten, die Landschaft vorbeidüsen zu sehen
und die vielen Birken. Es waren mindestens genauso viele wie damals, als ich noch ein
Kind war. Birken waren damals meine Lieblingsausdemzugguckbäume. Ihre unvollendet
weißen Stämme machten mich neugierig. Ich dachte mir, irgendein Maler würde sie
anmalen. Und weil alle angemalt sein sollten, wenn ich mir die Nase im Vorbeifahren
plattdrückte, musste der Maler unglaublich hetzen. Der Preis war Unvollkommenheit:
lauter Bäume, die nicht ganz weiß geworden waren. Vielleicht, so eine andere
Überlegung von mir, hatte aber auch einfach nur die Farbe nicht gereicht. Mein Opa
erklärte das alles für Kokolores, für ihn war klar, die Bäume waren weiß, damit sich die
Häschen nicht ihr Näschen stupsen. Ich hegte da so meine Zweifel. Aber mit einer
einzigen Frage schaffte es Opa diese zu widerlegen: „Wo, mein kleines Mädchen,“ fragte
er, „läuft das Häschen mit seinem Näschen?“ Richtig, unten. Folglich musste der Maler
auch nur unten malen. Sofort hatte ich das Bild dazu im Kopf. Heute allerdings spukte
statt eines Häschens ein Dubtie, nee, eigentlich eine ganze Dubtiebande darin herum.
Momentan sind sie hinter meiner Stirn omnipräsent. Denn jeden Tag schreibe ich ein
kleines Stückchen weiter am 2. Buch über die winzigen Frechdachse.
Nach meinem Umstieg in Berlin für die lange Strecke mit dem ICE bis in den Ruhrpott,
wollte ich Lilo und die Dubties mit der Lehrerin – ihr wisst, der zweite Teil spielt in der
Schule – mal so richtig Rambazamba tanzen lassen. Allerdings hatte die Deutsche Bahn
etwas dagegen. Sie ließ meinen ICE einfach ausfallen. Das ging ja gut los. Zum Glück fuhr
ein Stunde später der nächste Zug. Schnell sicherte ich mir auch dort noch einen
Fensterplatz, leider ohne Tisch, und vertrieb mir die Zeit zwischen Büchern und
Zeitschriften. Überpünktlich stand ich eine Stunde später erneut auf dem Bahnsteig.
Dann kam die Ansage: Auch dieser Zug entfällt. Sollte ich weinen oder lachen? Oder nach
Hause fahren? Ein Mann mit Schaffnermütze riet mir mit der S-Bahn schnell zum Hbf zu
shutteln, dort, so seine Information, würde der Zug neu eingesetzt. 14 Minuten, so sagte
er mir, hätte ich Zeit. Ich brauchte 15 Minuten. Vorausschauenderweise hatte die Bahn
uns Shuttler einkalkuliert und wartete. Nun saß ich am Fenster mit Ausklapptisch und
konnte endlich arbeiten.
Rückblickend muss ich sagen: Es war toll, Bahn zu fahren. Ich habe viel geschafft. Auch
relaxt. Mein Rücken fand es klasse. Und rückzu hatte ich lediglich eine halbe Stunde
Verspätung. Wegen dunkel gekleideter Personen im Gleisbett vor Eberswalde konnte
mein Regionalexpress nur 15km/h fahren. Wenn ich es mir genau überlege, war meine
Expedition Deutsche Bahn auch schon wieder seine Geschichten wert. (Ich verrate euch
jetzt nicht, welche Storys ich noch aufgeschnappt habe – die Leute reden ja ungeniert
über Intimstes an ihren Handys. Mal sehen, vielleicht mache ich was draus.)
Aber erst einmal vollende ich mein Buch über die fast Hundertjährigen. Mein Gespräch
mit der 96-Jährigen Anneliese Martens hat mich, wie wirklich alle meine Interviews,
wieder ganz glücklich gemacht. Es ist jedes Mal wie neue Freundschaften knüpfen.
Inzwischen pflege ich mit drei meiner „alten Freunde“ einen regen Brief- und
Telefonkontakt. Im März bin ich dann zu „meinem“ ersten 100. Geburtstag eingeladen.
Nun sitze ich voller Tatendrang am Buch und schneidere die Gespräche zurecht. Das alles
ginge jedoch nicht so flott, wenn meine rechte Hand Clara die Gespräche nicht in einer
unnachahmlichen Akkuratesse und Schnelligkeit abtippen würde. Das war bei den
„Wegen“ mein größtes Hindernis. Ich bin so froh, dass nun Clara diese Hürde für mich
nimmt. So spare ich jede Menge Zeit und habe mich auf einer meiner letzten Lesungen
dazu hinreißen lassen, zu verkünden, dass das Buch zur Messe in Leipzig fertig sein wird.
Ganz ehrlich: ich bin selbst gespannt, ob ich es (gemeinsam mit meinen Helfern natürlich)
schaffen werde.
Mein Mann ist ganz zuversichtlich und will mir die Weihnachtsferien zum Arbeiten
weitestgehend familienfrei geben.
Bis dahin habe ich hoffentlich auch noch ein bisschen mit dem Weihnachtsrun zu tun. Im
Lager stapeln sich neben den Büchern auch endlich wieder neue Hörbücher. Die erste
Auflage der vorgelesenen „Lilo und die Dubties“ war zwischenzeitlich vergriffen, so dass
ich vor Weihnachten eine neue Charge nachbestellt habe. Ich dürft gerne die
Werbetrommel rühren.
Wer das Hörbuch bereits hat, weiß, dass die Dubties ihr Aussehen geändert haben.
Anders als für das Buch habe ich die CoverIllustration selbst angefertigt – die Dubties
sehen nun so aus wie die, die hier bei uns zu Hause Rambazamba gemacht haben (und
wie ich sie im Kopf habe). Für Tante Erika war das kein Problem. Sie ist einfach eine
Häkelkünstlerin. Ich schickte ihr die Zeichnungen und sie häkelte die Dubties einfach
genauso nach, wie ich sie gemalt hatte. Mit Fingern und Zehen und Haaren – jedes
einzelne extra am Kopf montiert; eine unglaubliche Fusselarbeit. Als die ersten beiden
Exemplare kamen, war ich sofort verliebt. Damit ihr euch auch verlieben könnt, hänge ich
ein Foto mit an.
Vielleicht gibt es ja jemanden, den ihr zu Weihnachten mit einem Dubtie überraschen
wollt.
Ich selbst will natürlich auch endlich wieder einen meiner Unterstützer überraschen. Viel
zu lange stand der Lostopf ungenutzt im Lager. Nun durfte die echte Lilo hineingreifen.
Und zog meinen alten Trainer Jan als Gewinner. Als junger Vater bekommt er für sein
IdaBaby natürlich einen frechen Dubtie. So ein bisschen Stimmung zu Hause kann ja nicht
schaden. Vielleicht, lieber Jan, lasst ihr ihn aber erst nach Weihnachten raus. Sonst
könnte es in der besinnlich gedachten Adventszeit ordentlich poltern.
Wer von euch schon Dubties hat, passt also auf, behaltet sie im Auge und genießt die
Zeit!
Vielleicht mit den „Wegen“ und einem Glas Tee oder Wein oder, wer es eben doch ein
wenig temperamentvoller braucht, mit den Dubties und Weihnachtsbaumklimbim und
Rambazamba.
Herzlichst eure

Doreen Mechsner.

Werkstattbericht, 27. Juni 2019

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Liebe Freunde des umland verlags,

noch elf Mal schlafen, dann endlich bekommt Lilo ihr Schwesterchen. Es wird Mia heißen und ganz viele Wackelzähne haben. Also so ungefähr 13. Vielleicht aber auch 14. Egal. Hauptsache sie wird endlich da sein. Also so in echt und im Buch und zum Angucken und Lesen und Ausmalen…

In meinem Kopf nämlich ist Mia schon seit mehr als sechs Jahren und fast genauso lange auch schon in meinem PC. Als meine Lotte zur Schule kam, habe ich diese Geschichte für sie  geschrieben. Und wollte sie tatsächlich auch damals schon drucken lassen. Allein mir fehlten die Illustrationen.

Nun, sechs Jahre später, hat Mia endlich ein Gesicht bekommen. Dank meiner Freundin, der Illustratorin Anke am Berg, habe ich mich getraut und einfach selbst losgemalt. Oder sagt man gezeichnet? Ach egal. Gefühlte zwei Monate habe ich nichts anderes gemacht als  gemalt, gemalt, gemalt, selbst in der Nacht und in meinen Träumen habe ich gemalt, gemalt, gemalt. Gestern nun endlich habe ich die letzten Pinselstriche gesetzt und alles an Antje und Eva geschickt. Diese beiden guten Feen, ihres Zeichens Grafikerinnen, machen zum ersten Mal ein Buch – ABER: ich sag euch, was für eins. Ich bin jetzt schon ganz verliebt.

Das eine ist es ja, zu schreiben und zu malen, das andere, daraus ein Buch zu machen. Antje und Eva sind ein Geschenk des Himmels. Ich kann den beiden gar nicht oft genug DANKE sagen. Außerdem hat natürlich mein zweites Hirn Vanessa im Hintergrund wieder ordentlich gewirbelt. Und dann hatte ich noch Mitmalerinnen – Lilo, Hannah, Frieda, Lotte und Trine…. Ihr seht, das Buch ist ein richtiges Gemeinschaftswerk.

Offizielles Erscheinungsdatum ist der 9. Juli, gerade noch rechtzeitig vor der Einschulung. Das war wichtig. Mia mit ihren Wackelzähnen ist nämlich ein richtiges Einschulungsbuch-Geschenk. Mit einer Größe von 15x15cm passt es sogar in (fast) jede Zuckertüte. Es heißt: “Wackelzahn und Zuckertüte” und ist ein Vorlese-, Lese- und Ausmalbuch. Man bekommt also gleich drei Geschenke in einem. Besonders stolz sind wir auf die Idee, die Kinder auch selbst ausmalen zu lassen – dafür haben wir extra starkes und malfähiges 160g-Papier ausgewählt…

Ihr seht, ich bin begeistert.

In den nächsten Tagen wird die Ankündigung auch auf meiner Homepage zu finden sein.

Und nicht nur die. Ganz nebenbei ist in der Zwischenzeit auch das Hörbuch von “Lilo und die Dubties” fertig geworden. Seit einer Woche stapeln sich (stapelten sich – es sind nämlich von der ersten Auflage nur noch acht übrig) bei mir die CDs, die Dank Antje und Eva auch optisch ein herrlicher Augenschmaus sind. Allerdings – manche Fehler muss man mehrmals machen – gab es auch hier wieder einen Riesenschreckmoment für mich. Sowohl die Aufnahmen als auch die Grafiken waren gerade ans Presswerk gegangen, da fiel mir ein, dass ich nirgendwo vermerkt hatte, wer das Hörbuch eigentlich überhaupt erst möglich gemacht hatte – nämlich das Tonstudio “alias film und sprachtransfer”. Natürlich hatte die Produktion, als ich anrief, schon begonnen und war nicht mehr zu stoppen. Antje rettet mich und entwarf flugs kleine Stickerchen, die ich jetzt ganz liebevoll auf jedes Hörbuch klebe, bevor ich es versende.

Nun bin ich aber auch echt urlaubsreif. Zum Glück wohne ich hier im Paradies und habe Kinder, die mich nötigen, jeden Tag in den See springen…

Das habe ich übrigens auch getan, bevor ich Herbert Köfer interviewt habe. Kennt ihr Herbert Köfer? Und “Rentner haben niemals Zeit”? Fünf Jahre war ich alt als die ersten Teile dieser tollen DDR-Vorabend-Serie gedreht wurden. Herbert Köfer – alias der Rentner Paul Schmidt- war schon damals ein alter Mann für mich. Rentner eben. Inzwischen sind 32 Jahre vergangen und Herbert Köfer, denkt überhaupt nicht daran, im wirklichen Leben auch Rentner zu werden. Mit 98 Jahren steht er noch immer quicklebendig und schauspielerisch wirklich grandios auf der Bühne. Für mein neues Buch über Menschen, die auf die 100 zugehen, habe ich ihn Anfang Juni bei 33 Grad in Beelitz interviewt. Bei zwei Stunden Anfahrt ohne Klimaanlage war der Neuseddiner See am Rande des Weges meine Rettung und ich für das Gespräch mit Herbert Köfer herrlich erfrischt. Es ist ein ganz besonderes Gespräch geworden, ein ganz anderes als die Gespräche, die ich mit anderen fast 100jährigen geführt habe… Nach meinem Urlaub werde ich intensiv daran arbeiten. Es soll das nächste Buch werden, das erscheint. Sofern Lilo nicht noch einen Spurt einlegt und Herbert Köfer und Co. mit ihrem zweiten Teil – Lilo und die Dubties in der Schule – überholt.

Ihr seht, es bleibt spannend.

Und wird es auch jetzt gleich noch mal. Meine große Tochter greift gerade in  den Lostopf mit den Namen meiner emsigen Unterstützer… Lieber Gottfried Schröter, du hast gewonnen und du bekommst “Lilo und die Dubties” als Hörbuch.

 

Vielleicht schon morgen (Freitag, 28. Juni 2019) und ganz persönlich? Um 16 Uhr lese ich im Kunsthandwerkerhof in Thomsdorf aus meinen “Weg”en.  Gottfried und ihr alle seid herzlich willkommen.

Bis vielleicht ganz gleich,

eure

Doreen Mechsner.

PS: Heute mit gedruckter Unterschrift – meine rechte Hand Vanessa urlaubt heute und mein PC macht nicht alles, was ich will.

 

Werkstattbericht, 03. Mai 2019

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Liebe Freunde des umland verlags,
gestern sagte meine echte Lilo wieder einen jener Sätze, die mich immer tief
beeindrucken, wenn sie von meinem gerade erst neun Jahre alt gewordenen
Nesthäkchen kommen. Lilo also saß hinter mir im Auto. Ich hatte sie schon einige Zeit im
Rückspiegel beobachtet. Sie saß da und guckte so vor sich hin, wie sie immer guckt, wenn
sie schwerwiegende Gedanken wälzt. Ich fragte mich gerade, was sie wohl denken
würde, als sie unvermittelt sagte: „Mama, ich denke gerade über meine Zukunft nach.“
Und dann erzählte sie mir, worüber sie konkret nachdachte.
Jetzt seid ihr sicher neugierig, aber nein, ich verrate es euch nicht. Nur so viel, es ging
schon sehr weit in die Zukunft. Und war so durchdacht. Ich war mal wieder beeindruckt,
wie weise unsere Kinder doch sind. Also nicht nur meine. Vor zehn Jahren schon habe ich
begonnen, Kinder zu interviewen, zu ihren Vorstellungen vom Leben, zu ihren
Erfahrungen – sie erzählten mir von ihren Traumwelten und davon, was sie alles anders
machen würden – es klang alles so richtig und wichtig.
Und dann laufe und fahre ich durch die Gegend und sehe Menschen, große, dicke, dünne,
kleine, junge, alte und denke, hey, die waren alle mal Kinder. Ich finde das so enorm,
dieses Wachsen und Werden. Später dann sitze ich in Weißensee im Wohnzimmer von
Rosa. Sie ist 97 Jahre alt und erzählt mir aus ihrem Leben. Dabei glänzen ihre Augen und
sie ist so fit und jung und schlau. Mit Rosa habe ich mich über Hirnforschung unterhalten
und über Yoga und indische Weisheitslehre. Und natürlich auch: über die Zukunft. Die bei
Rosa wesentlich kürzer sein dürfte (und in diesem Fall darf ich auch sagen: sollte) als bei
Lilo. Dabei hat Rosa noch lange keine Lust zu gehen. Weil sie sehen will, wie sich alles
entwickelt. Die Politik und die Gesellschaft und überhaupt. Sieben fast Hundertjährige
habe ich inzwischen interviewt. Die nächsten Termine sind schon vereinbart. Ich bin ganz
beglückt, dieses Buchprojekt begonnen zu haben. Ich finde es so wichtig, diese unsere
Alten zu Wort kommen zu lassen. Einfach, indem sie aus ihrem Leben erzählen. Ihre
Erfahrungen, ihre Erlebnisse, die Steine, die auf ihrem Weg lagen, haben sie so weise
gemacht. Anders, aber irgendwie auch ähnlich weise, wie es unsere Kinder sind, wie wir
es und auch wie die Alten es als Kinder schon einmal waren.
Ich habe hier eine Freundin, Alma. Sie ist 14 Jahre alt und macht sich unglaublich viele
und unglaublich spannende Gedanken darüber, warum wir eigentlich hier sind, weshalb
wir ticken, wie wir ticken, die einen anders als die anderen und wo es mit uns hingehen
wird oder besser gehen sollte. Mir macht es wahnsinnig viel Spaß mit ihr zu
philosophieren… In letzter Zeit denke ich, da müsste ich doch ein Buch draus machen.
Aber Halt! Vorerst bleibe ich – Schuster – bei den Leisten, mit denen ich mich gerade
beschäftige. Gestern habe ich lose meine erste Lesung für das Buch mit den fast
Hundertjährigen vereinbart. Im Januar/Februar soll diese stattfinden – in der
Buchhandlung Wandlitz. Neben „meiner“ Prenzlauer Buchhandlung ist der Wandlitzer
Buchladen mein größter Verkäufer. Nach vier Tagen Ostsee-Urlaub hoffe ich, dass der
Usedomer Buchhandel schnell aufholen wird. Gleich drei Buchläden – Ahlbeck, Bansin
und Zinnowitz – haben meine Bücher jetzt im Sortiment.
Auf der Fahrt nach Usedom habe ich einen Podcast mit Jan-Philip Sendker gehört. Ich
liebe seine Bücher. Um so gespannter war ich, von seinem Werdegang zu hören. Zehn
Jahre hat es gedauert, bis er auf der Bestsellerliste stand. Sein (zugegebenermaßen sehr
langwieriges) Erfolgsrezept: Mund-zu-Mund-Propaganda. Ich bin sehr gewillt, wenn auch
bitte schneller, den gleichen Weg zu gehen. Wenn ihr mir dabei helfen wollt, wäre es
spitze, wenn ihr in den Buchläden eures Vertrauens fragen würdet, ob sie Lust hätten,
meine Bücher in ihr Sortiment aufzunehmen. Bei Interesse würde ich dann direkten
Kontakt zum jeweiligen Laden aufnehmen – vielleicht springt ja auch gleich noch eine
Lesung bei euch um die Ecke heraus. Egal, wo im deutschsprachigen Raum diese Ecke
auch sein mag.
Und weil ich selber gerne unterstütze, mache ich gleich noch Mund-zu-Mund-Propaganda
für ein Buch, das ich gerade verschlungen habe. Die ehemalige Mitschülerin einer 70-
jährigen Patientin meines Mannes hat es geschrieben – sechs Monate lag es auf meinem
Nachttisch, bevor ich es vorsichtig versuchte und nicht mehr weglegen konnte. Vera
Studier: Wie lange dauern tausend Jahre – ist meine Empfehlung für euch.
Nun zurück zu meinen Leisten. Ihr habt es möglich gemacht. Mein Crowdfunding zu „Lilo
und den Dubties“ als Hörbuch war erfolgreich. Habt riesengroßen Dank dafür! Inzwischen
ist das Dubtie-Abenteuer eingelesen. Erscheinen werden sie jedoch nicht wie
angekündigt jetzt, sondern erst im Juni. Sowohl der Tonmeister als auch die Grafikerin
haben gerade Land unter. Sie hätten sich den Stress gemacht, für mich in Nachtschichten
jetzt schnell alles fertig zu machen. Aber das will ich nicht. Oft genug bin ich selbst über
meine eigenen Grenzen gegangen, um irgendwas vermeintlich Unaufschiebbares fertig zu
bekommen. Nun im Alter bin ich zu der Einsicht gelangt: Wenn ich es erst morgen mache,
passiert auch nichts. Jedenfalls möchte ich nicht, dass Leute, die die Umsetzung meiner
Projekte erst möglich machen, sich dafür aufbrauchen. Ich hoffe, ihr habt dafür
Verständnis und danke euch für eure Geduld.
Lüften kann ich aber schon die Entscheidung um das Cover. Es gab ein ganz eindeutiges
Votum für die helle Variante. Unter all denjenigen, und das waren sehr viele, die
abgestimmt haben, habe ich Stefanie Vietz als Gewinnerin eines Häkeldubties ausgelost.
Und weil es so schön ist, andere zu überraschen, gibt es auch noch einen Lostopf für die
Unterstützer des Crowdfundings. Er steht direkt neben mir, ich greife jetzt hinein… And
the winner is: Uli Meyer.
Uli Meyer kenne ich bereits seit 25 Jahren. Er ist der Macher der Deutschen Hockey
Zeitung und hat im Dezember einen ganz liebevollen Artikel über mich geschrieben
(nachzulesen unter: www.umland-verlag.de). Uli – herzlichen Glückwunsch! Zum ersten
von mir selbst gestalteten umland-Becher. Eigens dafür war ich gestern in Berlin in einem
Paint-your-style-Keramikladen und habe eineinhalb Stunden hingebungsvoll gemalt.
Dabei bin ich auf den Geschmack gekommen, so dass es wohl auch künftig immer mal
handbemalte Keramik für umland-Unterstützer geben wird. Vielleicht beim nächsten Mal
schon mit Illustrationen aus meinem Kinderbuch „Wackelzahn und Zuckertüte“, für das
ich im Mai ganz emsig malen werde.
Für mich heißt es also: Pinsel frei!
Euch wünsche ich einen wonnigen Mai,
seid herzlich gegrüßt, eure

Messe-Werkstattbericht 22. März 2019

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Liebe Freunde des umland verlags,

dieses Mal waren es nicht die Dubties. Definitiv nicht. Da bin ich mir ganz sicher. Dieses Mal war es vermutlich Mieze – unsere Katze. Aber ähnlich wie die Dubties wird auch sie nur in guter Absicht gehandelt haben. Ja mehr noch, ich glaube, eigentlich wollte sie mir nur einen Messeglücksbringer mit auf den Weg geben. Dieser war mausgrau und mausetot und fiel gestern, als ich gerade dabei war, mich messefein zu machen aus meinem Hosenbein. Ich habe einmal laut gekreischt, wie wohl fast alle Frauen kreischen, wenn ihnen eine tote  Maus aus dem Hosenbein fällt, danach aber sofort überlegt, wie ich diese groteske Situation literarisch verarbeiten kann… Lasst euch überraschen…

Glück hat Miezis Glücksbringer auf jeden Fall gebracht. Wir hatten bereits mehrere großartige Begegnungen auf der Messe, tolle Gespräche, Vernetzungen und sogar schon das ZDF am Stand. Wir sind erschöpft, aber auch voller Lust auf die kommenden zwei Tage…

In den Standpausen, die sich meine rechte (und manchmal linke) Hand Vanessa Groß und ich wechselnd gönnen, arbeiten wir weiter an unseren Projekten. Ich spinne weiter an Lilo und die Dubties  in der Schule und Vanessa transkribiert meine  Interviews mit den fast 100-Jähringen UND hat unsere nächste CROWDFUNDINGAKTION ins Rollen gebracht.

Wenn ihr Interesse am Hörbuch zu “Lilo und die Dubties. Rambazamba im Hühnerhaus” habt, könnt ihr uns unterstützen, indem ihr die CD jetzt bereits bei www.startnext.com/lilo-und-die-dubties-alshoerb erwerbt und damit die Produktion erst möglich macht. Außerdem gibt es wieder Postkarten, Ausmalbilder oder ein Lesungen als Dankeschöns.

Solltet ihr heute oder morgen in Leipzig vorbeischauen wollen, lese ich dort auch gerne nur für euch – Halle 5/Stand F113,

bis vielleicht gleich,

liebe Grüße

Doreen Mechsner.

Werkstattbericht, 13. März 2019

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Liebe Freunde des umland verlags,

ich muss euch etwas verraten. Lilo, also die echte Lilo, meine Jüngste, hat gebeichtet. Allerdings weiß ich nicht, was ich von dieser Beichte halten soll. Und zwar hat Lilo behauptet, die Dubties gäbe es überhaupt nicht. Alles, von dem wir fest überzeugt waren, die Dubties seien es gewesen, will unsere Lilo gemacht haben. Die ganzen Lilos an der Wand, sagt Lilo, hätte sie gemalt. Und auch die Lilos auf ihrem schönen Holzbett und die Malerei auf der Heizung in der alten Wohnung, die Scherenschnittmuster im T-Shirt, die Zahnpasta auf der Türklinke, der zugeklebte Toilettendeckel – alles will unsere Lilo gewesen sein. „Weil“, sagt sie, „ich Langeweile hatte.“ Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Das kann sie doch nicht machen. Mir und uns unsere Dubties wegnehmen. Auweia, meine Nichte Frieda darf das nicht erfahren. Und schon gar nicht ihre Eltern. Nachher glauben die noch, alles, was bei ihnen zu Hause an Unsinnigkeiten geschieht, sei Friedas Werk. Und ich sag euch, da geschieht viel. Und dann bekommt Frieda Ärger. Nein, das kann ich nicht zulassen. Was mache ich nur?

Ich habe eine Idee. Momentan sind Silke und Caro dabei, meine Homepage ein bisschen frischer zu machen. Wenn die beiden so weit sind, wird es möglich sein, dass meine Leser selber Kommentare auf die Seite setzen können. Da wäre es doch großartig, wenn der eine oder andere von euch, bei dem die Dubties auch schon mal waren, erzählt, was die bei euch angestellt haben. Haha, dann bin ich gespannt, was meine Lilo sagen wird. Im Moment will sie mir einfach nicht glauben, dass es die Dubties gibt. Dabei passieren bei uns immer noch Sachen, die Lilo gar nicht gewesen sein kann… Mhm. Aber nein, ich verrate nichts. Noch nicht. Sonst habt ihr nachher womöglich keine Lust mehr, Lilo und die Dubties Teil II zu lesen. Da bin ich nämlich gerade dran. Jeden Tag geht es ein kleines bisschen voran. Naja, fast jeden. Es gibt leider immer noch so viele andere Sachen zu tun. Manche sind ganz schön, andere, naja, die müssen halt gemacht werden.

Zur Zeit zum Beispiel, da laufen die Vorbereitungen für die Leipziger Buchmesse auf Hochtouren. Es muss alles organisiert sein, nichts darf vergessen werden. Es muss schick aussehen und ein bisschen aus dem Rahmen fallen. Schließlich wollen wir einen Akzent setzen zwischen all den anderen hunderttausend Ausstellern. Ab nächsten Donnerstag werden wir – meine rechte (und manchmal auch linke) Hand Vanessa Groß und ich – vier Tage lang auf 2+2 Metern in Messehalle 5 zu Hause sein. Mit Felix Kaden vom Tinx-Verlag  teilen wir uns unser Messeständchen. „Meine“ Grafikerin Antje „bastelt“ gerade noch an neuen Postkarten, Vanessa erstellt Barcodelisten und managt den ganzen organisatorischen Kram. Ich trage Regale, Kisten, Stühle, Lichterketten, Postkartenleine, Klebeband und all das, was als Improvisationsmaterial in Frage kommt, zusammen. Unser für die Messe geplantes Hörbuch von Lilo und den Dubties wird es allerdings erst Ende April/Anfang Mai geben. Eine erste Aufnahme entsprach nicht meiner Qualitätsvorstellung, so dass ich nach der Messe noch einmal ins Studio gehen werde. Leider ist es mir, trotz halbintensiver Suche, bisher noch nicht gelungen, einen Mäzen für den umland verlag zu finden. Deshalb habe ich mich entschlossen, auch dem Hörbuch durch eine Crowdfunding-Aktion auf die Beine zu helfen. Diese planen wir pünktlich zur Messe zu starten. Im Grunde läuft es wieder darauf hinaus, dass Interessenten am Hörbuch dieses über die Crowdfunding-Plattform www.startnext.de bereits vor seinem Erscheinen kaufen können und damit die Produktion ermöglichen. Wer von euch „Lilo und die Dubties“ also gerne einmal oder zweimal oder dreimal oder vielmal vorgelesen haben möchte, kann mit Messebeginn unser Crowdfunding unterstützen. Sobald die Aktion online ist, informiere ich euch per Mail.

Damit nicht genug, juckt es mich auch schon seit geraumer Zeit, endlich NEUE Bücher auf den Markt zu bringen. Zwei Kinderbücher sind bis auf die Illustrationen fertig. Im Juli soll das erste davon – Wackelzahn und Zuckertüte – erscheinen. Parallel dazu arbeite ich an einem Interviewbuch über fast 100-Jährige. Nachdem mir die ersten fünf fast 100-Jährigen quasi zugeflogen sind, stagniert es nun ein bisschen. Daher wäre es klasse, wenn ihr, sofern ihr jemanden kennt, der die 95 überschritten hat und geistig fit ist und der dann auch noch Lust hat, mir für mein Buch aus seinem Leben zu erzählen, einen Tipp geben oder noch besser einen Kontakt herstellen könntet.

Außerdem bin ich nach wie vor dankbar, wenn ihr mir Einrichtungen empfehlen könnt, die eventuell Interesse an einer Lesung meiner „Wege“ oder der „Dubties“ haben. Noch besser wäre – so meine Erfahrung – eine direkte Vermittlung.

Auch über Amazon-Bewertungen freue ich mich weiterhin.

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Der umland verlag ist ein kleiner Verlag. Ich habe den umland verlag vor eineinhalb Jahren gegründet, weil ich einen großen Traum hatte und diesen unbedingt verwirklichen wollte. Mit meinen 46 Lebensjahren habe ich gelernt, dass Träume wirklich in Erfüllung gehen können. Wenn man nur fest genug daran glaubt, dann (mitunter einfach) macht und immer tolle Menschen findet, die aktiv mitträumen. Ich habe das große Glück, von ganz vielen solcher Mitträumer umgeben zu sein (auch wenn einige davon zunächst skeptisch waren). Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht nur gerne nehme, sondern fast noch lieber gebe. Das war mein Beweggrund, im letzten Werkstattbericht anzukündigen, dass ich künftig mit jedem Werkstattbericht aus einem Lostopf (in dem ich Zettelchen mit den Namen meiner Unterstützer sammle) ein Zettelchen ziehen und demjenigen, dessen Name darauf steht ein kleines umland-Dankeschön zukommen lassen  werde. Soeben habe ich das erste Mal gezogen…

Silke Scholz wird in den nächsten Tagen eines unserer eigens für die Leipziger Buchmesse angefertigten umland-verlags-T-Shirts erhalten.

 

Vielleicht sehen wir uns auf der Buchmesse – seid herzlich gegrüßt,

eure Doreen Mechsner.

Werkstattbericht, 23.12.2018

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Liebe Freunde des umland verlags,

 

meine Mutter ist eine sehr pflichtbewusste Oma. Wenn ihr ihre Enkel anvertraut werden, tut sie alles, um sowohl die Enkel als auch ihre Töchter, also mich und meine Schwester, glücklich zu machen. Das heißt konkret, die Enkel bekommen bei ihr mehr, okay, sagen wir viel mehr Eis und Schokolade als zu Hause und nehmen diese Extraportionen vorzugsweise, und auch das anders als zu Hause, vor einem flimmernden Kasten zu sich. Das macht die Enkel definitiv glücklich. Nebenbei malt Oma, die von sich behauptet, gar nicht malen zu können, die schönsten Landschaftsbilder mit den Enkeln, bringt ihnen die Gartenarbeit nahe und begeistert sie fürs Sticken. Das macht, na klar, wieder die Enkel, aber auch uns Töchter sehr glücklich. Und natürlich meine Mutter. Denn wenn wir glücklich sind, ist auch sie glücklich.

Daher gibt es für sie (fast) nichts Schlimmeres, als wenn beim Glücklichmachen etwas schiefgeht. Unlängst passierte aber genau das. Während der Glücklichmachzeit meiner Nichte Frieda entdeckte meine Mutter unter ihrem Couchtisch plötzlich ein Büschel strohblonder ziemlich langer Haare. Da mein Vater sehr, sehr kurze silberne Haare hat und meine Mutter zwar etwas längere, aber rotbraun-gefärbte, musste das gefundene Büschel schönster blonder Haare eindeutig meiner Nichte Frieda zugeordnet werden. Ein Kontrollblick auf Friedas Kopf bestätigte die Vermutung. Nun muss man wissen, meiner Schwester sind die Haare meiner Nichten heilig. Seit die Kinder so etwas wie Haarwuchs haben, werden sie regelmäßig vom Friseur onduliert – Laien haben Berührungsverbot. Gut, hin und wieder durfte ich auch schon einen Zopf machen – aber ihr versteht, um der Spannung willen muss ich ein bisschen dicker auftragen. Nun lag also diese dicke Locke unter dem Tisch und fehlte, gut erkennbar, auf Friedas Kopf. Meine Mutter erfasste sogleich: Kaschieren war unmöglich. Was sollte sie tun? Sie machte, was auch jedes Kind sofort tun würde: Sie suchte den Schuldigen. „Frieda“, fragte sie mit ernster Stimme und noch ersterem Blick, „warst du das?“ Nun muss man wissen, Frieda ist fünf Jahre alt und das jüngste von Mamas Enkelkindern. Allerdings trägt sie die Überzeugungskraft einer 80-jährigen in sich. Mit dieser erwiderte sie nun also sehr unschuldig Omas Blick und versicherte: „Ich war es nicht.“

Meine Mutter glaubte ihr (kein bisschen). Aber was sollte sie machen? Ein Kind der Lüge bezichtigen? Die verbleibende Stunde bis zum Auftauchen meiner Schwester zermarterte sie sich den Kopf, wie die Eskalation zu vermeiden war. Just in dem Moment, in dem die Klingel schrillte, hatte sie die Lösung. Sie hatte die Tür noch nicht richtig aufgerissen, da rief sie schon: „Wir waren es nicht. Es waren die Dubties!“

Meine Schwester ist eine kluge Frau. Nachdem sie sich in einem doppelten Redeschwall alles angehört hatte – erst berichtete meine Mutter sehr schnell und sehr lang und dann Frieda, sehr ausufernd – fragte sie: „Habt ihr Doreen Bescheid gesagt?“ Meine Mutter und Frieda hatten mit allem gerechnet. Vor allem mit einer Schimpftirade. Schließlich lagen Friedas heilige Haare auf dem Teppich. Aber was machte meine Schwester? Die wollte wissen, ob ich schon Bescheid wüsste. „Wieso sollten wir Doreen anrufen?“, fragte meine Mutter verunsichert. „Na man, die sucht doch die Dubties. Für den zweiten Teil von Lilo und den Dubties. Wir müssen ihr sagen, dass sie hier sind.“

Meine Mutter griff zum Hörer. Und war glücklich. Zwar fehlten Frieda eine stattliche Zahl Haare, aber meine Schwester war nicht sauer und ich den Dubties wieder auf der Spur. Jeden Tag komme ich Ihnen ein Stückchen näher. Und mit mir Lilo. Am vergangenen Donnerstag hatten wir sie gerade fast erwischt, da klingelte mein Telefon. Dran war Jana. Jana war unlängst auf einer meiner Lesungen, hatte meine „Wege“ gekauft, inzwischen gelesen und brauchte nun ganz dringend noch pünktlich zu Weihnachten zwei Exemplare zum Verschenken. Da die Berliner Buchläden, die ich auf Vorrat versorgt hatte, blank waren, belud ich mein Auto und düste am Freitag nach Pankow, um Nachschub zu bringen. Gerade als ich fertig war, bimmelte erneut mein Handy. Auch der Buchhändlerin aus Wandlitz waren meine „Wege“ ausgegangen. Zum Glück hatte ich ein paar mehr Bücher eingeladen. Nach einem kleinen Schlenker auf dem Nachhauseweg waren dann auch die weg und eine Buchhändlerin sehr, sehr glücklich, weil sie wiederum eine Kundin glücklich machen konnte. Nebenbei hatte sie auch noch mich glücklich gemacht, mit nur einem einzigen kleinen Satz, der da lautete: „Ihre ‚Wege‘ scheinen sich rumzusprechen!“ Yeahhh, dachte ich mir und ballte in mir drin die Becker-Faust. Ich bin auf dem richtigen Weg. Wenn ich dem Verleger glauben darf, der mir erst kürzlich verriet, dass der Erfolg eines Buches von Mund-zu-Mund-Propaganda abhänge. Genau auf diese Mund-zu-Mund-Propaganda habe ich die ganzen letzten Monate hingearbeitet. Und ganz viele von euch mit mir. Habt ihr mal auf meiner umland-Seite die Liste meiner Termine für Lesungen gesehen? Lediglich zwei davon habe ich selbst initiiert. Alle anderen habt ihr für mich auf den Weg gebracht. Etliche Buchläden ordern bei mir meine Bücher. Die ersten davon fragen nun ebenfalls Lesungen an. Es ist so schön, zu erleben, wie ein Rädchen ins andere greift. Wie beispielsweise Julia ins Pankebuch rennt, dort meine „Wege“ bestellt, als diese kommen, ins Schwärmen gerät und empfiehlt, doch gleich noch ein paar mehr zu ordern. Diese Wege werden gekauft (ob von Julia oder ihren Freundinnen habe ich lieber nicht hinterfragt), die Macherin vom Pankebuch reagiert und nun werde ich am 3. April dort lesen. Ein anderes Beispiel ist Erika. Für ihre Wandergruppe kaufte sie eine Lesung, diese fand im Sportmuseum in Berlin-Marzahn statt. Der Chef des Hauses Wolfgang Turowski konnte aus terminlichen Gründen nicht dabei sein. Irgendwer muss ihm aber so vorgeschwärmt haben, dass er mich bat, zur Weihnachtsfeier des Hauses zu lesen. Das war toll. Der ehemalige „Medizin-nach-Noten-Mann“ Karl-Heinz Wendorff, dem ich als Kind öfter nachgeturnt hatte, sagte mich ganz feierlich und sehr blumig an und anschließend plauderte ich mit Olympiasiegerinnen, die um meine Geburt herum auf ihrem sportlichen Zenit waren. Vor zwei Tagen rief mich Wolfgang Turowski erneut an. Im neuen Jahr, so versprach er, wolle er mit mir zusammen was ganz Großes machen. Ich bin gespannt, was das wird. Ganz konkret was Großes haben meine Freunde Jette und Oli für mich organisiert. Anlässlich Jettes Geburtstag werde ich im „Theater unterm Dach“ im Prenzlauer Berg direkt neben „meinem“ Hockeyplatz lesen.

Julia, Erika, Jette und Oli, immer wieder gab es Menschen, denen ich in meinen Werkstattberichten noch einmal ganz offiziell und besonders danken wollte. Das möchte ich auch weiterhin so handhaben. Angeregt durch meine Adventssonntagstürchen-Aktion, die sich großer Beliebtheit erfreut hat, habe ich mir für das kommende Jahr allerdings noch etwas Neues einfallen lassen, um meinen Unterstützern zu danken. Ihr müsst wissen: Ich liebe Überraschungen. Einmal liebe ich es, wenn ich selbst überrascht werde, fast mehr aber noch liebe ich es, wenn ich andere überraschen kann. Deshalb möchte ich im neuen Jahr einen Los-Topf kreieren, in den jeder kommt (also der Name eines jeden), der entweder besonders viele Neuleser, Neubesteller für den umland verlag gewonnen hat oder aber eine Lesung für mich initiiert hat. Natürlich kommt auch jeder hinein, der meine Bücher in die Zeitung, ins Radio oder Fernsehen bringt. Theater und Kinoleinwand zählen selbstverständlich auch :-). An Preisen wird es, wie jetzt im Advent, meine Bücher, Häkel-Dubties sowie handgetöpferte Umland-verlags-Becher geben und alles, was mir sonst noch so einfällt. Und hoffentlich ein großes Glücksgefühl – wie zuletzt bei Cornelia Peters, der ersten Adventssonntagstürchengewinnerin. Sie schrieb mir, dass sie NOCH NIE zuvor bei einem Gewinnspiel etwas gewonnen hatte. Nun teilt sich der gewonnene Regenbogendubtie die Couch mit dem Familienkater und Cornelias Söhne warten ungeduldig darauf, dass endlich einmal Unfug geschieht. Zum Glück haben Cornelias Jungs kurze Haare. Dem Dubtie, da bin ich mir sicher, wird aber gewiss etwas, womöglich noch besseres, einfallen. Wenn nicht mehr im alten, dann garantiert im neuen Jahr.

 

Möge es für uns alle ein gesundes, friedliches, glückliches und erfolgreiches werden.

Seid herzlich gegrüßt von

 

 

 

Doreen Mechsner

Werkstattbericht, 28.11.2018

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Liebe Freunde des umland verlags,

 

vor fast genau einem Jahr habe ich meinen ersten umland-Brief in Umlauf gebracht. Es war der 4. Dezember 2017. Damals schrieb ich meinem nächsten Freundes-, Verwandten- und Bekanntenkreis, dass ich einen Verlag, den umland verlag, gegründet hatte und im April meine ersten beiden Bücher herausbringen wollte. Dafür benötigte ich Startkapital. Ich finde es bis heute unglaublich, was allein in diesem kleinen, großen Kreis möglich gemacht wurde und wie toll ihr mich und den Verlag unterstützt und die ersten beiden Bücher mit angeschoben habt. Inzwischen ist die Taschenbuchauflage der „Wege“ vergriffen und die Nachauflage hockt in den Startlöchern beziehungsweise wartet in der Druckerei.

Es war schon fast so lange ich denken kann mein Traum, irgendwann Schriftstellerin zu werden. Ich musste ganz schön lange träumen, aber nun bin ich es tatsächlich – und überglücklich. Nebenbei bin ich auch gleich noch Verlegerin geworden. Das war nie mein Plan. Eher ein Nebenprodukt. Wer mich kennt, weiß, dass ich mich ohne groß zu planen oder zu rechnen in dieses Abenteuer gestürzt habe. Zum Glück. Hätte ich gerechnet, hätte ich es vielleicht nie gewagt. Zum Glück habe ich mich auch nicht erkundigt, wie es um den Buchmarkt steht und zum Glück habe ich nicht gewusst, wie ich Auflagen und Gewinnchancen berechnen kann.

Inzwischen bin ich um einiges schlauer, habe einiges Lehrgeld zahlen müssen, lerne ständig learning-by-doing Dinge, die ich nie können wollte, und weiß nun, ich brauche einen langen Atem. Als Hockeyspielerin und Lebensoptimistin habe ich den glücklicherweise. Außerdem brauche ich weiterhin Anschubhilfe. Deshalb habe ich, um die Nachauflage der „Wege“ drucken zu können, erneut eine Crowdfunding-Aktion gestartet. Dieses Mal, um ein größeres Publikum zu erreichen, auf der größten deutschen Crowdfundingplattform – bei startnext unter dem Link: https://www.startnext.com/buch-wege-auf-18-pfaden-unterw

Genau 13 Tage bleiben mir noch, um die als Fundingziel angegebenen 2200€ Druckkosten zu erreichen. Bislang stehe ich dank 16 Unterstützern bei 637€. Es fehlt also noch einiges. Auf der BuchBerlin, auf der ich mich mit dem umland verlag am vergangenen Wochenende erstmals präsentiert habe, habe ich viele Flyer verteilt und etliche Fans gewonnen. Ich poste ganz fleißig auf Facebook und neuerdings auch auf Instagram (das ich erst mal begreifen muss – Danke Nicole für deine Lehrstunden aus der Ferne), um mich zu vernetzen und meine Bücher bekannt zu machen. Doch das langt im Moment noch nicht. Ein befreundeter Kollege verriet mir kürzlich: „Wenn du keinen großen Verlag hinter dir hast, bist du auf Mund-zu-Mund-Propaganda angewiesen.“ Bei Jan-Philipp Sendker, einem Autor, dessen Bücher mich unglaublich berühren, hat es zehn Jahre gedauert. Ich bin gewillt, es schneller zu schaffen. Ein ganz wichtiger Schritt ist mir heute geglückt: Am Donnerstag kommt eine Radiojournalistin vom RBB, um pünktlich zu meiner ersten Lesung in der Uckermark (am 7. Dezember, 19 Uhr im Kleinen Theater in Prenzlau) einen Beitrag über mich zu schneidern. Zusätzlich möchte ich euch noch einmal um Hilfe bitten, als Multiplikatoren für mich tätig zu werden. Konkret möchte ich euch bitten, in euren Freundes- und Bekanntenkreisen möglichst mit wohlwollenden Worten auf meine Bücher, den umland verlag und meine Crowdfundingaktion aufmerksam zu machen. Gerade zu Weihnachten sind die „Wege“, die neben anderen Dankeschöns über das Crowdfunding zu erwerben sind, für den einen oder anderen sicher eine gute Geschenkidee. Habt ganz herzlichen Dank!

Im Gegenzug könnt ihr euch mit ein bisschen Glück an den Adventssonntagen auch von mir beschenken lassen. An jedem Adventssonntag werde ich einen kleines umland-Präsent verlosen. Mitmachen können alle, die mir eine Mail mit dem Kennwort ‚Advent‘ schicken oder meinen Beitrag zur Adventsverlosung auf Facebook oder Instagram liken. Den ersten Post werde ich morgen einstellen, alle weiteren jeweils am Montag. Außerdem werde ich montags einen Mini-Werkstattbericht verschicken, in dem ich verrate, welches Geschenk euch am nächsten Türchentag erwartet. So habt ihr immer eine Woche lang Zeit, am umland-Adventskalender teilzunehmen. Einsendeschluss ist jeweils der Adventssonntag um 24 Uhr. Den Gewinner werde ich montags im Mini-Werkstattbericht per E-Mail und auf meiner Homepage www.umland-verlag.de verkünden.

Los geht es am kommenden Sonntag, dem ersten Advent mit einem Häkeldubtie.

Wer eine fünfte Chance nutzen möchte: Das Berliner Himbeer-Magazin (https://berlinmitkind.de/) kreiert ebenfalls einen Adventskalender – durch alle Adventstage hindurch gibt es tolle Überraschungen zu gewinnen. Die tollste versteckt sich hinter dem 12. Türchen. Wer dieses Türchen gewinnt, darf sich auf eine Lesung aus den „Dubties“ freuen, natürlich original vorgetragen und mitgelebt von mir, an einem Ort der Wahl des Gewinners. Aber auch an den anderen Tagen lohnt sich das Mitmachen. Denn von meiner Pressesprecherin und Freundin Anke weiß ich, dass sie ein Wochenende in meinem Lieblingsurlaubsdomizil, nämlich ihrem Apfelgarten auf Usedom, als Türchenüberraschung verschenkt.

Liebe umland-Freunde, kommt gut in und durch die spannende Adventszeit, die ja immer ein bisschen schneller und hektischer zu sein scheint. Mein Tipp: Wenn es zu rasant wird, haltet inne und denkt daran, die Zeit kann nicht rennen, rennen können immer nur wir. Um uns ein bisschen auszubremsen, hilft häufig ein gutes Buch. Wo ihr ein solches findet, wisst ihr ja… https://www.startnext.com/buch-wege-auf-18-pfaden-unterw

 

Seid ganz herzlich gegrüßt und habt vielen Dank für eure riesengroße Unterstützung im ersten umland-Jahr,

eure

Doreen.

Werkstattbericht, 05.11.2018

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Liebe Freunde des umland verlags,

 

in dieser Woche stand ich drei Mal auf dem Feld, auf dem meine Schwester das tolle Foto für das Coverbild meiner „Wege“ geschossen hat. Und auch dieses Mal ging es darum, das richtige Foto, nee richtiger: die richtige Abfolge ganz vieler Fotos in die Kamera zu bannen. Halleluja, war das ein Akt. Zwischendurch hätte ich am liebsten hingeschmissen. Immer und immer wieder musste ich der Kamera, hinter der mein geduldiger Falk stand, entgegenflanieren, nett ausschauen, lächeln und erzählen, warum ich das Ganze hier mache. Natürlich verhaspelte ich mich etliche Male, natürlich surrte der Ton, natürlich wackelte auch mal die Kamera, dann rauschte der Wind, dann hielt ich das Buch nicht richtig, dann wedelten die Haare ins Gesicht, dann hatte Falk vergessen abzudrücken – och, ich sag euch… und eisekalt war es auch noch. Am Laptop stellten wir fest, dass das Wetter echt zu trüb war und die Aufnahme damit viel zu düster rüberkam. Als das Wetter zwei Tage später dann stimmte, knarzte das Diktiergerät. Logischerweise stellten wir das erst fest, als Falk den Film zusammenschneiden wollte. Also ging es am nächsten Tag noch mal raus.

Nun ist es ein netter kleiner Film geworden, dem man deutlich ansieht, dass ihn Laien gemacht haben. Aber es geht ja um die Botschaft – und die, denke ich, bringe ich ganz gut rüber.

Seid ihr jetzt neugierig geworden? Dann schaut euch den Film doch an! Ab dem 9. November läuft er auf www.startnext.de unter den Literaturprojekten – den genauen Link schicke ich euch zu, sobald der Film tatsächlich online ist.

Ein bisschen zum Hintergrund verrate ich euch aber schon jetzt: Die „Wege“ wollen und müssen sich vermehren. Warum? Na, weil sie vergriffen sind. Nach nur viereinhalb Monaten sind alle Taschenbücher der Erstauflage verkauft. Nun wartet die Druckerei auf den Startschuss für die Nachauflage.

Und die kostet Geld.

Wie die meisten von euch wissen, habe ich mich mit riesigem Enthusiasmus, aber ohne großartige Kalkulation in mein neues Berufsleben als Verlagsgründerin geschmissen. Dank eurer Spenden und Vorkäufe sowie großzügiger Darlehensgeber konnte ich meine ersten beiden Bücher drucken und von den bisherigen Einnahmen auch meine Mitarbeiter bezahlen. Inzwischen habe ich mich auch mit Kalkulation und den Gegebenheiten auf dem Markt beschäftigt. Meine Erkenntnis: Um mit meinen Büchern Geld zu verdienen, brauche ich einen langen Atem. Und zumindest in den ersten zwei Jahren wohl für jedes meiner Projekte (Bücher, Hörbücher, Podcast) finanzielle Unterstützung. Dafür habe ich nun im Internet auf einer richtigen Crowdfundingplattform meine „Wege“ platziert. Natürlich will ich auch hier nicht wieder einfach nur Geld geschenkt bekommen, sondern habe mir als Gegenleistungen tolle Dankeschöns überlegt. Schaut mal rauf auf die Seite – den Link dazu schicke ich euch, wie gesagt, in den nächsten Tagen. Diesen dürft ihr dann gerne wieder ganz, ganz weit streuen. Denn ohne eure Unterstützung geht es noch nicht.

Ganz wichtig noch: In der neuen Taschenbuchausgabe der „Wege“ sollte es keine Fehler mehr geben. Mein lieber Freund Steini hat sie alle korrigiert. Für nichts. An dieser Stelle möchte ich all denjenigen danken, die mich unterstützen, indem sie mir ihr Knowhow zur Verfügung stellen, ohne dafür bezahlt werden zu wollen beziehungsweise für ihre Arbeit viel weniger als den herkömmlichen Preis verlangen. Einfach, weil sie gut finden, was ich mache und wissen, dass Startup-Unternehmen Anschubhilfe benötigen. Speziell für die Wege danke ich hier meiner engsten Mitarbeiterin, sozusagen meinem zweiten Kopf Clara, dann unbedingt Anke, die mir mit Rat und Tat zur Seite steht, außerdem Silke, die mir viele neue Anregungen gegeben und mich mit Antje bekannt gemacht hat, die wiederum die tollen Dankeschöns für das Crowdfunding kreiert hat (zu sehen, ab Ende der Woche unter den Literaturprojekten bei startnext – Link folgt). Na und natürlich danke ich ganz dolle meinem alten Freund Steini, der die Fehler eliminiert hat, die so viele von euch erfolgreich gesucht und gefunden haben. Spitzenfinderin war dabei meine Mama, die nun, wie versprochen, als Dankeschön eine Hardcoverausgabe der „Wege“ geschenkt bekommt. Zusätzlich vergebe ich ein zweites Hardcover an Marie in Portugal. Sie hat all die komischen Fehler gefunden, die meiner Mama durch die Lappen gegangen sind. Danke euch beiden und allen anderen Suchern und Findern.

Und für all diejenigen, die, wie unser Freund und Superfehlerfinder Steffen, zu spät von dieser Aktion erfahren haben, rufe ich gleich einen neuen Wettbewerb aus. Schaut mal, ob sich in der neuen Ausgabe, die mit eurer Unterstützung Mitte Dezember erscheinen soll, doch noch Fehler versteckt haben! Wer die meisten findet, bekommt – nach eigener Wahl – entweder eine Hardcoverausgabe oder darf Gast in meinem Podcast sein oder erhält einen Häkeldubtie.

Und damit leite ich gleich mal über: Die (Häkel-)Dubties nämlich haben Nachwuchs bekommen! Dank Tante Erika gibt es sie jetzt auch in halber Größe. Wenn ihr sie sehen wollt, schaut unter www.facebook.de auf meine Lilo-und-die-Dubties-Seite oder kommt einfach zu einer meiner Lesungen, da habe ich sie immer mit dabei.

Und… Lesungen habe ich – auch wieder Dank meiner Freunde (Erika, Julia, Kathleen, Ronald, Manuela, Yvonne, Dierk) – in nächster Zeit noch einige. Die genauen Termine findet ihr unter: https://umland-verlag.de/termine/.
Am 24. und 25. November präsentieren Clara und ich unseren umland verlag erstmals auf einer Messe. Wenn ihr Lust habt, kommt vorbei auf der BuchBerlin (www.buchmesse-berlin.com).

Ihr seht, es ist ganz schön viel los. Zwischenzeitlich war es so viel, dass ich das Schreiben arg vernachlässigt habe. Inzwischen bin ich aber wieder dran. Im Moment beherrschen dabei eindeutig die Dubties meinen Kopf. Jeden Tag geht es mit ihnen und Lilo unter dem Arbeitstitel „Lilo und die Dubties in der Schule“ ein bisschen weiter. Nebenbei rumoren auch schon Teil drei und vier in meinem Kopf, in denen Hockey sowie ein Umzug Lilo und die Dubties auf Trab halten werden.

Parallel arbeite ich an zwei weiteren Interviewbüchern. Sollte jemand ganz, ganz alte Menschen kennen – ich suche Interviewpartner, die mindestens 95 Jahre alt sind – und bin da für jede Vermittlung dankbar.

Und wer von euch selbst auch einmal interviewt werden will, kann sich gerne als Gast für meinen demnächst erscheinenden Podcast bewerben.

Außerdem freue ich mich weiterhin über Bewertungen bei Amazon.

Habt vielen Dank. Bis ganz bald!

Seid herzlich gegrüßt von

Doreen Mechsner.

 

PS: Meine Unterstützerin Silke hat in diesem unglaublichen Bienenjahr Jahr von ihren Bienen ziemlich viele Gläser leckersten Uckermärkischen Honig produzieren lassen. Nun sucht sie kleine schnuckelige Läden, denen sie diesen Honig verkaufen kann. Sollte jemand von euch jemanden kennen oder von jemandem wissen, der Interesse an Feinschmeckerhonig haben könnte, sagt mir doch bitte Bescheid. Habt vielen Dank!

Werkstattbericht 14. 8. 2018

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Liebe Unterstützer des umland verlags,

 

wisst ihr eigentlich, warum ich “Lilo und die Dubties” geschrieben habe? Nee, nicht einfach so aus Jux und Dollerei und weil ich Langeweile hatte. Nein, ich habe sie geschrieben, weil es die Dubties bei uns wirklich gab. Ich dachte, wenn ich ihre Geschichte aufschreibe und sie ins Buch banne, sei ich sie los. Aber Pustekuchen. Sie sind wieder da. Und offenbar noch zahlreicher als je zuvor. Dabei sah es zunächst ganz gut aus. Die letzte Zeile des Buches war noch nicht geschrieben, da plauzte es aus meiner Lilo heraus, mitten am Abendbrottisch verkündete sie laut prustend: “Wisst ihr was?” Wir wussten natürlich nichts. Und es dauerte auch noch ein bisschen, bis wir verstanden. Lilo bekringelte sich so sehr in Vorfreude auf das, was sie jetzt sagen wollte, dass die Worte zu unverständlichen Lachsalven gerieten. Sie brauchte ein bisschen, bis sie sich gefasst hatte, dann verriet sie in bestem Hochdeutsch: “Es waren gar nicht immer die Dubties, die Mist gemacht haben, wenn ihr dachtet, es waren die Dubties. Manchmal war auch ich das.” Dabei griente sie so herzerfrischend über ihr keckes Sommersprossengesicht, dass wir meinten, lauter imaginäre Dubties um sie rumwuseln zu sehen.

Nach dieser Offenbarung jedoch waren die Dubties tatsächlich verschwunden. Offenbar war unsere Lilo groß geworden. Ein bisschen bedauerten wir das. Bis Falks Handy kaputt ging. Oh ich übertreibe, es war nicht das ganze Handy, nur die Einstiegsbuchse für die Kopfhörer. Sie war und ist vermutlich verstopft mit einem abgebrochenen Kopfhörerstecker. Als Falk überprüfen wollte, ob seinen Kopfhörern der Stecker fehlt, waren diese plötzlich weg. Sind es immer noch. Ganz klar – das konnten nur die Dubties gewesen sein. Bis nach Österreich waren sie uns gefolgt. Oder gibt es dort auch welche?

Ganz sicher gibt es welche in Polen. Dort ist meine Schwester im Urlaub. Der Urlaub, so sagt meine Schwester, sei wunderschön, aber dubtieverseucht. Ständig passierten irgendwelche komischen Sachen. Einmal war die Rückbank ihres Busses wassergetränkt, ein anderes Mal waren alle Keksvorräte geplündert und schließlich war das Zelt mit Klopapierfetzen geschmückt. Das sah toll aus. Aber die Rolle war leer, als sie dringend gebraucht wurde. Natürlich hatte meine Schwester sofort ihre Kinder, meine entzückenden Nichten, in Verdacht. Aber die schworen Stein und Bein, dass sie es nicht gewesen waren. Zum Glück ist meine kleine Nichte Frieda ein sehr schlaues Kerlchen, sie wusste sofort, wer schuld war – natürlich die Dubties.

Meine Schwester ist verzweifelt. Und amüsiert. Und ich überlege, ob ich einen Familientherapiekurs zum Umgang mit den Dubties anbiete.

Nein, nicht wirklich. Ich übertreibe. Ich habe gerade ganz andere Sachen im Kopf – zu allererst natürlich eine neue Dubtiegeschichte, dann zwei weitere Erwachsenenbücher und dann doch einen Dubtiekurs – nämlich einen Dubtiehäkelkurs. Ich hatte meine Tante Erika, die ungekrönte Häkelkönigin unserer Familie, gefragt, ob sie nicht versuchen wolle, mal einen Dubtie zu häkeln? Die Frage war noch gar nicht ganz raus, das saßen die ersten Dubties schon hier – und sehen wirklich haargenau so aus wie die aus dem Buch. Nun wollen Lotte und Lilo unbedingt Dubtiehäkeln lernen. Und ich auch – es gibt nämlich schon die ersten Bestellungen.

Einen der ersten Dubties habe ich sofort “meiner” Illustratorin Kathleen geschickt. Schließlich sind die Dubties ja zur Hälfte ihrem Kopf entsprungen. Klar, ich habe sie in Worte gefasst, aber in meinem Kopf sahen sie trotzdem ganz anders aus als die, die es jetzt dank Kathleen geworden sind.

Und nun muss ich was beichten. Mir ist nämlich ein großer Fauxpas passiert. Ich habe übersehen, dass Kathleens Name auf dem Titelblatt fehlt. Wisst ihr, wie unangenehm mir das ist! Nun haben wir überlegt, Aufkleber zu drucken und ins oder aufs Buch zu kleben – ABER: das darf man nicht einfach so, ohne das Buch damit zu entwerten. Es wäre dann ein Mängelexemplar. Im Moment denken wir über jede Menge Merchandising-Artikel rund um die Dubties nach. Und da, das verspreche ich ganz fest und hier vor allen, wird ganz dick und fett “Illustrationen von Kathleen Hörnke” stehen. Und in der zweiten Auflage natürlich auch!!!

Noch ist es bis dahin ein kleiner Weg. Die meisten Bücher der ersten Ausgabe liegen noch im Lager. Das soll sich aber ganz schnell ändern Ab nächster Woche, also mit dem Schulstart, soll es im umland verlag wieder richtig rund gehen. Unter anderem stehen am ersten Septemberwochenende gleich zwei Lesungen an (genaue Infos findet ihr unter: www.umland-verlag.de) – auf beiden lese ich erstmals aus den “Dubties”. Aber dabei soll es nicht bleiben – ich starte auch eine Presseoffensive. Bislang weiß die Presse ja noch nichts von mir und meinen Büchern. Nun jedoch ist meine Pressefee Anke mit meinen Pressemitteilungen fertig und dann geht´s los – Spiegel, Stern, Zeit, Radio 1, Uckermark-Kurier… Fällt euch noch jemand ein? Am besten eine Zeitung oder Zeitschrift oder ein Sender, bei der/dem ihr jemanden kennt. Je kürzer die Wege, desto größer stehen die Erfolgsaussichten.

Um diese grundsätzlich zu steigern, bitte ich euch auch heute wieder um Mithilfe. Ich brauche Sterne! Bei amazon. Da gucken tatsächlich viele Leute drauf und orientieren sich. Daher wäre es großartig, wenn ihr mir dort am besten für beide Bücher eine (kurze) Bewertung schreiben könntet. Das Prozedere ist wirklich ganz unkompliziert. Darüber hinaus freue ich mich natürlich weiterhin über Bestellungen in möglichst vielen verschiedenen Buchhandlungen oder Lesungsvermittlungen.

Apropos Lesung. Das darf ich nicht vergessen. Meine letzte Lesung liegt schon ein paar Tage zurück. Aber wisst ihr, wer mir dort begegnet ist? David de Mel. Wer nicht weiß, wer das ist, lese dringend den ersten Abschnitt meiner Danksagung in den Wegen. Mir kamen die Tränen, als ich zum Abschluss der Lesung genau diesen Abschnitt vortrug – für David, der mir in der ersten Reihe direkt gegenüber saß. Wir hatten uns wohl 15 Jahre nicht gesehen. Als ich die Danksagung schrieb, wusste ich ganz sicher, dass sie David irgendwann erreichen würde. Aber das es so schnell und so unmittelbar gehen würde, hatte ich nie in Erwägung gezogen. Das war ein ganz magischer Moment.

Überwältigend war auch die Resonanz auf meinen Hilferuf nach jemanden, der bereit wäre, meine Interviews abzutippen. Es ist so toll, zu erleben, wie viele Freunde (teilweise durch das Buch neu gewonnene Freunde) bereit sind, meine Projekte zu unterstützen. Dafür danke ich euch ganz dolle.

 

Bis ganz bald!

Seid herzlich gegrüßt von

Doreen Mechsner.

 

 

 

 

Werkstattbericht 12.6.2018

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Liebe Unterstützer des umland verlags,

der letzte Pinselstrich ist getan, alle Bilder sind fertig. Die Lilo, die meine Lieblingsillustratorin Kathleen Hörnke für mich und die Welt gezaubert hat, sieht ganz anders aus als meine echte Lilo und entspricht ihr dennoch hundertprozentig…

So sollte der neue Werkstattbericht beginnen, der nun schon seit drei Wochen in meiner Schublade liegt. Ich habe ein ganz schlechtes Gewissen, weil ihr sicherlich alle längst wartet.

Entschuldigt! Die leidige Buchführung, die ich für den Verlag und mich neu erfinden musste, ist mir dazwischengekommen. Außerdem das beginnende Klinkenputzen, das Kümmern um erstklassige Pressemitteilungen, der Versand der Taschenbücher – die inzwischen alle bei ihren Adressaten angekommen sein müssten – sowie eine sehr inspirierende Lesung und unser großartiges Sommerfest. Für das mir die Druckerei schon mal die ersten 20 Hardcoverexemplare der Wege vorab produziert hatte.

Am vergangen Dienstag durfte ich endlich die restlichen 230 Exemplare abholen. Sie sind wirklich ganz genauso, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Genauso, wie ich mir mein Buch jahrelang in meinen kühnsten Träumen immer ausgemalt hatte. Nun stapelt es sich in 250facher Ausgabe hier zu Hause.

Ich muss gestehen, ich bin ein Hardcover-Fan. In einer repräsentativen Umfrage – ich hatte meine Schwiegermutter und ihre Schwester befragt – hatte ich jedoch festgestellt, dass es auch knallharte Taschenbuchfans gibt. Deshalb entschied ich mich, 250 Taschenbücher und 250 Hardcover zu machen.

Allerdings muss ich zugeben, dass ich mit dem Taschenbuch zunächst gehadert hatte. Einmal natürlich, weil ich Hardcover bevorzuge, dann aber auch, weil sich irgendwie zu viele Rechtschreibfehler in die Taschenbuchausgabe geschlichen hatten. Natürlich weiß ich und verteidige auch immer, wir umland-Mitarbeiter sind alles Neulinge, keiner hat das, was er jetzt in das Buch eingebracht hat, vorher schon einmal getan. Das Buch ist verdammt dick – 544 Seiten. Selbst Lektoren versicherten mir, dass es kein Buch ohne Fehler gibt. Trotzdem, es hat genagt. Dann jedoch kam mir eine Idee, die mich versöhnt hat. Ich habe beschlossen, demjenigen, der die meisten Fehler im Taschenbuch entdeckt, ein Hardcover (da haben wir die Fehler ausgemerzt) zu schenken. Selbstverständlich mit Widmung und allem drum und dran.

115 Taschenbücher sind bereits verkauft. Ganz lieben Dank an all diejenigen, die so eifrig beim Vertrieb und Werbungmachen mitgeholfen haben. Ich konnte gar nicht so schnell Rechnungen und Lieferscheine erstellen, wie die ersten Nachfragen aus richtigen Buchläden kamen. Bitte macht gerne weiter so – das hilft ganz dolle!!!

Nun geht es parallel mit der Hardcover-Ausgabe weiter. Nachdem ich sie vor einer Woche abgeholt habe, bin ich erst einmal für drei Tage ins Elbsandsteingebirge gefahren – mit den Büchern an Bord. Sie haben jetzt sozusagen einen sächsischen Mehrwert. Heute habe ich die ersten Bestellungen nach Berlin ausgeliefert. Morgen geht es weiter. Da etliche Exemplare mit Widmungen versehen werden sollen, wird es ein wenig dauern. Bitte habt Verständnis. Ganz unerwartet tauchte auch noch ein Problem auf: Das einzelne Hardcover-Exemplar ist so schwer, dass es mit meiner Kartonageverpackung die 1000g, die eine Büchersendung maximal wiegen darf, überschreitet. Morgen erwarte ich die leichtere Alternativverpackung. Und dann geht´s los.

Ich hoffe, ich bin bis zum 22. Juni mit allen vorbestellten Büchern durch. Denn dann folgen die Dubties. Ich habe mich heute noch einmal bei der Druckerei erkundigt, ob alles pünktlich klappt und der nette Herr Krebs versicherte mir: Es läuft!

Nun bin ich ein drittes Mal ganz aufgeregt. Schon bei der Durchsicht des fertig gesetzten Manuskripts war ich ganz kribbelig. So ein Buch mit – so tollen – Bildern ist echt noch mal was anderes.

Die Spannung steigt!!!

Und ich beeile mich mit der Auslieferung – versprochen!!!

Parallel rattern natürlich schon weitere Projekte und Geschichten durch meinen Kopf. Noch allerdings schlagen sie unkontrollierte Purzelbäume und rumpeln und pumpeln sich gegenseitig an. Ich weiß noch nicht, welche Idee das Rennen macht.

Nur so viel ist sicher – für das nächste Erwachsenenbuch benötige ich jemanden, der meine Interviews transkribiert (also schlicht abtippt). Wenn jemand von euch jemanden kennt, der so etwas kann und gerne macht, ich bin für jede Kontaktvermittlung dankbar.

Ebenso für weitere Unterstützung jeglicher Art. Zum Beispiel Werbung – sei es in einer Talkshow oder einem Zeitungsartikel, einer Bestellung beim Buchladen um die Ecke oder Mundzumundpropaganda – ich freue mich, wenn die Bücher bald in aller Köpfe sind.

Seid ganz herzlich gegrüßt von

Eurer Doreen

Werkstattbericht 27.4.2018

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Liebe Freunde, Verwandte, Bekannte, liebe Unterstützer des umland verlags,

noch 28 Stunden, dann ist es so weit. Morgen um 12 Uhr hole ich die Taschenbuchausgabe meiner „Wege“ ab. Rein äußerlich bin ich ganz entspannt. Aber im Untergrund rumort es. Heute Nacht habe ich, wie schon in den vergangenen Nächten auch, von Büchern und Bücherkorrekturen, von eingeschobenen Absätzen, falschen Trennungsstrichen, von Lesebändchen und Kaschuren geträumt, von vertauschten ISBN-Nummern und Titeln und all den Sachen, die mich und meine Mitstreiter in den letzten Wochen auf Trab gehalten haben und von denen ich zum Teil gar nicht wusste, welch große Rolle sie bei einer Buchentstehung spielen.

Seit vergangenem Mittwoch nun sind die „Wege“ endgültig auf dem Weg und nicht mehr zu stoppen. Am Wochenende werde ich die ersten Taschenbuchbestellungen in die eigens angeschaffte Kartonage packen und ab Montag verschicken. Eine Woche später geht es dann los mit den Hardcovern, für die die Druckerei etwas länger braucht.

Wer nicht so lange warten will, kann natürlich noch ganz kurzfristig nach Groß Breesen bei Güstrow ins Bücherhotel kommen. So wie Jette und Steffi, die beiden Verrückten, die tatsächlich noch Karten für die „Lange Nacht der Leseratten“ ergattert haben und mal eben fast 200 Kilometer durch die Gegend gondeln, um mich ab 16 Uhr lesend zu erleben. Noch bin ich ganz unaufgeregt, aber voll riesengroßer Vorfreude.

Momentan bin ich aber auch sehr abgelenkt. Von Lilo und den Dubties, die uns in ihrer Endphase noch mal auf Trab halten. Nachdem Clara alles zum zehnten Mal Korrektur gelesen hat, darf ich nun schauen, wo die Dubties Absätze brauchen, um sich und Lilo geschmeidig von einem Abenteuer ins nächste zu katapultieren. Danach geht´s zu Hike, die alles schick macht und die tollen Bilder von Kathleen einbaut, die hier in immer neuen Variationen zur Begutachtung bei mir eintreffen. Anfang Mai sollen alle Illustrationen fertig sein und dann wandern auch die Dubties in die Druckerei.

Erst war ich ein bisschen unglücklich, dass sich das Erscheinungsdatum des Kinderbuches (Ende Mai) ständig verzögert hat. Inzwischen weiß ich: Anders wäre es gar nicht gegangen und bin dankbar für die kleine Verschnaufpause, die wir alle – außer unsere fleißige Zeichnerin Kathleen – gerade haben.

Ich habe die Zeit unter anderem genutzt, um meine Bücher im Vlb (Verzeichnis lieferbarer Bücher) listen zu lassen. Für all diejenigen, die mich und meine Bücher in den Buchhandlungen ihres Vertrauens bekannt machen wollen, heißt das: Ihr könnt da jetzt ganz offiziell nachfragen!!!

Außerdem bin ich dabei, erste weitere Lesungen zu organisieren. Etliche von euch haben mir mögliche Auftrittsorte empfohlen, die „klappere“ ich nun nach und nach ab. Sollten euch weitere kleine oder große Buchhandlungen, Theater, Kulturzentren, Cafés oder Clubs einfallen, freue ich mich, wenn ihr mich ins Gespräch bringt oder mir Kontakte vermittelt. Natürlich stehe ich auch für Wohnzimmerlesungen weiterhin gerne zur Verfügung.

Ende Mai/Anfang Juni findet hoffentlich sogar eine in meinem Wohnzimmer statt. Wir überlegen, ob wir ein großes „Frühlingsfest“ bei uns veranstalten, zu dem ihr dann auf alle Fälle eingeladen seid.

Bis dahin (oder gerne auch vorher) seid ganz herzlich gegrüßt,
Eure Doreen Mechsner

 

P.S.

Es passiert immer weiter, womit ich schon gar nicht mehr gerechnet habe. Immer noch gehen Vorbestellungen und Spenden bei mir ein. Als ich unlängst mal wieder einen Blick auf mein umland-Konto geworfen habe, funkelten mich 100 Euro Spende an. Überwiesen hatte die mein alter Trainer (der wesentlich jünger ist als ich), mit dem ich sehr durchwachsene Zeiten hatte. Er kommentierte seine Geldanweisung mit den Worten:
Dodo, beste Grüße und weiter so, denn: Wir schulden unseren Träumen noch Leben.

Boh, könnt ihr euch vorstellen, wie es mir ging? Erst habe ich eine Gänsehaut bekommen und dann kamen die Tränen.
Liebe Freunde, ich danke euch. Immer und immer wieder.