Briefwechsel

Denkt die wie wir?

Corona steht noch immer zwischen uns

Berlin, 14. Februar 2024

Liebe Nora,

ich habe ein wenig Schiss, anzusprechen, was ich dir schreiben möchte, finde es aber wichtig und vertraue darauf, dass du das, was du sagst auch meinst und lebst.
Nach wie vor fand ich unseren freitäglichen Abend mir Rios Irrlichtern im „Peter Edel“ grandios, allerdings gab es für mich auch einen kleinen (großen?) Wermutstropfen. Deine Freundin Kristina, die ich eigentlich total sympathisch finde, ließ mehrfach Bemerkungen fallen, die mir echt sauer aufgestoßen sind. Du kannst dir womöglich denken, was ich meine, obwohl, vielleicht hörst du es gar nicht, weil du dich nicht betroffen fühlst, wenn Kristina fragt (was wie gesagt mehrfach geschehen ist): „Gehört der zu uns?“ oder „Denkt die wie wir?“.
Ich finde das total krass. Mir hat sich sofort alles zusammengezogen. Ich war zwar mit euch unterwegs, hatte eben noch mit euch rumgealbert und fühlte mich im nächsten Moment komplett ausgeschlossen. Zwar war ich nicht gemeint, also ich als Kristina, dennoch fühlte ich mich im Kern getroffen. Diese paar Worte haben eine Front aufgezogen. Das war eine imaginäre Konfrontation. Corona steht noch immer zwischen uns.
Nun frage ich dich: Wie stehst du dazu? Hast du es überhaupt bemerkt?
In banger Erwartung deiner Antwort, grüße ich dich – gewohnt herzlich, Suse.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert