Liebe Freunde des umland verlags,
die Welt steht Kopf und ich manchmal auch. So viele Turbulenzen, so viel Tohuwabohu – manchmal ist es einfach nur zu viel.
Lässt sich die Kinderwelt noch mit den Streichen der Dubties erklären, so können wir sie für das, was gerade mit und um uns herum geschieht, nicht mehr verantwortlich machen.
Wie agieren in dieser Zeit?
Sich auf sich, in sich zurückziehen?
Nein, das liegt mir nicht. Ich will Frieden. In mir. Und um mich herum. Und der soll weiterschwappen, anstecken.
Ein hehres Ziel?
Bin ich größenwahnsinnig?
Nein! Lediglich davon überzeugt, dass ein kleines Steinchen ins Wasser geworfen große Wellen erzeugen kann.
Unlängst las ich gemeinsam mit meiner Freundin, der Schauspielerin Dana Golombek von Senden für den Kontrafunk eine Stunde lang aus meinem „Briefwechsel“. Das Buch verkauft sich schwer. Kein Wunder, immer wieder höre ich: Corona – ich kann es nicht mehr hören, will das alles am liebsten vergessen.
Das halte ich für falsch. Ich denke, es ist wichtig, sich anzuschauen, was in den zurückliegenden dreieinhalb Jahren geschehen ist. Deckel drauf und zu – das hatten wir in der Vergangenheit oft genug.
Anfang des Jahres veröffentlichte Dirk Oschmann sein Buch: Der Osten: eine westdeutsche Erfindung? Vierunddreißig Jahre nach dem Fall der Mauer ist das Buch hoffentlich endlich Anstoß, das, was unter dem Wort Wiedervereinigung zusammengefasst wird, aufzuarbeiten. Dafür, davon bin ich überzeugt, werden wir allerdings noch viel mehr als nur vierunddreißig Jahre zurückgehen müssen. Schon lange habe ich dazu eine Buchidee. Allerdings muss sie noch warten. Wie gerade alle Bücher warten müssen.
Die letzten drei Monate war ich fast ausschließlich damit beschäftigt, meine Reichweite auszubauen. Zwar sind meine Erfolge, vor sechs Jahren als Noname gestartet, ganz beträchtlich, reichen jedoch bei Weitem noch nicht aus, um davon leben zu können.
Es ist Herbst – Erntezeit.
Birnen, Äpfel, Kürbisse – bis auf die Nüsse ist alles eingebracht.
Zeit, nun endlich auch als Schriftstellerin und Verlegerin zu ernten.
Noch nie habe ich so viele Buchhandlungen abgeklappert und Eigenwerbung gemacht wie in diesem Jahr. Noch nie hatte ich so viele Lesungen wie in diesem Jahr.
Ich habe einen Vertrag mit dem Zwischenhändler Libri abgeschlossen, so dass meine Bücher in jeder Buchhandlung nun von heute auf morgen erhältlich sind.
Ich bin auf Instagram (umland_verlag und autorin_doreenmechsner) sowie facebook (als Doreen Mechsner und umland verlag) aktiv und habe einen Account auf der Literaturplattform lovelybooks. Dort habe ich bereits mehrere Verlosungen gestartet, damit neue Leser gewonnen und durchweg positive Bewertungen und Rezensionen erhalten.
Im Frühjahr verhörbuchte „Die Gehörgäng“ die „Winterschmetterlinge“ und derzeit laufen beim Hörbuchverlag „Montalto verita“ die Aufnahmen zum „Briefwechsel“. Zwanzig Schauspieler- und SprecherInnen sowie unser Tonmeister Stefan werden den „Briefwechsel“ zu einem wahren Hörerlebnis machen. Und das alles ohne eine Pfennig dafür zu verlangen. Einfach nur, weil sie – genau wie wir drei Frauen des umland verlags – mit unseren Büchern dabei helfen wollen, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen.
Wir hoffen, die Zeit ist endlich reif für den „Briefwechsel“, und damit dafür, (wieder) miteinander ins Gespräch zu kommen, einander zuzuhören, die Meinung des anderen auszuhalten und sich im besten Fall sogar mal einzufühlen und die Perspektive zu wechseln.
Angesichts der vielen neuen Brandherde auf unserer Welt finde ich es wichtiger denn je, ins Gespräch zu kommen – unter anderem deshalb bin ich nun auch noch unter die Blogger gegangen. Unter der Rubrik „Briefwechsel“ nehme ich auf meiner Homepage den Austausch zwischen Hannelore und Nora wieder auf und lade euch alle ein, euch daran zu beteiligen. Unter der Rubrik „Nachdenkereien“ veröffentliche ich mindestens einmal im Monat Beiträge zu Themen, die mich bewegen, und freue mich über Kommentare.
Außerdem gibt es seit zwei Wochen die Möglichkeit, über den in beiden Rubriken aufploppenden Spendenbutton meine Arbeit wertschätzend zu unterstützen. Mit diesem Button habe ich mich lange schwergetan, dabei unterstütze ich auf anderen Kanälen selbst gern. Es ist einfach eine kleine Anerkennung je nach Portemonnaiefüllung und bedeutet für mich und den Verlag eine große Unterstützung, um endlich das nächste Buch herausbringen zu können.
Das nächste Buch: Welches wird es wann sein?
Im Verlauf des Jahres habe ich meine Prioritäten mehrmals verschoben. Nachdem ich im Januar mit der Überarbeitung und der Fortsetzung der „Wege“ begonnen hatte, drängte sich im Frühjahr die Fortsetzung der „Winterschmetterlinge“ dazwischen, um nun aber endgültig von den Dubties abgelöst zu werden. Seit 2018 schon warten etliche Kinder, von denen einige inzwischen Teenager sind, auf die Fortsetzung. Sie wächst kontinuierlich und der Titel steht: „Lilo und die Dubties. Bambule in der Schule“ Nebenbei befrage ich auch immer mal den einen oder anderen fast Hundertjährigen nach seinem langen Leben.
Noch im Oktober wird es allerdings auch noch etwas Handfestes geben. Dank umland-Grafikerin Annett Lehmann, die sich in eine völlig neue Materie eingearbeitet hat, erscheinen die „Winterschmetterlinge“ nun auch als eBook. Damit erhalten nun endlich auch die Fans des digitalen Lesens die Möglichkeit für leseromantische Stunden vor dem Kamin, eingemummelt am Lagerfeuer, gemütlich im Bett, auf der nächsten Dienstreise oder schon in Weihnachtsstimmung mit Lebkuchen bei Kerzenschein.
Ich wünsche euch in jedem Falle eine gute Zeit
und freue mich über Rezensionen, Kommentare, Briefe oder einen Plausch bei der nächsten Lesung.
Herzlichst, eure
Doreen Mechsner