Liebe Unterstützer des umland verlags,
wisst ihr eigentlich, warum ich „Lilo und die Dubties“ geschrieben habe? Nee, nicht einfach so aus Jux und Dollerei und weil ich Langeweile hatte. Nein, ich habe sie geschrieben, weil es die Dubties bei uns wirklich gab. Ich dachte, wenn ich ihre Geschichte aufschreibe und sie ins Buch banne, sei ich sie los. Aber Pustekuchen. Sie sind wieder da. Und offenbar noch zahlreicher als je zuvor. Dabei sah es zunächst ganz gut aus. Die letzte Zeile des Buches war noch nicht geschrieben, da plauzte es aus meiner Lilo heraus, mitten am Abendbrottisch verkündete sie laut prustend: „Wisst ihr was?“ Wir wussten natürlich nichts. Und es dauerte auch noch ein bisschen, bis wir verstanden. Lilo bekringelte sich so sehr in Vorfreude auf das, was sie jetzt sagen wollte, dass die Worte zu unverständlichen Lachsalven gerieten. Sie brauchte ein bisschen, bis sie sich gefasst hatte, dann verriet sie in bestem Hochdeutsch: „Es waren gar nicht immer die Dubties, die Mist gemacht haben, wenn ihr dachtet, es waren die Dubties. Manchmal war auch ich das.“ Dabei griente sie so herzerfrischend über ihr keckes Sommersprossengesicht, dass wir meinten, lauter imaginäre Dubties um sie rumwuseln zu sehen.
Nach dieser Offenbarung jedoch waren die Dubties tatsächlich verschwunden. Offenbar war unsere Lilo groß geworden. Ein bisschen bedauerten wir das. Bis Falks Handy kaputt ging. Oh ich übertreibe, es war nicht das ganze Handy, nur die Einstiegsbuchse für die Kopfhörer. Sie war und ist vermutlich verstopft mit einem abgebrochenen Kopfhörerstecker. Als Falk überprüfen wollte, ob seinen Kopfhörern der Stecker fehlt, waren diese plötzlich weg. Sind es immer noch. Ganz klar – das konnten nur die Dubties gewesen sein. Bis nach Österreich waren sie uns gefolgt. Oder gibt es dort auch welche?
Ganz sicher gibt es welche in Polen. Dort ist meine Schwester im Urlaub. Der Urlaub, so sagt meine Schwester, sei wunderschön, aber dubtieverseucht. Ständig passierten irgendwelche komischen Sachen. Einmal war die Rückbank ihres Busses wassergetränkt, ein anderes Mal waren alle Keksvorräte geplündert und schließlich war das Zelt mit Klopapierfetzen geschmückt. Das sah toll aus. Aber die Rolle war leer, als sie dringend gebraucht wurde. Natürlich hatte meine Schwester sofort ihre Kinder, meine entzückenden Nichten, in Verdacht. Aber die schworen Stein und Bein, dass sie es nicht gewesen waren. Zum Glück ist meine kleine Nichte Frieda ein sehr schlaues Kerlchen, sie wusste sofort, wer schuld war – natürlich die Dubties.
Meine Schwester ist verzweifelt. Und amüsiert. Und ich überlege, ob ich einen Familientherapiekurs zum Umgang mit den Dubties anbiete.
Nein, nicht wirklich. Ich übertreibe. Ich habe gerade ganz andere Sachen im Kopf – zu allererst natürlich eine neue Dubtiegeschichte, dann zwei weitere Erwachsenenbücher und dann doch einen Dubtiekurs – nämlich einen Dubtiehäkelkurs. Ich hatte meine Tante Erika, die ungekrönte Häkelkönigin unserer Familie, gefragt, ob sie nicht versuchen wolle, mal einen Dubtie zu häkeln? Die Frage war noch gar nicht ganz raus, das saßen die ersten Dubties schon hier – und sehen wirklich haargenau so aus wie die aus dem Buch. Nun wollen Lotte und Lilo unbedingt Dubtiehäkeln lernen. Und ich auch – es gibt nämlich schon die ersten Bestellungen.
Einen der ersten Dubties habe ich sofort „meiner“ Illustratorin Kathleen geschickt. Schließlich sind die Dubties ja zur Hälfte ihrem Kopf entsprungen. Klar, ich habe sie in Worte gefasst, aber in meinem Kopf sahen sie trotzdem ganz anders aus als die, die es jetzt dank Kathleen geworden sind.
Und nun muss ich was beichten. Mir ist nämlich ein großer Fauxpas passiert. Ich habe übersehen, dass Kathleens Name auf dem Titelblatt fehlt. Wisst ihr, wie unangenehm mir das ist! Nun haben wir überlegt, Aufkleber zu drucken und ins oder aufs Buch zu kleben – ABER: das darf man nicht einfach so, ohne das Buch damit zu entwerten. Es wäre dann ein Mängelexemplar. Im Moment denken wir über jede Menge Merchandising-Artikel rund um die Dubties nach. Und da, das verspreche ich ganz fest und hier vor allen, wird ganz dick und fett „Illustrationen von Kathleen Hörnke“ stehen. Und in der zweiten Auflage natürlich auch!!!
Noch ist es bis dahin ein kleiner Weg. Die meisten Bücher der ersten Ausgabe liegen noch im Lager. Das soll sich aber ganz schnell ändern Ab nächster Woche, also mit dem Schulstart, soll es im umland verlag wieder richtig rund gehen. Unter anderem stehen am ersten Septemberwochenende gleich zwei Lesungen an (genaue Infos findet ihr unter: www.umland-verlag.de) – auf beiden lese ich erstmals aus den „Dubties“. Aber dabei soll es nicht bleiben – ich starte auch eine Presseoffensive. Bislang weiß die Presse ja noch nichts von mir und meinen Büchern. Nun jedoch ist meine Pressefee Anke mit meinen Pressemitteilungen fertig und dann geht´s los – Spiegel, Stern, Zeit, Radio 1, Uckermark-Kurier… Fällt euch noch jemand ein? Am besten eine Zeitung oder Zeitschrift oder ein Sender, bei der/dem ihr jemanden kennt. Je kürzer die Wege, desto größer stehen die Erfolgsaussichten.
Um diese grundsätzlich zu steigern, bitte ich euch auch heute wieder um Mithilfe. Ich brauche Sterne! Bei amazon. Da gucken tatsächlich viele Leute drauf und orientieren sich. Daher wäre es großartig, wenn ihr mir dort am besten für beide Bücher eine (kurze) Bewertung schreiben könntet. Das Prozedere ist wirklich ganz unkompliziert. Darüber hinaus freue ich mich natürlich weiterhin über Bestellungen in möglichst vielen verschiedenen Buchhandlungen oder Lesungsvermittlungen.
Apropos Lesung. Das darf ich nicht vergessen. Meine letzte Lesung liegt schon ein paar Tage zurück. Aber wisst ihr, wer mir dort begegnet ist? David de Mel. Wer nicht weiß, wer das ist, lese dringend den ersten Abschnitt meiner Danksagung in den Wegen. Mir kamen die Tränen, als ich zum Abschluss der Lesung genau diesen Abschnitt vortrug – für David, der mir in der ersten Reihe direkt gegenüber saß. Wir hatten uns wohl 15 Jahre nicht gesehen. Als ich die Danksagung schrieb, wusste ich ganz sicher, dass sie David irgendwann erreichen würde. Aber das es so schnell und so unmittelbar gehen würde, hatte ich nie in Erwägung gezogen. Das war ein ganz magischer Moment.
Überwältigend war auch die Resonanz auf meinen Hilferuf nach jemanden, der bereit wäre, meine Interviews abzutippen. Es ist so toll, zu erleben, wie viele Freunde (teilweise durch das Buch neu gewonnene Freunde) bereit sind, meine Projekte zu unterstützen. Dafür danke ich euch ganz dolle.
Bis ganz bald!
Seid herzlich gegrüßt von
Doreen Mechsner.