Katholische Sonntagszeitung, Februar 2025
Lydia Schwab
Eigentlich hat sich Lilo auf die Schule gefreut. Nun geht sie seit ein paar Tagen hin und alles ist anders als gedacht.
Lernen ist gar nicht schön, man muss ständig still sein, und mit der Lehrerin ist es auch schwierig. Sie ist sehr streng. Eigentlich will Lilo gar nicht mehr hin. Warum müssen Kinder überhaupt in die Schule?, fragt sie sich und die Eltern.
Keine einfache Frage!
Ein bisschen leichter wäre es, wenn wenigstens ihre Mama mitgehen und draußen warten dürfte – zumindest, bis sich
Lilo sicherer fühlt. Aber das erlaubt die Lehrerin auch nicht. Wenn nur die Dubties, diese kleinen quirligen Wesen,
wieder da wären, die ihr doch schon einmal geholfen haben, als sie in der Klemme steckte! Aber sie sind weg.
Zum Glück hat Lilo ihre Familie, die für sie da ist. Und dann taucht frech und farbenfroh doch noch die Hilfe auf,
die Lilo sich erhofft hat …
In ihrem relativ jungen Verlag hat Autorin Doreen Mechsner ein einfühlsames und hochwertig gestaltetes Kinderbuch
ihrer „Lilo-und-die-Dubties“-Reihe geschrieben – der erste Band trägt den Untertitel „Rambazamba im Hühnerhaus“.
Gnadenlos ehrlich erhält man Einblick in das Gefühlsleben, die Zweifel und Überzeugungen jedes einzelnen Familienmitglieds.
Was soll nur aus Lilo werden, wenn man ihr jede Schwierigkeit aus dem Weg räumt? Ist es nicht so, wenn bei ihr als einzigem Kind die Mutter zur seelischen Unterstützung vor dem Klassenraum sitzt? Muss sie da nicht einfach durch?
Wie blicken die Eltern auf solche Erfahrungen aus ihrer eigenen Schulzeit zurück?
Manch ein großer oder kleiner Leser wird sich in der Geschichte vermutlich wiederfinden und manches
Verständnis aufbringen für das, was im Kind vorgeht.